Ein Tor, das selbst dem Baumberger Trainer Redouan Yotla hinterher ein wenig unangenehm zu sein schien. Ohne die Fehlentscheidung klar zu benennen, meinte er mit Blick auf die Nettetaler hinterher vielsagend: „Das gleicht sich im Saisonverlauf aus. Auch ihr werdet noch Szenen haben, die glücklich für euch entschieden werden.“ Gleichwohl gestand er den Gastgebern zu: „Andersherum hätten wir uns auch geärgert und wahrscheinlich noch lauter geschrien.“ Besonders bitter für die Nettetaler: Bis zu dieser krassen Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns, das insgesamt überhaupt keinen guten Eindruck in der Christian-Rötzel-Kampfbahn hinterließ, zeigten sie gegen die klar favorisierten Baumberger eine bärenstarke Leistung. Anders als noch in der Woche zuvor, als sie beim 1:1 gegen den Tabellenführer VfB Homberg in der ersten Halbzeit überrannt worden waren, präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Andreas Schwan von Beginn an hellwach.
Mit hoher Laufbereitschaft und aggressiver Zweikampfführung entfachten die Gastgeber ein Gegenpressing, das Baumberg überhaupt nicht schmeckte. Nach fast jedem Ballverlust eroberte der SCU das Spielgerät schnell wieder zurück und setzte die SF-Defensive so unter Druck, dass die sich oft nur mit langen Schlägen zu helfen wusste. Dass die Gäste dennoch auch in dieser Phase zu guten Chancen kamen, lag daran, dass der Union der eine oder andere individuelle Fehler zu viel unterlief. Andererseits zeigte sich Nettetal beim Verwerten seiner Chancen zu verschwenderisch. Kurz nachdem Baumberg die Nettetaler Verwirrung nach dem 0:1 nach einem Standard durch Jörn Zimmermann zu ihrem zweiten Tor genutzt hatte (38.), war es zum Beispiel SCU-Stürmer Vensan Klicic, der mit einem Drehschuss aus zwölf Metern nur den Innenpfosten traf.
„Heute war so ein Spiel, in dem wir noch zwei Stunden hätten spielen können und kein Tor geschossen hätten“, meinte Andreas Schwan. Denn auch nach dem Wechsel steckte sein Team mit dem starken Dominik Dohmen als Antreiber nicht auf und hätte verkürzen können. Die beste Chance vergab Petar Popovic, als er in der 60. Minute alleine aufs Baumberger Tor zulief, dann aber den Torwart anschoss. Als kurz darauf Robin Hömig zum zweiten Mal traf war das die Vorentscheidung, der Tabellenzweite brachte den Sieg souverän ins Ziel.