SC Stammheim: Andere Liga, aber ein altbekanntes Problem
Der SC Stammheim bestreitet sein letztes Landesligaspiel gegen den TSV Köngen und steht bei der Planung für die nächste Saison vor Schwierigkeiten
Ein Mal noch Landesligafußball – und dann ist die erste Ära des SC Stammheim in der bis dahin höchsten von dem Verein jemals erreichten Spielklasse vorbei. Doch die Partie hat dennoch Brisanz. Zwar steht der Abstieg der Nord-Stuttgarter schon fest, aber der Gegner, der am Samstag auf der Sportanlage Emerholz vorstellig wird, ist der TSV Köngen. Und der hat im Gegensatz zu seinem Gastgeber noch die Chance, sich durch einen Sieg und etwas Schützenhilfe von Bad Boll und Dorfmerkingen noch ein weiteres Jahr Landesligazugehörigkeit zu sichern. Bei den Stammheimern richtet sich der Blick bereits auf die kommende Saison – wobei auch die Zukunftsplanung des Clubs nicht frei von Schwierigkeiten ist.
Falls jemand der Saison 2015/2016 etwas Positives abgewinnen will, dann hat er zwei Ansatzpunkte. Erstens, dass der SC durchaus das Zeug gehabt hätte, um den Absturz in die Bezirksliga zu verhindern – sofern die Stammheimer nicht just dann in eine Formkrise geraten wären, wenn es gegen die Konkurrenz aus dem unteren Tabellendrittel ging. Der zweite Aspekt ist ein wirtschaftlicher: „Immerhin haben wir etwas geschafft, was beileibe nicht allen gelingt: Wir haben eine Saison in der Landesliga gespielt, ohne uns zu verschulden“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter.
Es ist nicht einfach, neue Spieler zu verpflichten
Doch die unheilige Allianz zwischen Amateurfußball und Geld beschränkt sich leider nicht nur auf den Landesligafußball. „Es ist gar nicht so einfach, Spieler für die kommende Saison zu verpflichten“, sagt Stammheims Abteilungsleiter Wolfgang Scheck. „Diejenigen, die wir angesprochen haben, wollen alle entweder zum SV Ümmit, zu N.A.F.I. Stuttgart oder zu Calcio Leinfelden-Echterdingen.“ Und so sieht Scheck nur eine Lösung: „Abwarten, bis die drei ihre Kader voll haben.“ Immerhin haben sich nach aktuellem Stand neben Torwart Milan Jurkovic auch Matthias Kassaye, Tobias Oesterwinter, Jens Peringer, Vadim Kromm, Marco Bardaro, Sergio Mavinga, Alexander Herzog, Leonardo Marra, Christian Schwalb und Marco Schwalb dafür entschieden, dem SC die Treue zu halten. Und der Verein steht wiederum zu Trainer Thomas Oesterwinter. „Es gibt gute Zeiten, es gibt schlechte Zeiten, aber die überstehen wir alle gemeinsam“, sagt Wolfgang Scheck.