Viel besser hätte der Start ins Jahr 2016 für die Landesliga-Fußballer des SC Stammheim nicht ausfallen können: Das Team von Trainer Thomas Oesterwinter landete im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause einen 3:1-Sieg gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen und damit gegen just jene Mannschaft, die bis dahin in der laufenden Saison alle ihre Auswärtsspiele gewonnen hatte. Nun trennt die um den Klassenverbleib kämpfenden Nord-Stuttgarter nur noch ein Punkt von einem Nichtabstiegsplatz. Aber frei von Wermutstropfen ist der Freudenkelch dennoch nicht. Erstens, weil der Weg zum Klassenverbleib noch lang ist. Zweitens, weil der SC am Sonntag beim drittplatzierten TSV Bad Boll und damit einem weiteren Gegner aus der Kategorie „Titelanwärter“ gastiert. Und drittens, weil die Nord-Stuttgarter nun einen Mann weniger im Kader haben: Ersatzkeeper Marc Röhl hat seine Karriere beendet.
Die Nachricht, die den Rücktritt Röhls ausgelöst hat, war die gegen ihn verhängte Sperre von zwölf Wochen. Der Keeper hatte im Freundschaftsspiel gegen den TSV Weilimdorf die rote Karte gesehen, nachdem er mit dem TSV-Stürmer Gökhan Kücükcolak zusammengeprallt war. Dabei hatte sich Kücükcolak einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. „Wir wollten gegen das Urteil eigentlich noch Einspruch einlegen“, sagt Oesterwinter. „Aber Marc Röhl war so frustriert, dass er uns mitgeteilt hat, dass er aufhören wird.“
Doch vorrangig gilt es für den SC erst einmal, am besten schon gegen Bad Boll, weiter Boden gutzumachen. Was keine leichte Aufgabe wird. Die Bad Boller sind in der laufenden Runde zu Hause noch ungeschlagen und haben den Stammheimern in der jüngeren Vergangenheit schon zweimal die Grenzen aufgezeigt. Im WFV-Pokal siegte der TSV mit 3:0, im Hinspiel im Emerholz mit 3:1. Doch die erste Kampfansage gibt es schon: „Das mit den drei Gegentoren muss endlich einmal aufhören“, sagt der SC-Coach. Ohnehin gilt, dass die Stammheimer in jedem der verbleibenden Spiele an ihre Leistungsgrenze gehen müssen. „Ich denke, die Jungs haben das kapiert“, sagt Oesterwinter. „Wir müssen in Bad Boll einfach das Beste draus machen und schauen, was dabei rüberkommt.“