Entsprechend deprimiert standen Trainerstab und Spieler auf dem Rasen, als Schiedsrichter Sven Heinrichs das Resultat mit einem kräftigen Pfiff endgültig bestätigt hatte. Die Blicke gingen ins Leere, Trainer Markus Kay versuchte in Worte zu fassen, was jeder dachte: „Wir sind nicht wegen dieses einen Spiels abgestiegen, aber wir haben es so verloren, wie große Teile der Saison verlaufen sind.“ Neunzig Minuten als Spiegelbild für mittlerweile 24 von 31 Partien, in denen kein Sieg gelang. „Es lag nicht immer an der spielerischen Qualität, aber wir machen die ein, zwei hochprozentigen Chancen nicht rein und dafür hinten fahrlässige Fehler“, sagte Kay.
Tatsächlich war der TV Jahn Hiesfeld dem letztjährigen Aufsteiger, der nun acht Punkte vor den Abstiegsplätzen rangiert, weitgehend ebenbürtig, was in einer Partie, die mäßig begann und nach der Pause zusehends verflachte, aber keine allzu schwere Aufgabe darstellte.
Gino Mastrolonardos feiner Treffer zum 1:0 mit einem Schuss aus der Drehung ins lange Eck (21.) bot den Optimisten im Hiesfelder Lager dann auch noch den Stoff, aus dem die Träume für den Klassenerhalt sind. Doch der früh eingewechselte Ferhat Mumcu (35.) und Leon Fritschs spätes Erfolgserlebnis zerstörten alle theoretischen Spielereien, da im Verlauf der zweiten Halbzeit weder Kevin Menke noch Gino Mastrolonardo vor dem Velberter Tor die Gelegenheiten nutzten, ihre Elf auf die Siegerstraße zu bringen. Während die Protagonisten vom Spielfeld in die Kabine schlichen, hatte ihr oberster Vorgesetzter unterdessen schon längst das Weite gesucht.
Vereinschef Dietrich Hülsemann verließ das Hiesfelder Stadion direkt nach dem Abpfiff laut schimpfend. Wer den schon in der Vergangenheit nicht selten impulsiv agierenden Präsidenten kennt, ahnt, dass dies nicht die einzige Reaktion auf den bevorstehenden Abstieg bleibt. Es sind ungemütliche Zeiten beim TV Jahn Hiesfeld.
TV Jahn Hiesfeld: Ograjensek – Kolberg (71. Weßelburg), Demler, Ohnesorge, Kudu, Krystofiak (61. Sakho), Yolasan, Mastrolonardo, Pakowski, Kisters (75. Falkenreck), Menke.