2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: André Nückel

Beeck und SC Wegberg arbeiten ab Sommer eng zusammen

Die Klubs gehen eine weitreichende Kooperation ein – sowohl bei der Jugend als auch bei den Senioren. Die FC-Reserve wird in diesem Zuge aufgelöst.

Vereine In der Arbeitstagung des Fußballkreises Heinsberg im August 2020 saßen Thomas Klingen, Geschäftsführer des FC Wegberg-Beeck, und sein Amtskollege Marc Baltes vom benachbarten SC Wegberg an einem Tisch. Was das Duo beileibe nicht nur für einen unverbindlichen Smalltalk nutzte – ganz im Gegenteil. „Da haben wir erstmals über eine mögliche Kooperation unserer beiden Vereine gesprochen. Der demografische Wandel macht ja auch vor Wegberg nicht Halt“, erläutert Klingen – und stieß damit bei seinem Amtsbruder auf spitze Ohren.
Diese erste zarte Anbahnung ist nun in eine handfeste Kooperation gemündet: Ab Sommer arbeiten die beiden Klubs, die sich in der Vergangenheit nicht unbedingt immer grün waren, eng zusammen.

Sowohl Klingen als auch Baltes ist eines dabei sehr wichtig, erklären unisono: „Es soll eine Kooperation auf Augenhöhe werden.“ Also nicht auf der einen Seite der „große“ FC Wegberg-Beeck und auf der anderen Seite der „kleine“ SC Wegberg, wie so mancher mit Sicherheit jetzt erst einmal denken mag. „Wir sind nicht der Juniorpartner, sondern vollauf gleichberechtigt“, bekräftigt Baltes. Von daher werden die beiden Arbeitsgruppen, die sich nun mit den Details befassen werden (einmal Jugend, einmal Senioren), auch paritätisch besetzt: aus jedem Verein jeweils drei Personen.

In der Jugend wird die Kooperation konkret so aussehen: Im Leistungsbereich A- bis D-Jugend tritt Beeck weiterhin als Solist auf – dort ist der FC ja auch in allen Jahrgängen mit Teams auf Verbandsebene vertreten. Im Bereich der E-Junioren bis Bambini dagegen bilden beide Klubs eine Spielgemeinschaft – mit wechselnden Trainings- und Spielorten. „Es ist angedacht, dass die Teams jeweils ein halbes Jahr in Beeck spielen und danach ein halbes in Wegberg“, erläutert Klingen.

Einen Namen für die Spielgemeinschaft gibt es noch nicht. „Ich fände es aber schön, wenn die nicht einfach SG Wegberg-Beeck heißen würde, sondern einen eigenen Namen und auch eigene Vereinsfarben bekommt“, bekräftigt Klingen. „Das finden wir vom SCW auch. Wir haben vor, darüber unsere Mitglieder abstimmen zu lassen“, sagt Baltes.

Aktuell hat der SC weder eine A- noch eine B-Jugend. „Für eine B-Jugend hätten wir vergangenen Sommer 13 Spieler gehabt. Das war leider zu wenig, um eine zu melden. Da mussten wir schweren Herzens diesen Jugendlichen leider mitteilen, dass sie sich einen anderen Verein suchen müssen“, sagt Baltes. Das sei auch mit ein Grund, warum der SC diese Zusammenarbeit nun eingehe. „Künftig könnte uns der FC in so einem Fall vielleicht mit drei, vier Spielern aushelfen.“

Beeck spart umgekehrt durch die künftigen Strukturen das Geld für seine auch nicht ganz billige Bezirksliga-Reserve – die wird abgemeldet. Das Auffang­becken für die Beecker Spieler, die aus der eigenen A-Jugend kommen, soll künftig nun die Erste Mannschaft des SCW sein. Haken dabei: Die spielt nur in der B-Liga, ist daher für ambitionierte Nachwuchsspieler zurzeit nicht sonderlich attraktiv.

„Das mittelfristige Ziel für den SC Wegberg muss daher auch die Bezirksliga sein“, sagt Klingen. Aus diesem Grund habe man bei den Senioren nun auch von der Bildung einer Spielgemeinschaft abgesehen. „Spielgemeinschaften dürfen ja nicht auf Verbandsebene spielen.“

Aufrufe: 025.2.2021, 08:00 Uhr
RP / Mario EmondsAutor