2024-03-28T15:56:44.387Z

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F: Günter von Ameln
F: Günter von Ameln

Lucas Reinert behält im Wahnsinnsspiel die Übersicht

In einer ereignisreichen Landesliga-Partie traf der Mittelfeldspieler für Union Nettetal beim 4:2-Sieg gegen Mönchengladbach dreifach.

Über Spiele wie dieses kann man gar nicht genug schreiben. Mit 4:2 setzte sich der Landesligist Union Nettetal gegen den 1. FC Mönchengladbach durch. Zweimal verspielten die Gäste dabei eine Führung, beide Seiten sahen je eine Rote Karte und verschossen einen Elfmeter.

Der Strafstoß in Minute 83 hätte dabei das 3:3 für den 1. FC sein können. Im Gegenzug machte Lucas Reinert mit Tor zum 4:2 alles klar - der Mittelfeldmann war mit drei Treffern und dem herausgeholten Elfmeter zur 3:2-Führung der Einzige, der im Wahnsinnsspiel von Mönchengladbach die Übersicht behielt.

Der 22-Jährige spricht von einem glücklichen Sieg : "Das hätte genauso auch in die andere Richtung gehen können." Als die Gäste den Strafstoß kurz vor Schluss zugesprochen bekamen, habe Reinert schon schwarz gesehen: "Beim Elfer dachte ich, dass wir jetzt froh sein können, wenn wir hier überhaupt noch einen Punkt mitnehmen." Doch Torwart Tim Tretbar hielt die Führung fest, bevor Reinert mit seinem dritten Tor für Erleichterung sorgte. "Es gibt Tage, da trifft man halt jeden Ball", erklärt der Dreifachtorschütze lachend, immerhin sei es nach sieben torlosen Partien höchste Zeit gewesen: "Ich hatte zuletzt einige Durchhänger, wo die Mannschaft mich auffangen musste. Da freut es mich, dass ich etwas zurückgeben konnte."

Eine Einstellung, die sehr gut zur Mentalität der Nettetaler passt, die mit ihrer jungen Truppe weiterhin die Liga aufmischen und sich angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf Rang drei mittlerweile nicht mehr gegen das Thema Aufstieg wehren können. "Ein offizielles Ziel ist das im Verein nicht. Aber wenn man sieht, wie wir auch gegen die Teams von oben spielen, dann muss man seine Ziele vielleicht überdenken. Ich möchte diesen zweiten Platz jedenfalls nicht einfach wieder hergeben", sagt Reinert.

Der im Willicher Stadtteil Anrath aufgewachsene und lebende Flügelflitzer wurde beim MSV Duisburg und später beim FC Schalke 04 ausgebildet, entschied sich in der A-Jugend aber zu einem Wechsel zur SG Wattenscheid. "Mir ist klar geworden, dass ich kein Profi werde, also wollte ich mein Abitur machen. Das wäre auf Schalke mit siebenmal Training pro Woche schwer gewesen", erklärt er. Nach drei anschließenden Oberliga-Jahren in Meerbusch und Fischeln verschlug es Reinert, der mittlerweile Jura studiert, vor der Saison nach Nettetal. Entscheidend waren dabei einmal mehr die Kontakte von Trainer Andreas Schwan. "Für mich hat diese unglaublich gierige Mannschaft mit dieser tollen Trainingsbeteiligung und Motivation dann den Ausschlag gegeben. Ich habe von vornerein gesagt, dass ich wegen des Studiums die volle Unterstützung des Vereins brauche. Die bekomme ich auch", sagt Reinert. Und mit bislang sechs Toren und zehn Vorlagen zahlt er sie auf dem Rasen zurück.

Aufrufe: 021.11.2017, 12:00 Uhr
RP / cpasAutor