2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Ugur Yilmaz (links) erzielte sechs Minuten vor Schluss den Ausgleichstreffer für den SC Stammheim.  Foto: Günter E. Bergmann
Ugur Yilmaz (links) erzielte sechs Minuten vor Schluss den Ausgleichstreffer für den SC Stammheim. Foto: Günter E. Bergmann
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SC Stammheim: Ein Remis, das sich wie ein Sieg anfühlt

Der SC Stammheim erkämpft sich bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach ein 1:1

Rein von den Fakten her betrachtet hat sich für den SC Stammheim nach dem 23. Spieltag in der Landesliga Staffel II nur wenig geändert. Nach wie vor steht der SC auf einem Abstiegsplatz, wobei das rettende Ufer in Form von Tabellenrang elf nun eben nur noch fünf statt wie zuletzt sechs Punkte entfernt ist.

Klingt nach sehr wenig Lohn für einen ordentlichen Kraftakt, den das Team von Trainer Thomas Oesterwinter beim 1:1 am Sonntag bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach vollbracht hat. Aber das, was den Nord-Stuttgartern am meisten bringt, ist leider nicht messbar: für die Moral müsste dieses Unentschieden mindestens so gut wie ein Sieg gewesen sein. Zeigte sich doch einmal mehr, wozu das Team in der Lage sein kann, wenn jeder einzelne an seine Leistungsgrenzen geht, aber nicht nur als Einzelner handelt.

Oesterwinter verschärft das Training

„Auch wenn mir angesichts unserer Lage drei Punkte lieber gewesen wären – mit dem einen Punkt kann ich leben“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter. Denn so, wie die Stammheimer im Hinspiel von der TSG vorgeführt worden waren, gehörte ein Sieg im Rückspiel nicht zwingend zu Oesterwinters Formel für den Klassenverbleib. Die besagt, dass es aus den verbleibenden Partien mindestens noch fünf Siege braucht, um dem SC ein weiteres Jahr Landesligazugehörigkeit zu garantieren. Aber angesichts der akuten Abstiegsgefahr haben die SC-Verantwortlichen in der vergangenen Woche die Zügel etwas straffer angezogen. Sei es nun durch Oesterwinters verschärftes Training oder durch eine kurze Kabinenansprache von Abteilungsleiter Wolfgang Scheck vor der Partie bei der TSG Hofherrnweiler.

Einerlei, was es nun war – es wirkte. Engagiert und lauffreudig wie nicht immer gingen die Nord-Stuttgarter zu Werke und teilweise sogar ein wenig zu hitzköpfig in die Zweikämpfe. Das bewirkte, dass sich in Hälfte eins beide Kontrahenten auf Augenhöhe trafen. Der einzige Unterschied war, dass die TSG einen Tick gefährlicher war als der SC. Denn die Gäste zeigten viele gute Aktionen, die zu Torchancen hätten werden können, wenn es nicht ständig dem letzten Pass oder der entscheidenden Flanke an Präzision gemangelt hätte.

Seitens der Gastgeber war das nicht so, aber der Elf aus Hofherrnweiler mangelte es dafür an Vollstreckermentalität. Wie in etwa in der 9. Minute, als Niklas Groiß frei vor SC-Keeper Milan Jurkovic an dem Schlussmann scheiterte. In der 14. Minute blieb Jurkovic gegen Pascal Weidl Sieger und in der 29. Minute musste die Stammheimer Abwehr in höchster Not gegen Christoph Merz klären. Zudem forderten die TSG-Spieler zweimal einen Handelfmeter, was ihnen der Unparteiische Denis Ruff aber verweigerte. In beiden Fällen waren Stammheimer Spieler – die den Arm angelegt hatten – aus kurzer Distanz angeschossen worden.

SC Stammheim steckt nicht auf

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte sah es so aus, als würden die Gäste noch mehr Kontrolle über das Geschehen bekommen. Doch in der 58. Minute saß ein Konter der Platzherren, die nur drei Stationen brauchten, um die aufgerückten Stammheimer auszuhebeln. Letzens Glied in der Fehlerkette des SC war Abwehrchef Michael Schunger, der Groiß nicht bremsen konnte, worauf hin der TSG-Angreifer aus spitzem Winkel zum 1:0 vollendete.

Es gab Partien, da haben die Nord-Stuttgarter nach einem solchen Gegentor resigniert. Diesmal taten sie das nicht, sondern drängten auf den Ausgleich. In der 60. Minute kam der eingewechselte Alexander Herzog nach Zuspiel von Tobias Oesterwinter ein wenig zu spät. Hofherrnweilers Torwart Manuel Landgraf konnte klären. In der 77. Minute traf Emre Yildizeli mit einer Direktabnahme aus 22 Metern die Latte. Und in der 84. Minute sollte das inzwischen verdiente 1:1 dann doch noch fallen: Patrick Griebel prüfte Landgraf mit einem Distanzschuss, den der TSG-Torwart nur nach vorne abklatschen konnte. Ugur Yilmaz schaltete am schnellsten und verwertete den Abpraller zum Ausgleich. Sehr zum Ärger der Gastgeber, die wenige Minuten davor vehement einen Foulelfmeter gefordert hatten. Dies aber ebenfalls vergeblich, denn zu dankbar war Daniel Rembold über ein Stammheimer Abwehrbein gestolpert.

TSG Hofherrnweiler-Unterrombach: Landgraf – Werner, Ganzenmüller (74. Doppstädt), Acioglu, Christlieb – Borst – Rembold, Leister, Weidl (67. Dayan) – Groiß (79. Däffner), Merz.

SC Stammheim: Jurkovic – Bardaro, Kromm (71. Yürük), Schunger, Christian Schwalb – Kassaye (46. Hartmann), Griebel – Yildizeli, Mavinga (59. Herzog) – Tobias Oesterwinter – Ugur Yilmaz.

Der Kader des SC Stammheim

Aufrufe: 018.4.2016, 16:00 Uhr
Nord-Rundschau/Mike MeyerAutor