2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

"Wir dürfen jetzt nicht pessimistisch sein"

Nach der Startniederlage in der Oberliga spielt Nettetals Trainer mit seinem Team am Mittwoch in Kray.

Lange Zeit, um die Auftaktniederlage daheim gegen den ETB SW Essen zu verarbeiten, haben die Oberliga-Fußballer des SC Union Nettetal nicht. Im Rahmen einer englischen Woche geht es schon am Mittwoch (19 Uhr) nach Essen zu Aufsteiger FC Kray, der sein erstes Spiel in Kleve gewann.
Dann kommt am Samstag der 1. FC Monheim nach Nettetal. Vor der Partie gegen Kray äußerte sich SCU-Coach Andreas Schwan über den verpatzten Saisonstart und die Konsequenzen daraus.

Herr Schwan, Sie schienen nach der Niederlage am Sonntag gegen Essen besonders enttäuscht. Warum?Schwan Ich ärgere mich grundsätzlich, wenn wir verlieren. In diesem Fall haben wir aus meiner Sicht aber auch noch unnötiger Weise verloren. In unserer guten Anfangsphase hatten wir mehr Ballbesitz, haben ein gutes Pressing gespielt und uns Chancen erarbeitet. Die haben wir aber nicht genutzt und uns durch eigene Fehler ins Hintertreffen gebracht. Nach der Pokalpartie gegen Burgaltendorf war das das zweite Spiel, das wir nicht hätten verlieren müssen.

Sie haben auch direkt nach dem Spiel die Chancenverwertung ihres Teams kritisiert. Wie wollen sie daran etwas ändern?
Schwan Wir können nicht mehr tun, als zu versuchen, die Abschlusssituationen zu simulieren, um die Köpfe freizubekommen und die Konzentration zu schulen.

Was werfen Sie den Stürmern vor?
Schwan Nichts, es vergibt ja niemand absichtlich Torchancen. Ich habe am Sonntag in Vensan Klicic, Dimitrios Touratzidis und René Jansen drei Stürmer mit Oberligaerfahrung aufgeboten, deren eigener Anspruch es ist, Tore zu erzielen. Klar stehen die auch in der Verantwortung.

Bei den Gegentoren schien Ihre Mannschaft zu sorglos. In Kombination mit der fehlenden Effizienz ist das eine schlechte Kombination.
Schwan Das werden wir mit Hilfe von Videosequenzen knallhart analysieren. Im letzten Drittel müssen wir näher am Gegner sein, dürfen nicht nur reagieren, müssen früher zum Mann schieben und Druck machen. Wenn der Gegner eine hohe Qualität hat, muss man erst recht hoch konzentriert sein und aggressiv rangehen. Das ist eine Lehre aus den ersten Spielen.

Sie haben im Vorfeld der Saison von einer neuen Spielidee gesprochen. Hat Ihr Team das noch nicht verinnerlicht?
Schwan Wir haben das mit unserem System anfangs richtig gut gemacht und haben den Gegner überrascht. Wir haben gesehen, dass wir unsere Chancen bekommen mit dem verstärkten Positionsspiel. Das müssen wir jetzt in Tore umsetzen. Wegen einem Spiel werden wir das jetzt nicht beenden, sondern dem Ganzen eine Chance geben. Die guten Ansätze sind erkennbar.

Kray haben Sie vorige Saison im Pokal geschlagen. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Schwan Das ist ein starker Aufsteiger, der mit dem Sieg in Kleve für ein Ausrufezeichen gesorgt hat. Ich habe ein Video von dem Spiel gesehen. Kray hat Kleve hoch angelaufen und aggressiv verteidigt. Der erneute Trainerwechsel kurz vor der Saison hat das Team offenbar nicht gestört, sondern beflügelt. Das ist eine lauf- und kampfstarke Mannschaft, die von der Aufstiegseuphorie getragen wird.

Hört sich an wie eine Beschreibung Ihres Teams vom Beginn der vergangenen Saison, wo es aus fünf Spielen zehn Punkte gab.
Schwan Natürlich hatten wir damals einen tollen Start, aber es ist richtig, dass das zweite Jahr immer schwieriger ist. Doch wir dürfen jetzt nicht pessimistisch sein, es sind noch so viele Spiele zu spielen. Wir haben das Potenzial, uns so zu entwickeln, dass wir die Liga wieder halten.

Wie gehen Sie mit dem möglichen Szenario um, dass Nettetal nach der englischen Woche angesichts der Gegner mit null Punkten dasteht?
Schwan So weit gucke ich nicht, sondern konzentriere mich voll auf das Spiel in Kray. Zudem finde ich es gut, dass wir so schnell die Möglichkeit haben, die Niederlage von Sonntag wieder gutzumachen. Wir spielen als einziger Verein in der Region Oberliga, wo wir stolz drauf sind und uns bei der Qualität der Gegner bewusst ist, dass wir jede Woche 100 Prozent bringen müssen, um Spiele zu gewinnen.

Aufrufe: 013.8.2019, 23:11 Uhr
RP / David BeinekeAutor