2024-03-28T15:56:44.387Z

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Tobias Oesterwinter erzielte den ersten Landesligatreffer für den SC  in der neuen Runde, handelte sich aber auch einen Platzverweis ein.
Tobias Oesterwinter erzielte den ersten Landesligatreffer für den SC in der neuen Runde, handelte sich aber auch einen Platzverweis ein. – Foto: Archiv Frey
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Landesliga: Die SC-Ouvertüre gerät zum Fußball-Spektakel

SC Stammheim verliert beim Titelkandidaten nur knapp

Sieben Tore und ein Platzverweis im Spiel des Titelaspiranten TSGV Waldstetten gegen Liga-Neuling SC Stammheim.

Gerade einmal 28 Minuten waren in der Fußball-Landesligapartie zwischen dem TSGV Waldstetten und dem SC Stammheim gespielt, als ein eher ungnädiger Kommentar von der Tribüne Richtung Spielfeld schallte: „Des isch doch a Gehurgel, was ihr do spieled.“ Weitere Unmutsbekundungen in Richtung der als Titelanwärter gehandelten Platzherren folgten, weshalb TSGV-Coach Mirko Doll schließlich kurz vor der Pause der Kragen platzte: „Hört endlich auf. Das ist was anderes, hier unten Fußball zu spielen als da oben zu stehen und zu maulen.“ Zwei Minuten später verstummten die Kritiker. Denn als wäre ein Schalter umgelegt worden, nahm die Partie nun mächtig Fahrt auf. Dass dies zuvor nur eingeschränkt der Fall gewesen war, lag einerseits an den Waldstettenern, die sich noch nicht in der Verfassung befinden, in der sie vergangene Saison die Konkurrenz das Fürchten lehrten. Aber es lag auch zu einem großen Maß am Aufsteiger aus dem Stuttgarter Norden, der es schaffte, den Unterschied zwischen Meisterschaftskandidat und Liga-Neuling weitgehend klein zu halten.

Was vorrangig an der von Trainer Thomas Oesterwinter angekündigten defensivere Gangart der Stammheimer lag. Das Konzept ging weitgehend auf. Der SC störte den Spielaufbau der Gastgeber früh und unterband etliche potenziell gefährliche Situationen bereits im Ansatz. Was übrigens auch das Gemurre auf der Tribüne erklärt. Komplett vom Tor fernhalten konnte der SC die Waldstettener allerdings nicht – zu groß ist die individuelle Klasse im Kader des Titelanwärters. Allerdings brachte das zunächst wenig, denn in der 12. Minute setzte TSGV-Stürmer Marcel Waibel den Ball aus fünf Metern über das Tor, vier Minuten später scheiterte Visar Mustafa am SC-Schlussmann Marjan Tomasic, der in der 27. Minute erneut gegen Mustafa Sieger blieb. Da stand es aber schon 1:0. Tobias Oesterwinter hatte in der 21. Minute nach Zuspiel von Bernhard Kreis zur Führung für den Aufsteiger getroffen. Die hatte jedoch nur bis zur 37. Minute Bestand. Dann wollte Tomasic gegen Jannik Kurfess klären, traf aber nicht das Spielgerät, sondern den Waldstettener. Die Folge: Foulelfmeter, den Ralph Molner sicher zum 1:1 verwandelte. Dann kam Dolls Zuschauer-Schelte. Und fortan lief alles anders. Da wäre zunächst das 2:1 durch Waibel in der Nachspielzeit von Hälfte eins zu nennen, als die Stammheimer nach einem Freistoß nicht schnell genug schalteten. Und nach der Pause wurde die Partie von beiden Seiten erst recht mit offenem Visier geführt. SC-Torwart Tomasic lenkte einen Schuss von Tobias Kubitzsch mit den Fingerspitzen an den Pfosten, dann traf Schauki Djelassi per Flugkopfball nach Flanke von Marco Schwalb zum 2:2. Kubitzsch scheiterte kurz darauf erneut an Tomasic, kam aber noch einmal an den Ball und beendete den Angriff mit einem 20-Meter-Kracher zum 3:2 in den Torwinkel. Schlecht für den SC, aber ein sehenswerter Schuss. Auch schlecht für Stammheim, dass in der 60. Minute ein hanebüchener Rückpass von Außenverteidiger Max Weinmann zum 4:2 durch Joshua Szenk führte.

Oesterwinter ist zufrieden

Die Vorentscheidung? Mitnichten, denn beim 3:4-Anschluss durch Matthias Kassaye nach Querpass von Kreis zeichnete sich die TSGV-Hintermannschaft durch fortgeschrittene Schlafmützigkeit aus. In der 83. Minute zwang ein von Vadim Kromm getretener Freistoß den Waldstettener Keeper Max Helmli zu einer guten Parade. Eine Minute später musste Helmli eine Glanzparade abliefern, um den Schuss von Tobias Oesterwinter zu entschärfen. Letzterer hätte mit einem weiteren Treffer zum Helden des Tages werden können. Doch er wurde zum Pechvogel. Nach einem Konflikt mit TSGV-Verteidiger Beytullah Cinar handelte sich der Stammheimer Mittelfeldspieler Gelb-Rot ein. Womit dann auch der Schlussoffensive des SC beendet war.

SC-Coach Thomas Oesterwinter wollte dennoch nicht zu hart mit seinem Team ins Gericht gehen: „Es gibt nichts zu meckern. Wir haben gegen einen Titelfavoriten ein richtig gutes Spiel gemacht.“


TSGV Waldstetten: Helmli – Cinar, Rosenfelder, Molner, Szenk (76. Sawatzki) – Hartmann – Klotzbücher (63. Schmid), Kurfess (87. Börngen), Kubitzsch, Mustafa (86. Avigliano) – Waibel.
SC Stammheim: Tomasic – Weinmann (76. Baradro), Kromm, Kotsinas, Alkan – Kassaye, Christian Schwalb – Marco Schwalb (64. De Sousa Lourenco), Tobias Oesterwinter, Djelassi – Kreis (80. Kilic).

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Aufrufe: 019.8.2019, 13:25 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor