2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gian-Luca Reho hat sich bei den Teutonen zum Stammspieler entwickelt und dürfte auch im zweiten Derby binnen drei Wochen gegen den SC Waldgirmes zur Anfangself gehören.	Foto: Ben
Gian-Luca Reho hat sich bei den Teutonen zum Stammspieler entwickelt und dürfte auch im zweiten Derby binnen drei Wochen gegen den SC Waldgirmes zur Anfangself gehören. Foto: Ben

Und schon wieder ein Derby

HESSENLIGA: +++ Spielplan führt Watzenborn und Waldgirmes heute erneut zusammen +++ „Büßt ein wenig Reiz ein“ +++

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WATZENBORN-STEINBERG (thos). „Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass der Hessische Fußballverband offen für etwas Neues war. Den Funktionären wird ja oft vorgeworfen, dass sie sich zu statisch verhalten. Aber jetzt, wo ich selbst davon betroffen bin, ist es doch ein komisches Gefühl.“ Was Daniyel Bulut meint, ist die Spielplangestaltung in der Fußball-Hessenliga, die den von ihm trainierten SC Waldgirmes gerade drei Wochen nach dem Hinspiel erneut mit dem SC Teutonia Watzenborn-Steinberg zusammenführt.

Die „ganz große Vorfreude“ fehle da einfach, bekennt der 36-Jährige. Sein Gegenüber bei den Pohlheimern, Gino Parson, sieht das ähnlich: „Ich bin kein Fan davon, das Derby zweimal in so kurzer Zeit büßt an Reiz ein.“

Nicht leichtfertig

Gleichwohl liegt es in der Natur der Sache, dass sowohl Bulut als auch Parson ohne Wenn und Aber heiß auf die Punkte sind. Obschon die Eindrücke aus dem ersten Aufeinandertreffen frisch sind, „haben wir selbstverständlich eine Gegneranalyse gemacht und unsere Hausaufgaben erledigt“, gestaltete Parson die Vorbereitung auf die 90 Minuten mit der üblichen Akribie. Der schlussendlich ungefährdete 4:1-Sieg in Waldgirmes werde seine Schützlinge nicht dazu verführen, nachlässig in die Neuauflage zu gehen.

„Das glaube ich nicht“, ist der 38-Jährige überzeugt, „denn nach drei Spieltagen ist jedem klar, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Die Favoriten haben alle schon Federn gelassen.“ Darunter eben auch die hoch ambitionierten Teutonen, denen die 2:3-Niederlage vor 14 Tagen gegen den SV Steinbach Warnung genug sein dürfte, die Sinne zu schärfen und das Duell mit den Lahnauern mit vollem Engagement zu bestreiten.

Wichtig war die Reaktion auf die Steinbach-Pleite mit dem glatten 3:0-Erfolg über Buchonia Flieden. Parson: „Sonst kommst du irgendwann ins Grübeln. Eine ganz wichtige Erkenntnis war, dass wir defensiv im Kollektiv gearbeitet haben. Vor allem in der Zentrale mit Timo Cecen, Johannes Hofmann und Louis Goncalves. Das gilt es jetzt beizubehalten.“

Fortschritte hat beim Ex-Regionalligisten auch Daniyel Bulut erkannt, der in seiner Analyse die unterschiedlichen Voraussetzungen in den beiden Vereinen einbezieht: „Watzenborn-Steinberg trainiert unter Profibedingungen. Seit dem ersten Spieltag hatten wir neun Einheiten, die Teutonia bestimmt um die 18. Da müssten sie etwas falsch machen, wenn da keine Entwicklung deutlich würde. In Flieden waren die Automatismen viel gefestigter, aber auch wir haben uns entwickelt.“

SCW gerne Außenseiter

An der Punkteausbeute gemessen hat sich Waldgirmes sogar auf Augenhöhe entwickelt und weist wie die Pohlheimer sechs Zähler auf. „Die Siege über Ginsheim (4:2) und Vellmar (2:0) sind gut für unser Selbstvertrauen gewesen“, erklärt Coach Bulut, dem die Rolle des Außenseiters gefällt: „Watzenborn hatte schon einen Fehltritt und darf sich davon nicht mehr viele leisten. Wir haben nichts zu verlieren.“

Bulut hofft in Folge der Erfolgserlebnisse auf „eine breite Brust“, um dem Favoriten Paroli bieten zu können. Beim 1:4 hatte es dem Neuling in letzter Konsequenz an der nötigen Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten gemangelt. Bulut wird seine Startformation in jedem Fall verändern müssen, da Flügelmann Andreas Schäfer (Muskelbeschwerden) und Max Schneider (Erkältung) ausfallen. Dafür steht Marvin Kretschmann nach seinem auskurierten Handgelenkbruch erstmals in dieser Saison im Kader.

Gino Parson plant derweil mit der Auswahl aus der Vorwoche, hinzu stößt Vaclav Koutny nach seinem Innenbandanriss.

Aufgebot SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin, Yaman; Henn, Schadeberg, Koutny, Reho, Auer, Spang, Korzuschek, Hofmann, Cecen, Lemke, Koyuncu, Amachaibou, Goncalves, Aslan, Müller, Günther. - Es fehlen: Jäckel (Kahnbeinbruch), Dauth, Marceta (beide Knieprobleme), Pancar (Bänderriss), Szymanski (im Aufbautraining), Laux (Bandscheibenvorfall).

Aufgebot SC Waldgirmes: Grutza, Holzhäuser; Lang, Schmidt, Siegel, Öztürk, Azizi, Duran, Golafra, Gros, Kretschmann, Hardt, Geller, Celik, Roskosz, Hartmann. - Es fehlen: Schäfer (Muskelbeschwerden), Schneider (Erkältung), Strack (Außenbanddehnung).



Aufrufe: 018.8.2017, 20:15 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor