„Wir haben mal wieder eine tolle Moral bewiesen und uns nicht verrückt machen lassen“, meinte Andreas Schwan. Was er mit Blick auf die Partie in Velbert sagte, gilt auch für den ganzen bisherigen Saisonverlauf. Denn nach dem tollen Saisonstart haben sich die Nettetaler von einem zwischenzeitlichen Durchhänger mit sechs sieglosen Spielen ohne eigenes Tor nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mit zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen hat sich Nettetal im gesicherten Mittelfeld festgebissen. Dabei begann die Partie in Velbert alles andere als vielversprechend.
Schon in der zweiten Minute gelang SC-Torjäger Robin Hilger das 1:0 und befeuerte so die Hoffnung der Gastgeber, ihre Durststrecke von zuvor acht sieglosen Spielen zu beenden. Entsprechend forsch und euphorisch ging Velbert im Anschluss zu Werke und wäre in der 20. Minute fast 2:0 in Führung gegangen. Doch Krahnens Glanztat war so etwas wie ein Weckruf für die Nettetaler, die anschließend besser in Spiel kamen und selbstbewusster wurden. Beste Beispiel war Stürmer Dimitrios Touratzidis, der in der 24. Minute die Möglichkeit gehabt hätte, nach links und rechts hinauszuspielen. Stattdessen zimmerte er den Ball zentral aus 25 Metern in den Winkel. Wenig später leistete Touratzidis durch ein schönes Dribbling die Vorarbeit für das 2:1 von Michael Enger, der mal wieder in der Startelf stand.
Mit Beginn der zweiten Hälfte gab es dann wieder einen frühen Schocker für die Nettetaler, die nach einer Ecke den Ball nicht richtig klären konnten, so dass letztlich Marcel Lange das 2:2 (54.) per Kopf gelang. Doch auch dieses Mal ergaben sich die Nettetaler nicht in Selbstmitleid, sondern nutzten ihre Stärke bei Standards, um zurück auf die Siegerstraße zu gelangen. Dieses Mal waren es die Gastgeber, die nach einer Ecke in Not gerieten. Als Torwart Peter Garweg vergeblich einem Ball hinterherlief, folgte ein Pass ins Zentrum, wo Bastian Levels einschießen konnte. Gegen dann angeschlagene Velberter bereitete Dominik Dohmen das 4:2 durch Vensan Klicic vor. Klar, dass das Andreas Schwan gefiel: „Wir haben gegen einen direkten Konkurrenten dreifach gepunktet. Das war super wichtig.“