2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
F: Lorenz
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Wehmütige Erinnerungen

HESSENLIGA: +++ Teutonia im April 2016 am Brentanobad auf Meisterkurs +++ Tammaoui sitzt auf der Bank und will „den Bock umstoßen“ +++

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WATZENBORN-STEINBERG (thos). Gefühlt ist es eine Ewigkeit her, tatsächlich jedoch nicht einmal eineinhalb Jahre. Am 29. April 2016, einem Freitagabend, duellierten sich Rot-Weiss Frankfurt und der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg im Stadion am Brentanobad in einer hochklassigen Partie im Hessenliga-Gipfeltreffen um den Direktaufstieg in die Regionalliga Südwest. Christopher Schadeberg köpfte den Ball nach einem überragenden Flankenlauf von Julian Scheffler zum 1:1-Endstand in die Maschen und sicherte den Pohlheimern einen eminent wichtigen Punkt, der im Aufstiegsrennen noch Gold wert sein sollte.

Wenn die beiden Mannschaften heute Nachmittag erstmals seitdem wieder aufeinander treffen, sind sie vom Glanz jener Tage meilenweit entfernt. Während die Teutonia mit äußerst dürftigen Punkten nur noch das Torverhältnis von einem Abstiegsplatz trennt, rangieren die Frankfurter als 14. bereits „unter dem Strich“.

Der Absprung des Hauptsponsors hatte bei Rot-Weiss die Umstruktierung des Kaders zur Folge, die „großen“ Namen verließen den Verein. Ebenso Ottmar Klauß, sodass man ohne Vereinsvorsitzenden dasteht. Und seit dieser Woche auch ohne Trainer, da Daniyel Cimen angesichts fehlender Perspektive seinen Vertrag aufgelöst hat und die Teutonen übernehmen wird.

Aber nicht für das Spiel heute Nachmittag. Co-Trainer Zaki Tammaoui hat den SC gemeinsam mit Stefan Hassler auf die 90 Minuten am Brentanobad vorbereitet und wird am Brentanobad auch auf der Bank sitzen. „Den Bock umstoßen“ und endlich mit einem Dreier die Krise beenden – das ist das Ziel, dass Tammaoui mit der Mannschaft verfolgt, die mit ihrer Vorstellung am vergangenen Samstag bei der 0:1-Niederlage gegen Bayern Alzenau erneut für viele Fragezeichen und an mancher Stelle auch für Ratlosigkeit gesorgt hatte.

Es nütze nichts, den Druck auf die Spieler von Trainerseite noch zu erhöhen, erklärt der 37-Jährige seine aktuelle Aufgabe: „Wir wollen die Jungs stärken. Das geht nur über das Training. Und auch wenn es abgedroschen klingt: Wir müssen uns von Spiel zu Spiel steigern. Ein Erfolgserlebnis wäre eminent wichtig für die Köpfe.“ Die Einstellung, sagt der ehemalige Offenbacher, habe zuletzt gestimmt. Aber er räumt ein anderes Defizit ein: „Die Spielfreude ist uns abhanden gekommen.“

Was Taktik und Aufstellung anbelangt, möchte sich Tammaoui nicht in die Karten blicken lassen. Optionen hat er in jedem Fall reichlich. Ob mit Timo Cecen offensiver als gegen Alzenau, oder erneut ohne Cecen ein Stück weit defensiver ausgerichtet. Für den an Knieproblemen laborienden Angrefier Jean-Claude Günther rückt Markus Müller in den Kader, während der Einsatz von Abwehrchef Matthias Henn offen ist. Der 32-Jährige Ex-Rostocker plagt sich mit Problemen am Fußzeh herum und konnte nicht mit der Mannschaft trainieren, sondern lediglich Einheiten auf dem Fahrrad absolvieren.

Aufgebot SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Dauth, Sahin; Schadeberg, Henn (?), Koutny, Reho, Spang, Korzuschek, Hofmann, Cecen, Lemke, Goncalves, Koyuncu, Pancar, Amachaibou, Aslan, Müller, Szymanski, Marceta. - Es fehlen: Günther (Knieprobleme), Jäckel (Kahnbeinbruch), Laux (Bandscheibenvorfall).



Aufrufe: 022.9.2017, 18:40 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor