2024-04-15T13:50:30.002Z

Querpass
Und plötzlich ist er nicht mehr da: Maik Herrmann verlässt den SC Spelle-Venhaus. F: Werner Scholz
Und plötzlich ist er nicht mehr da: Maik Herrmann verlässt den SC Spelle-Venhaus. F: Werner Scholz

Was soll das, Herr Herrmann?

Die FuPa-Meinung: Rücktritt des Speller Trainers ergibt keinen Sinn

Sechs Spieltage vor Schluss wirft Maik Herrmann beim SC Spelle-Venhaus II hin. Eine Reaktion, die man erwartet, wenn die eigene Mannschaft abstiegsgefährdet auf dem elften Tabellenplatz rumeiern würde. Eine Meldung, die man von einem Tabellensechsten nicht so recht verstehen mag.

Zugegeben, beim VfL Herzlake spielte die Mannschaft von Maik Herrmann keinen tollen Fußball. Zwar stand es nach zehn Minuten 1:0 und ein Freistoß nur wenige Augenblicke später krachte an die Torlatte, aber danach verloren die Speller zusehends den Faden. Blutleer, ideenlos und mit krassen Stellungsfehlern in der Defensive. Der SCSV spielte, als wäre am Vorabend der Zapfhahn im Vereinsheim zu spät geschlossen worden.

Am Ende war es Herzlakes Patrick Middendorf, der das 3:2 für Herzlake erzielte und einen Speller Trainer ratlos am Seitenrand stehen ließ. Nach nur einem Punkt aus drei Spielen gegen ausgesprochen gute Gegner wirft Herrmann nun sein Handtuch. Mitten im Aufstiegsrennen. Kurz vor Saisonende. An einem platten Mittwochmorgen.

Laut Vereinshomepage wolle er so seiner Mannschaft die Chance bieten, um noch einmal mitzumischen. Der Verein gesteht im gleichen Satz, dass es intensive Bemühungen gegeben habe, um Herrmann vom Gegenteil zu überzeugen.

Herrmann hat es in den vergangenen eineinhalb Jahren verstanden aus der Truppe eine ambitionierte Kreisligaelf zu formen. Ein Unterbau in der Bezirksliga würde dem Verein in der Oberliga ganz sicher nicht schaden. Aufsteigen will die Elf, keine Frage. Doch jetzt fehlen mindestens sechs, eher neun Punkte für die Aufstiegsparty.

Nach den zuletzt schwachen Auftritten benötigen die Speller also eine Führungsperson, die sie an alte Stärken erinnert. Einen Trainer, dem die Mannschaft vertraut - keinen Feuerwehrmann. Denn im Prinzip muss jetzt jedes Spiel konzentriert gewonnen und auf Patzer der Konkurrenz gehofft werden.

Unter Herrmann hat Spelle/Venhaus oft genug gezeigt, dass sie solche Serien spielen kann. Aus sportlicher Sicht ergibt sein Rücktritt deshalb keinen Sinn. Seine Mannschaft hat unnötigerweise den Trainer verloren. Es bleibt die Frage: Zeigt sie jetzt den notwendigen Charakter?

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Aufrufe: 022.4.2015, 19:00 Uhr
Tobias AhrensAutor