2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: Dirk Staubesand
F: Dirk Staubesand

"Wir wollen den maximalen Erfolg"

In seiner zweiten Saison als Trainer des Landesligisten sorgt Andreas Schwan mit seinem Team für Furore. Von der ersten Saisonniederlage lässt er sich die Laune nicht verderben. Er freut sich auf das Gipfeltreffen beim TSV Meerbusch.

Am Wochenende hat es auch Union Nettetal in der Landesliga erwischt. Ausgerechnet vor dem Topspiel am nächsten Samstag beim TSV Meerbusch setzte es im Heimspiel gegen die SSVg. Heiligenhaus mit 0:3 die erste Saisonniederlage.
Immerhin, weil auch die Meerbuscher nicht gewannen, geht Union als Tabellenführer ins Gipfeltreffen. Über das erste verlorene Spiel, den Vergleich mit dem Titelfavoriten Meerbusch und den traumhaften Saisonstart sprach unsere Redaktion mit Union-Trainer Andreas Schwan.

Herr Schwan, Sie haben schon am Samstag gespielt, um anschließend entspannt einen Mannschaftsabend feiern zu können. Wie war die Stimmung angesichts der Niederlage?

Schwan Ich war selbst dabei, und natürlich gab es eine gewisse Enttäuschung. Aber im Nachhinein war es gut, dass wir direkt nach der Niederlage diesen Team-Abend hatten, um das Spiel aufzuarbeiten. Uns war allen klar, dass wir irgendwann auch mal verlieren werden. Wir waren nicht schlechter, sondern uns hat in der einen oder anderen Situation das Matchglück gefehlt, das wir davor in einigen Spielen hatten. Ich denke, dass wir als Mannschaft gestärkt aus dieser Niederlage hervorgehen.

Mit etwas Abstand zum Spiel. Was waren die Gründe für die Niederlage?

Schwan Wir haben einen tollen Start erwischt und uns vier klare Chancen erspielt, wovon wir in den Wochen zuvor mindestens zwei genutzt hätten. Dann wäre das Spiel komplett anders gelaufen. Ich habe das Thema Matchglück angesprochen, das kann man nicht jede Woche haben. Aber ich will die Niederlage nicht nur auf fehlendes Glück zurückführen. Vielleicht waren wir nach dem guten Start ins Spiel auch zu ungeduldig, aber das geht jungen Mannschaften eben manchmal so. Da muss man eben auch mal hintenherum spielen. Außerdem waren wir in der Box nicht effektiv genug, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. In dieser sehr ausgeglichenen Liga müssen wir jede Woche alles geben und sehr effektiv sein.

Überwiegt denn jetzt aktuell noch der Ärger über die Niederlage oder die Freude über die Entwicklung Ihrer Mannschaft?

Schwan Der Start war in dieser Form nicht vorhersehbar, das macht uns stolz. Aber natürlich wollen wir den maximalen Erfolg, dennoch ärgere ich mich nicht lange über diese Niederlage, denn ich weiß sie sehr wohl einzuschätzen. Wie ich schon erwähnte, hätte das Spiel auch ganz anders laufen können.

Ist Ihr im Sommer stark verändertes Team schon so gefestigt, dass es die Niederlage schnell wegsteckt? Zumal ja in Meerbusch ja gleich die nächste folgen könnte.

Schwan Vor dem Hintergrund der Veränderungen im Sommer waren Rückschläge einkalkuliert. Es wird sich zeigen, wie wir damit umgehen. Feststeht aber, dass die Konstellation in Meerbusch eine ganz andere sein wird. Als erklärter Titelkandidat wird sich der TSV gegen uns sicher nicht hinten reinstellen. Wir freuen uns auf diese Topspiele wie gegen Velbert und Kapellen. Wir werden alles daran setzen, Tabellenführer zu bleiben. Meerbusch steht sicher mehr unter Druck, und unsere Sinne wurden durch die Niederlage noch mal geschärft.

Was bedeutet es, dass Meerbusch auch Punkte liegenlässt?

Schwan Meerbusch ist eine Mannschaft mit Oberliga-Qualität. Wenn so eine Mannschaft nicht jedes Spiel gewinnt, bedeutet das, dass die Liga sehr ausgeglichen ist. Daraus ziehe ich den Schluss für die Saison, dass die Meisterschaft erst ganz zum Schluss entschieden wird.

Egal wie das Topspiel ausgeht, müssen Sie Ihre Saisonziele nicht nach oben korrigieren?

Schwan Wir haben gesagt, dass wir mit unserer neuen Mannschaft eine gute Rolle spielen wollen. Das machen wir derzeit. Wir schießen viele Tore und haben unsere Balance zwischen Offensive und Defensive im Vergleich zur Vorsaison schon verbessert. Insofern ist alles im grünen Bereich. Unser aktueller Tabellenplatz ist aber nur eine Momentaufnahme, es ist gerade mal ein Drittel der Saison gespielt. Wir gucken jetzt nicht darauf, was nächsten Mai sein könnte. Wenn wir weiter hart arbeiten und tatsächlich die nötigen Punkte holen sollten, werden wir uns nicht gegen den Aufstieg wehren. Teams wir Meerbusch, Kapellen und Velbert wollen hoch. Wir schauen von Spiel zu Spiel, und wenn am Ende keiner aufsteigen möchte, dann machen wir es eben.

Was sind für Sie die Überraschungen und Enttäuschungen der Saison?

Schwan Dass wir so stabil sind, überrascht sicher nicht nur uns selbst, sondern auch viele andere in der Liga. Eine Mannschaft wie Velbert hat sich sicher mehr ausgerechnet. Aber die schreibe ich noch lange nicht ab. Auch Meerbusch und Kapellen haben sicher noch etwas zuzulegen.

Aufrufe: 017.10.2017, 12:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor