2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
F: Volz
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Auf legendärem Betzenberg Ligatauglichkeit nachgewiesen

RL SÜDWEST: +++ SC Teutonia gewinnt verdient +++ Trainer Parson überrascht mit neuer Viererkette +++

KAISERSLAUTERN/GIESSEN . Der Fahrstuhl von den Kabinen des Fritz-Walter-Stadions am legendären Kaiserslauterner „Betzenberg“ auf den Platz hatte für den Gast SC Teutonia Watzenborn-Steinberg etwas Symbolisches. Mit dem verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern II fuhr der Neuling in der Tabelle der Regionalliga Südwest einen Platz nach oben und kann mit einem Sieg mit zwei Toren Differenz am kommenden Samstag gegen den FC Homburg mindestens noch einen Platz gutmachen. Und was der 15. Rang am Ende vielleicht doch noch wert ist, weiß man nicht.

Die Grün-Weißen schnupperten in Kaiserslautern im 40 000-Zuschauer-Tempel aber nicht nur an der Welt des großen Fußballs – „das war sensationell und überragend für uns alle, einmal auf dem Betzenberg zu spielen“ (Stefan Hassler), sondern spielten auch sehr guten Fußball, der am Ende verdient mit drei Punkten belohnt wurde.

1. FC Kaiserslautern II - SC Watzenborn-Steinberg 1:2

Trainer Gino Parson hatte vor dem Anpfiff eine Überraschung parat, denn mit Yannick Cortie bot er neben Francis Adomah einen Akteur in der Innenverteidigung auf, der in den Wochen und Monaten zuvor kaum noch eine Rolle gespielt hatte. „Cortie hat in den letzten zwei Wochen sehr gut trainiert und ich wollte in der Defensive einfach etwas anderes ausprobieren“, begründete Parson die gravierenden Umstellungen in der Viererkette. Der bis dahin gesetzte Jordie van Gelderen tauchte überhaupt nicht im Kader auf, Vaclav Koutny rückte nach außen.

Der Erfolg gab Parson für seine mutige Entscheidung recht. Speziell in der ersten Halbzeit stand die Defensive der Teutonen gegen die ebenfalls noch um den Klassenerhalt kämpfenden Gastgeber sehr sicher. Und auch nach vorne lief der Ball gut in den eigenen Reihen, flüssige Passfolgen führten immer wieder zu gefährlichen Aktionen vor dem Gastgebertor.

Für die bis dahin völlig verdiente Führung musste allerdings ein Strafstoß herhalten. Jonathan Kotzke wurde im Strafraum gut in Szene gesetzt und dann von zwei FCK-Abwehrspielern unfair in die Zange genommen. Da der etatmäßige Elfmeterschütze Markus Müller auf der Bank saß, nahm sich Damjan Marceta das Spielgerät und setzte den Ball in der 35. Minute links unten in die Ecke.

Der zweite Durchgang begann denkbar ungünstig für die Teutonen. Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt, als der Ball nach einem Anspiel der Gastgeber in die Mitte und einem folgenden Pressschlag von Koutny mit einem FCK-Stürmer zufällig vor die Füße von Christian Kühlwetter fiel, der aus gut 18 Metern unhaltbar für Tolga Sahin in den Maschen landete.

Die Teutonen erholten sich allerdings schnell von diesem Schock und ging gut zehn Minuten später erneut in Führung. Der kurz zuvor für Marceta eingewechselte Raffael Szymanski, der monatelang verletzt ausgefallen war, setzte Louis Goncalves in Szene, der mit einem satten und präzisen Schuss die Hoffnung auf den Auswärtsdreier schürte.

Kaiserslautern antwortete mit wütenden Angriffen und hatte in der 75. Minute Pech, als ein direkter Freistoß aus der Distanz an die Latte des Teutonen-Tores krachte. In den letzten Minuten herrschte noch mehrmals Alarmstufe Rot im Watzenborner Strafraum. Zum Matchwinner avancierte schließlich Torhüter Sahin, der kurz vor Schluss mit einer „überragenden Parade“ (Hassler) den Sieg rettete.

1. FC Kaiserslautern II: Sievers; Sarr, Schindele, Grösch, Bajric (76. Bell), Sickinger (85. Kjeldsberg), Dittgen, Kyere, Pick (61. Schmidt), Kühlwetter, Becker.

Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin; Spang, Adomah, Cortie, Koutny, Golafra, Kotzke, Kodes (61. Koyuncu), Goncalves (77. Azaouaghi) , Lemke, Marceta (58. Szymanski).

Tore: 0:1 Marceta (35., Foulelfmeter), 1:1 Kühlwetter (48.), 1:2 Goncalves (60.) - Schiedsrichter: Kimmeyer (TSV Palmbach) - Zuschauer: 230



Aufrufe: 014.5.2017, 21:05 Uhr
Hans-Ulrich Winter (Gießener Anzeiger)Autor