Starkes Solo und später Strafstoß

Dank eines späten Elfmetertors hat der SC Viktoria Griesheim am Donnerstagabend den SV Wiesbaden bezwungen. Ein Erfolg gegen einen Verein, der seine Mannschaft in zwei Wochen offiziell in die Gruppenliga zurückziehen will, unter der Führung von Trainer Djuradj Vasic aber noch immer eine namhafte Mannschaft besitzt.

Die Griesheimer wiederum mussten vor dem Anpfiff erst einmal zwei Rückschläge verkraften: Torwart Rene Blessing fehlte aus familiären Gründen, ihn ersetzte Robin Schwarz. Eugen Schiffmann konnte verletzungsbedingt nicht spielen. Zudem plagten Leistungsträger Serkan Firat schon beim Warmmachen muskuläre Probleme, die im Spiel herbe Auswirkungen hatten: Schon nach wenigen Minuten musste Trainer Angelo Barletta den Stürmer vom Feld nehmen, wechselte Gordon Haeder ein und schob dafür Yannik Brehm von der rechten Abwehrseite ins rechte Mittelfeld.

Durch die Firat-Personalie herrschte in der Anfangsphase etwas Unruhe auf Griesheimer Seite, die die Gäste prompt nutzten: Beim frühen 1:0 Wiesbadens half allerdings auch der Zufall mit, als ein Fernschuss abgefälscht wurde und kaum haltbar über Schwarz ins Viktoria-Tor flog.,,Dann haben wir aber wieder gut reagiert", freute sich Barletta, dass sich seine junge Mannschaft von Rückschlägen nicht unterkriegen lässt.

Griesheim übernahm weitgehend die Spielkontrolle und wurde nach einer glanzvollen Einzelaktion von Aret Demir, der für Schiffmann in die Startelf gerückt war, mit dem 1:1 belohnt. Dabei startete Demir an der Mittellinie, ließ vier Wiesbadener stehen und schloss per trockenem Schuss ab.

Nach dem Wechsel wurde die Viktoria noch dominanter, fand dabei unter anderem dank der guten wie jungen Innenverteidiger Sören Marbe und Markus Auer die richtige Balance aus Offensivgeist und trotzdem defensiver Sicherheit. ,,Die zweite Halbzeit war wirklich top", meinte Barletta, der unter anderem gute Chancen von Kevin Olali, Jean Marie Starck und Marbe sah. Diesmal hatten die Südhessen zudem das Glück auf ihrer Seite: Kurz vor Schluss halfen ihnen die Gäste mit einem Foul an Starck im eigenen Strafraum weiter. Da Elfmeterschütze Firat nicht mehr auf dem Feld stand und Olali Fußprobleme hatte, nahm der eingewechselte Francesco Calabrese den Ball und schoss ihn sicher flach ins linke Eck.

Bereits am Ostermontag (15 Uhr) sind die Griesheimer erneut gefordert, treten dann beim Hessenliga-Dritten Eintracht Stadtallendorf an. In dieser Partie drohen Schiffmann und Firat auszufallen. Dass aber auch der Außenseiter in dieser Hessenliga-Saison zu jedem Zeitpunkt und in jeder Lage ein Spitzenteam schlagen kann, wurde erst wieder am Donnerstagabend sichtbar: Da besiegte Schlusslicht Oberrad den Tabellenführer Watzenborn-Steinberg mit 2:0. Auch weil weitere Abstiegskandidaten punkteten, kam dem Griesheimer Sieg gegen Wiesbaden einige Bedeutung zu. Die Viktoria bleibt damit über dem Strich.