2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Alexander Herzog (Mitte) hatte die erste Großchance für den SC, musste aber früh ausgewechselt werden.  Foto: Günter E. Bergmann
Alexander Herzog (Mitte) hatte die erste Großchance für den SC, musste aber früh ausgewechselt werden. Foto: Günter E. Bergmann

SC Stammheim: Team umgekrempelt, Tendenz beibehalten

Der SC Stammheim verliert sein vorläufig letztes Landesliga-Auswärtsspiel beim TSV Weilheim +++ Yilidzeli bei Calcio im Gespräch +++ FV Löchgau an Griebel interessiert +++ Djelassi vor Wechsel zum VfB Neckarrems

Zugegeben: Die ganz große Spannung strahlte die Landesligapartie zwischen den Fußballern des TSV Weilheim und denen des SC Stammheim nicht mehr aus. Die Weilheimer, als Meisterschaftsanwärter in die Saison gestartet, sind längst aus dem Titelrennen ausgestiegen. Und die Stammheimer, die als Aufsteiger den Klassenverbleib angepeilt hatten, stehen seit einer Woche als Absteiger fest.

Passend zu diesen Umständen hatte die Partie praktisch den Charakter eines Freundschaftsspiels, das der TSV Weilheim schließlich erwartungsgemäß mit 2:0 gewann. Doch obwohl die vorläufig letzte Auswärtspartie damit die Tendenz der vergangenen Wochen widerspiegelte, bekamen die Zuschauer zumindest ein paar Takte Zukunftsmusik geboten: Denn im Aufgebot der Nord-Stuttgarter standen vorrangig die Spieler, die auch nach dem Abstieg für den SC auflaufen werden.

Tobias Oesterwinter spielt als Innenverteidiger

So verzichtete SC-Coach Thomas Oesterwinter auf Abwehrchef Michael Schunger und Thomas Quast, die beide am Rundenende ihre Karriere beenden werden. Emre Yildizeli, der als Neuverpflichtung bei Calcio Leinfelden-Echterdingen im Gespräch ist, fehlte gesperrt. Und Ugur Yilmaz, der voraussichtlich zur Spvgg 07 Ludwigsburg wechselt, befindet sich in den Flitterwochen. Auch Sergio Mavinga weilte im Urlaub, bleibt dem SC aber ebenso erhalten wie die verletzten Verteidiger Jens Peringer und Vadim Kromm. Damit ergab sich eine Viererkette des SC, wie sie in dieser Saison noch nie zum Einsatz kam. Außen verteidigten Marco Bardaro und Christian Schwalb, innen Onur Yilmaz und Tobias Oesterwinter.

Aber die Abwehrreihe machte ihre Aufgabe recht ordentlich – ungeachtet dessen, dass auch die Weilheimer nicht gerade an ihr Leistungslimit gingen. Auch die Akteure im Mittelfeld und im Angriff der Nord-Stuttgarter zeigten eine ordentliche Leistung. Wobei Alexander Herzog, der in der 10. Minute nach einer Flanke von Bardaro die erste gute Chance der Gäste verbucht und vergeben hatte, nur eine halbe Stunde lang seine fußballerischen Fähigkeiten demonstrieren durfte. Er musste wegen akuter Gefahr eines Platzverweises ausgewechselt werden.

Patrick Griebel beim FV Löchgau im Gespräch

Als sich Patrick Griebel in der 63. Minute nach einer Kombination über Schauki Djelassi und Marco Schwalb die zweite Großchance der Stammheimer bot, lagen die Gäste allerdings schon 0:2 hinten. In der 33. Minute hatte Emrah Polat einen Querpass von Lennart Zaglauer zum Führungstreffer verwertet. Und in der 63. Minute hatte Polat die Vorarbeit für Zaglauer geleistet, nachdem er zuvor mit einem klugen Pass in die Tiefe von Andre Kriks bedient worden war. Beinahe hätte der TSV noch Tor Nummer drei nachgelegt, aber in der 65. Minute fand Daniel Heisig nach Flanke von Ferdi Er in SC-Schlussmann Milan Jurkovic seinen Meister.

Das sollte es dann weitgehend an Höhepunkten gewesen sein – abgesehen davon, dass das Spiel in der 40. Minute für eine knappe Viertelstunde wegen eines heranziehenden Gewitters unterbrochen werden musste. „Wir wollten uns hier nicht abschlachten lassen“, sagte SC-Trainer Thomas Oesterwinter. „Von daher bin ich mit dem Auftritt meiner Mannschaft ganz zufrieden.“ Auf einen Teil derjenigen, die in Weilheim aufliefen, wird der Trainer aber nicht mehr bauen können: Patrick Griebel steht beim FV Löchgau auf dem Wunschzettel, Onur Yilmaz folgt wohl seinem Bruder nach Ludwigsburg, und auch Schauki Djelassi wird den SC nach aktuellem Stand der Dinge verlassen. An ihm hat der Verbandsligist VfB Neckarrems Interesse.

TSV Weilheim: Treiber (77. Schmidt) – Uluköyli (46. Kanarya), Heisig, Er, Bauer (9. Kreck) – Kuch, Polat - Zaglauer, Hummel (46. Sternemann) – Tausch, Kriks.

SC Stammheim: Jurkovic – Bardaro, Tobias Oesterwinter, Onur Yilmaz, Christian Schwalb – Kassaye, Griebel – Maier (75. Marra), Herzog (32. Geibel) – Djelassi – Marco Schwalb.

Aufrufe: 030.5.2016, 12:00 Uhr
Nord-Rundschau/ Mike MeyerAutor