2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Yvonne Gottschlich

SC Roland Beckum zieht 1. Mannschaft zurück

Traditionsverein aus dem Kreis Warendorf meldet seine Mannschaft zum Saisonende aus der Westfalenliga ab. Trainer Mainka: „Die Entscheidung hat bei uns eingeschlagen wie eine Bombe!“

Das kommt unerwartet: Der SC Roland Beckum, ein Traditionsverein, verabschiedet sich aus dem höherklassigen Amateurfußball. Zum Saisonende wird die 1. Mannschaft aus der Westfalenliga abgemeldet und zur neuen Spielzeit 2020/21 in der Kreisklasse antreten. Das teilte die Vereinsführung des SC Roland Beckum, um den Vorsitzenden Thomas Wittenberg, am Dienstag (3. Dezember 2019) der Mannschaft mit. Trainer Robert Mainka, sowie die Sportliche Leitung, wurden bereits am Sonntag informiert. „Wir wussten von nichts. Die Entscheidung hat bei uns natürlich eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Mainka gegenüber FuPa Ostwestfalen.

Spieler und Trainer wussten von nichts

Wie der Cheftrainer des Tabellenzehnten der Westfalenliga berichtet, sei es allein eine Entscheidung der Vereinsführung gewesen. „Aus der Sportlichen Leitung war niemand in die Pläne involviert.“ Bereits seit rund einem Jahr soll SC Roland-Boss Wittenberg mit den Gedanken gespielt haben, den traditionsreichen Verein aus dem höherklassigen Amateurfußballgeschäft zurückzuziehen. In den letzten sechs Monaten haben sich diese Pläne verfestigt, aufgrund des sinkenden Interesses im Umfeld. „Die Entscheidung auf Basis des Zuschauerschwundes, der fehlenden Ehrenamtlichen Helfern und der nicht-vorhandenen Jugend ist legitim und nachvollziehbar“, sagt Mainka.

Finanziell sei der Verein sehr gut aufgestellt und auch die aktuelle sportliche Lage habe keinen Ausschlag gegeben. Mäzen und Förderer Olaf Hansen würde dem Club weiterhin „verbunden und erhalten“ bleiben, auch das Unternehmen „Office People“ bleibe Sponsor. Letztlich wurde die Mannschaft vor „vollendete Tatsachen“ gestellt. „Der Verein konnte trotz der sportlichen Erfolge in den letzten zehn Jahren kaum wachsen“, sagt der 37-jährige Mainka. Zu Heimspielen kämen in der Regel nur 30 Zuschauer, selbst als man im Oktober Tabellenführer der Westfalenliga gewesen sei.


Mainka schließt Rücktritt aus

Noch im Sommer herrschte Aufbruchsstimmung beim SC Roland Beckum. Ein starker Kader dank zahlreicher Topverpflichtungen oder die Zusage eines neuen Platzes hatten eine gewisse Euphorie innerhalb der Mannschaft entfacht. Nun durch den Rückzug zum Saisonende gilt es für Mainka eine schwere Rückrunde zu bewältigen. Aber er sieht auch Positives unter den neuen Voraussetzungen. „Alle Spieler wissen: Beim SC Roland geht es nicht weiter. Jeder, der also weiterhin auf diesem Niveau Fußball spielen will, muss sich fortan ins Schaufenster stellen. Und das geht nun einmal am besten, durch gute Leistungen.“

Kurz nach Bekanntwerden wurden zahlreiche Top-Spieler der Roländer privat kontaktiert. „Die Handys vieler Spieler stehen nicht mehr still. Die Konkurrenz versucht schon erste Spieler abzuwerben“, sagt Mainka. Als Konsequenz geht der Trainer davon aus, dass es kurzzeitig unruhiger werden könne, ehe sich die Dinge wieder normalisieren. Er selbst will sich von der Entscheidung des Vorstandes nicht irritieren lassen. „Meine Aufgabe bleibt die Gleich: Ich werde versuchen, bis zum 30 Juni 2020 der beste Trainer für den Verein und Spieler zu sein. Das ist meine Verpflichtung – und auf nichts anderes werde ich mich konzentrieren.“ Einen Rücktritt schließt Mainka aus.

Ab dem Sommer wird die aktuelle zweite Mannschaft, die bereits in der Kreisliga A Beckum spielt, zur neuen 1. Mannschaft umfunktioniert.

Aufrufe: 05.12.2019, 16:45 Uhr
FuPaAutor