2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines

Brüder auch im Geiste und auf dem Rasen

Familienbande: Was Florian und Niklas Hoff eint und voneinander unterscheidet

Freren Die Klitschko-Brüder beherrschten das Boxen, die Williams-Schwestern das Tennis – auch im Emsland treiben Geschwister oder Eltern und Kinder gemeinsam oder gegeneinander Sport. In unserer Rubrik „Familienbande“ berichten wir davon. Heute: die Brüder Florian und Niklas Hoff, die lange Jahre für den Oberligisten SC Spelle-Venhaus zusammen aufgelaufen sind.

Äußerlich erkennt man auf den ersten Blick, dass die beiden Brüder sind. Kurzhaarfrisur, Bart und eine ähnliche Statur. Auf dem Feld hingegen gibt es nur wenig Parallelen. Florian Hoff ist ein Allrounder und kann alle Positionen im Zentrum bekleiden. Der 30-Jährige ist Rechtsfuß und torgefährlich. Sein jüngerer Bruder Niklas ist das genaue Gegenteil, denn der 27-jährige Linksfuß ist als Außenverteidiger an der Seitenlinie zu Hause. „Das ist ganz witzig, dass wir uns auf dem Feld so unterscheiden“, sagt Florian und erklärt, dass sie sich außerhalb des Platzes sehr ähneln.
Bolzplatzfußballer

Früh in ihrer Kindheit zeichnete sich ab, dass beide gegen den Fußball treten würden. Sie spielten zusammen vor der Garage oder auf dem Ellibolzplatz in ihrem Heimatdorf Freren. „Ich bin dankbar, dass mich mein Bruder immer mit zum Fußballspielen genommen hat“, erzählt Niklas. Er stand als damals Elfjähriger den zwei Jahre älteren Freunden seines Bruder gegenüber und konnte sich mit ihnen messen. Ein Jahrzehnt später haben beide denselben Freundeskreis und sind zusammen in einem Kegelclub. „Wir unternehmen viel zusammen“, beschreibt Niklas ihr Verhältnis als sehr freundschaftlich. Man könne immer und über alles miteinander reden, so Florian.
In ihrer Jugend duellierten sich die Hoff-Brüder oft an der Spielekonsole oder bei Gesellschaftsspielen. Beide sagen unabhängig voneinander, dass sie keine guten Verlierer waren. Darüber können sie heutzutage gut lachen. Niklas erzählt darüber hinaus, dass Florian ihn spüren lassen hat, dass er der ältere ist. Mit Rückblick auf die Pubertät zollt Niklas seinem Bruder aufgrund seiner Entwicklung Respekt. „Er hatte damals ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, und ich war etwas schmaler gebaut. Wir sind häufig mit unserer Familie joggen gewesen, und ich bin ihm dann immer weggelaufen. Aber er hat sich bis in die Oberliga gespielt“, zieht er seinen Hut vor seinem zwei Jahre älteren Bruder, der heute eine sportliche Statur hat.
In den Juniorenmannschaften war ihr Vater jeweils ihr Trainer und Betreuer. Als Niklas bei den Minikickern der SG Freren spielte, absolvierte seine Mannschaft vor dem Heimspiel des FC Schalke 04 gegen den Hamburger SV ein Einlagespiel im alt- ehrwürdigen Parkstadion. Sein Bruder spielte zu diesem Zeitpunkt bereits in der F-Jugend der SG und durfte eigentlich nicht mitspielen. „Aber irgendwie haben wir es hinbekommen, dass Flo sich auch das Trikot überstreift“, erinnert sich Niklas.
Florian erzählt weiter: „Niklas war total motiviert und hat im Sturm gespielt. Nach dem Schalker Anstoß sprintete er zum Ball, hat ihn aber sofort ins Gesicht bekommen, als ein Schalker das Leder nach vorne geschossen hat.“ Der jüngere Hoff-Bruder fing infolgedessen an zu weinen und musste ausgewechselt werden. „Das Thema war für mich danach durch, weil ich den Ball unter die Nase bekommen habe“, blickt Niklas schmerzhaft zurück. Die Partie verlor Freren zwar knapp, doch einen Treffer erzielte das Team. Für das Tor war kein Geringerer als Florian verantwortlich. „Nach dem Tor sind alle hinter ihm her gerannt und haben gejubelt“, erinnert sich Niklas.


Wieder beim Heimatclub

Nachdem beide die SG Freren verlassen hatten, war ihr Vater weiterhin bei den Spielen seiner Söhne präsent. „Unsere Eltern sind bei allen Heimspielen und besonderen Auswärtsspielen dabei“, erklärt Florian und sagt: „Sonntags ist Familie Hoff auf dem Fußballplatz.“
Seit dieser Saison spielt Niklas Hoff wieder in Freren, während Florian noch in Spelle aktiv ist. Wenn sie zeitgleich spielten, mussten sich ihre Eltern entscheiden, bei welchem Spiel sie zuschauen. Darüber müssen sie sich allerdings in der nächsten Spielzeit keine Gedanken machen. Kehrt doch auch Florian Hoff zu seinem Heimatverein zurück. Die verlorenen Söhne sind wieder zurück.
Aufrufe: 022.2.2021, 09:23 Uhr
EmslandsportAutor