2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
So weit ist Watzenborn schon weg? Niko Semlitsch ist gefragt, heute den Vorsprung mit dem VfB 1900 zu verkürzen. Foto: Archiv
So weit ist Watzenborn schon weg? Niko Semlitsch ist gefragt, heute den Vorsprung mit dem VfB 1900 zu verkürzen. Foto: Archiv

"Wer weniger Fehler macht, wird das Spiel gewinnen"

VL MITTE: Spitzen-Derby zwischen Watzenborn und Gießen +++ Steuernagel erwartet "hoch motivierten Gegner" +++

WATZENBORN-STEINBERG. Wie heißt es so schön: Fußball ist Tagesgeschäft, da ist oft von Momentaufnahmen die Rede. Und die Momentaufnahme in der Verbandsliga Mitte sah in dieser Saison lange so aus, dass der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg mit über zehn Punkten an der Spitze vorne weg marschierte. Dahinter kämpfte der VfB 1900 Gießen mit Trainer Stefan Hassler um Punkte für den Relegationsplatz zwei.

Teut. Watzenborn-Steinberg - VfB 1900 Gießen (Heute 16 Uhr)

Wenn heute das Rückspiel dieses Derbys an der Neumühle steigt, hat sich die Situation verändert. Die Pohlheimer holten nach einer langen Siegesserie aus den letzten drei Spielen nur vier Zähler und haben plötzlich mit Viktoria Kelsterbach einen echten Verfolger, dessen Rückstand nur noch fünf Punkte beträgt. Und der VfB hat einen neuen Coach, der nochmals angreift: Niko Semlitsch.

„Von der Psychologie ist es nach einem Trainerwechsel doch so: Es gibt unzufriedene Spieler, die es ihrem ehemaligen Trainer zeigen wollen. Das ist eine kurzfristige Erscheinung“, rechnet SC-Übungsleiter Daniel Steuernagel mit einem hoch motivierten Gegner. Ansonsten will sich der 35-Jährige gar nicht so sehr mit dem VfB beschäftigen - auch weil er nach der ersten Niederlage in Breidenbach bei seiner eigenen Elf einige Baustellen erkennt, die es zu schließen gilt. „Wir hatten in der ersten Halbzeit ein schlechtes Positionsspiel, keine spielerische Linie drin und haben unglaubliche Fehlpässe gespielt. Danach haben wir versucht, dagegen zu halten. Aber an diesem Tag haben die spielerischen Mittel gefehlt.“

Schon zuvor hatte sich Steuernagel über die Gegentore in Dorndorf und Braunfels geärgert: „Das waren dumme individuelle Fehler.“ Für die Partie gegen die 1900er fordert der Grundschullehrer vor allem Basistugenden ein: „Wir müssen die Kräfte bündeln. Es geht darum, Siegeswillen und Leidenschaft zu zeigen.“ Den Druck sieht er auf Seiten der Gäste („Wir sind in einer komfortablen Lage und ich bin sicher, der VfB würde gerne mit uns tauschen“) und erwartet sehr intensive 90 Minuten mit wenigen Toren: „Wer weniger Fehler macht, wird gewinnen. Vielleicht entscheidet auch der eine geniale Moment.“ Einen Vorgeschmack dürfte das knappe und chancenarme 1:0 Anfang November gegeben haben, als man im SWG-Kreispokal schon einmal auf dem engen Watzenborner Kunstrasengeläuf die Klingen kreuzte. Torschütze für die Teutonen war damals Ngolo Ouattara, der sich in Breidenbach nach dem Treffer zum 1:2 einen Aussetzer gegen Felix Baum leistete und daraufhin die Rote Karte sah.

Niko Semlitsch weiß indes nicht nur aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, was das Stündchen heute geschlagen hat. Nein, er hat die Verbandsliga auch als TuBa-Trainer intensiv verfolgt. „Watzenborn hat eine überragende Vorrunde abgeliefert und das Hinspiel war sicher das Schlüsselspiel für beide Vereine. Bei Watzenborn wurde die Brust breiter nach dem Sieg im Waldstadion, beim VfB ist da was kaputt gegangen.“

Der Trainer-Routinier, der in dieser Woche viel mit den Spielern gesprochen hat und sich beim Spielchen Neun-gegen-Neun ein Bild über Fitness und Qualität machen konnte, wird die zuletzt fehlenden Pierre Chabou und Ahmet Marankoz von Beginn an bringen. „Den Ahmet Marankoz brauche ich vorne drin“, sagt Semlitsch, der von dessen Torjägerqualitäten überzeugt ist. Ob er einen Wechsel im Tor vornimmt, ließ er gestern noch offen. Viktor Riske fehlt gesperrt, wie lange ist noch nicht klar. Max Mohr ist verletzt, Sebastian Schäfer hatte Probleme mit dem Sprunggelenk.

Aufgebot Watzenborn:

Koc, Wagner; Bodnar, Neubert, Weinecker, Sidon, Pilinger, Golafra, Jörg, J. Simon, Szymanski, Thörner, Gouri, Tega, M. Simon, Schlecht. - Es fehlen: Solak, Ersentürk, Buß, Goncalves, Milosevic, Schmandt (alle verletzt), Ouattara (gesperrt)

Aufgebot VfB Gießen:

Mainusch, Oljujic; Bathomene, Kaguah, Chabou, Ott, Rasiejewski, Özen, Vural, Dechert, Özen, Hasan, Parson, Marankoz, Kusebauch, Mukasa, Aktas, Schäfer (?). - Es fehlen: Riske (gesperrt), Mohr (verletzt)

Aufrufe: 029.11.2014, 07:30 Uhr
Thomas SuerAutor