2024-04-25T08:06:26.759Z

Relegation

Wall verschläft die Anfangsphase und verpasst den Aufstieg

Den FF Geretsried reicht ein Tor

SC Wall – SC Wall unterliegt FF Geretsried mit 0:1 und verpasst zum zweiten Mal den Aufstieg – Stefan Vogt: „Wir haben’s im Hinspiel verloren“

Es war alles angerichtet. Strahlender Sonnenschein, optimale Platzbedingnungen und ein 2:2-Unentschieden aus dem Hinspiel. Doch der SC Wall hat den Aufstieg in die Kreisklasse zum zweiten Mal in Folge verpasst. 0:1 unterlag der Sportclub gestern Nachmittag den FF Geretsried und hat in der Summe somit 2:3 verloren.

„Das war über 75 Minuten eine unserer schlechtesten Leistungen der Rückrunde“, ärgert sich Walls Vorsitzender Sepp Bernöcker. Im ersten Durchgang gab es nur ganz wenige Strafraumszenen, die Partie wirkte über weite Strecken wie ein müder Sommerkick. Nach gut 20 Minuten hatten die Gäste ihre erste Möglichkeit, ein Freistoß segelte über das Gehäuse. In der Schlussphase der ersten Hälfte dann ein kurzer Schreckmoment – Geretsrieds Michael Zelt fiel nach einem Zweikampf im Strafraum. Der souveräne Schiedsrichter Erkan Cerkez pfiff und entschied auf Schwalbe. Tormöglichkeiten für den A-Klassisten gab es nicht. „Das war eine schwere Geburt“, sagt FF-Trainer Stefan Kraisy hinterher erleichtert. „Die Jungs haben sich für die letzten Wochen belohnt. Dafür muss ich ihnen ein Kompliment aussprechen.“

Kurz nach Wiederanpfiff dann der entscheidende Moment: Die FF fanden in einem Moment der Unachtsamkeit die Lücke in der Waller Hintermannschaft. Diese nutzte Fabian Radosevic, der freistehend vor Torwart Andreas Waldschütz zum 1:0 aus Sicht der Gäste einschob. „Wir haben im ganzen Spiel einen einzigen Fehler gemacht“, hadert SC-Coach Bernd Bleinroth. „Das ist einfach bitter.“ Auch nach vorne waren die Gastgeber zu harmlos. „Wir hätten anfangen müssen wie im Hinspiel“, sagt Offensivmann Franz Aigner. Diese Meinung teilt Teamkollege Stefan Vogt: „Wir haben’s im Hinspiel verloren. Und heute haben wir ein Gegentor gebraucht, damit wir aufwachen.“

Erst in der Schlussphase erkämpften sich die Waller Möglichkeiten zum Ausgleich, der für den Aufstieg gereicht hätte. Michael Zehrer stieg zweimal nach einer Ecke zum Kopfball hoch und brachte den Ball Richtung Tor. Zweimal stand David Dietzmann auf der Linie und klärte in letzter Sekunde. „In den letzten zwanzig Minuten hätten wir uns das Glück erzwingen müssen“, meint Bleinroth. „So hätten wir von der ersten Minute an spielen müssen.“

Das war auch der Plan. „Wir wollten Geretsried vorne unter Druck setzen“, sagt Bernöcker. Im Hinspiel kam der SC gut in die Begegnung und lag so früh mit 2:0 in Führung. „Da hätten wir vor dem 2:1 einfach höher führen müssen.“ Doch in der entscheidenden Saisonphase fiel SC-Torjäger Sepp Estner mit einem Mittelfußbruch aus. Auch Max Bernöcker, langjähriger Spielmacher in Wall, musste seine Karriere verletzungsbedingt beenden. „Da könnten wir jetzt natürlich jammern“, sagt Bleinroth. Er ärgert sich aber viel mehr über die verpasste Chance.

Denn der Ausgleich sollte nicht mehr fallen. „Das war zu Hause einfach zu wenig“, sagt der Trainer. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Vielleicht setzt sich der SC Wall dann in der kommenden Saison in der Relegation durch.

Aufrufe: 012.6.2017, 13:11 Uhr
Miesbacher Merkur - Michael EhamAutor