2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Lenkte den Ball zum Verler Führungstreffer: Stürmer Anton Heinz. Foto: Henrik Martinschledde
Lenkte den Ball zum Verler Führungstreffer: Stürmer Anton Heinz. Foto: Henrik Martinschledde

Im Video: SC Verl mit Vorentscheidung im Abstiegskampf

Regionalliga West: Verler holen mit 2:0-Sieg in Essen drei „Big Points“ und klettern auf den 7. Tabellenplatz. Bärenstarke Defensive legt den Grundstein für den Erfolg, aber auch ein Wechsel des Trainers war entscheidend.

Im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga machte der SC Verl am Freitagabend einen Riesenschritt vorwärts. Die Mannschaft von Trainer Rino Capretti triumphierte bei Rot-Weiß Essen mit 2:0 und kletterte mit diesen drei „Big Points“ vorerst auf den 7. Tabellenplatz.

Auf dem erstaunlich gut bespielbaren Rasenplatz im Stadion an der Hafenstraße konzentrierten sich beide Teams in der 1. Halbzeit auf eine solide Defensive. Auffällig bei den lauffreudigen Verlern war die gute Verdichtung des Raums in Ballnähe. Weil sie auch gegenseitig konsequent aushalfen, falls mal einen von ihnen überspielt war, gab es für Essen so wie kein Durchkommen. Am ehesten brenzlig wurde es in der 43. Minute, als Max Wegner über den linken Flügel durchbrach und SCV-Verteidiger Jannik Schröder ausrutschte. Doch der unpräzise Querpass landete bei Ron Schallenberg, und die Gefahr war gebannt. Für ein klein wenig Aufregung sorgte in der 27. Minute auch Keeper Robin Brüseke, als er den Ball nach einem Rückpass an den attackierenden Wegner verlor und Glück hatte, dass die Kugel ins Toraus sprang.

Rot-Weiss Essen - SC Verl 0:2
Selber kamen die Verler aber auch kaum zum Abschluss. Die einzige nennenswerte Chance ergab sich in der 18. Minute nach einem Pass in die Tiefe von Ron Schallenberg und einem 20-Meter-Schuss von Dardan Karimani. RWE-Keeper Robin Heller konnte den Ball nur abklatschen, doch der nachsetzende Anton Heinz kaum um eine Nuance nicht an den Ball.

Wer erwartet hatte, dass die Gastgeber nach der Pause stärker auf den vierten Heimsieg in Folge drängen würden, sah sich getäuscht. Die Verler vergrößerten ihren Zugriff im zentralen Mittelfeld durch Jannik Schröder und unterbanden damit die Essener Offensivbemühungen noch konsequenter. „Der Trainer hat an den richtigen Stellschrauben gedreht“, freute sich der SCV-Vorsitzende Raimund Bertels. Schröder hatte seinen Platz in der Innenverteidigung an Daniel Mikic abgetreten, der von Capretti für Karimani eingewechselt worden war. Außer einem „Flatterball“ aus 20 Metern von Benjamin Brauer, den Robin Brüseke mit beiden Fäusten abwehrte (53.), konnten sich die Rot-Weißen lange keine torgefährliche Aktion auf die Fahnen schreiben.

Weil die Verler, vor allem über den nun mit vielen guten Ballkontakten glänzenden Matthias Haeder, die aktivere Mannschaft waren, kam bereits der Führungstreffer in der 71. Minute nicht unverdient. Nach einer kurz gespielten Ecke schlug Anton Heinz den Ball vom rechten Flügel aus mit seinem starken linken Fuß scharf vor das Essener Tor. Ob vielleicht noch eine Essener Haarspitze oder ein Fuß mit im Spiel war, ließ sich nicht klären – auf jeden Fall landete der aufspringende Ball im Netz, und der Stadionsprecher gab Heinz als Torschütze an. Am Ende wurde RWE-Verteidiger Boris Tomiak als Eigentorschütze in den offiziellen Spielbericht eingetragen.

Nun kam, was in Essen fast immer passiert, wenn die Rot-Weißen in Rückstand geraten: Das Publikum begann zu pfeifen und beflügelte damit die Verler. In der 83. Minute zahlte sich die Entschlossenheit aus. Nach einem Vorstoß auf der linken Seite passte Matthias Haeder den Ball im genau richtigen Moment zu Aygün Yildirim. Der SCV-Stürmer suchte im Strafraum den Kontakt mit Noah Samuel Korczowski, der Essener Verteidiger tat ihm den Gefallen, und Schiedsrichter Martin Ulankiewicz zeigte auf den Elfmeterpunkt. Yildirim selbst verwandelte eiskalt zum 0:2 und avancierte mit seinem fünften Tor im vierten Spiel seit der Nachverpflichtung im Winter zu einem der Matchwinner.


Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz (Arm. Lirich) - Zuschauer: 5.627
Tore: 0:1 Eigentor (71.), 0:2 Aygün Yildirim (82. Foulelfmeter)
Aufrufe: 015.3.2019, 22:05 Uhr
FuPa / RöwekampAutor