Riester vergessen Derbypleite mit 4:2

SCR-Trainer Thomas Steinkamp hatte allen Grund, trotz des Novemberwetters gut gelaunt zu sein. Besondere Freude hatte der 51-Jährige zusammen mit den Zuschauern am jungen Lukas Liedmann, der mit drei tollen Toren zum Matchwinner wurde und über 90 Minuten mit den Nebenleuten sehr gut harmonierte; der Heimsieg war in der Tat keine Ein-Mann-Show. Vielmehr rannten, spielten und kämpften die jungen Gastgeber, legten furios los und hatten in den ersten zehn Minuten bereits eine deutliche Führung auf dem Fuß. Von außen mustergültig bedient, schafften es nacheinander Laurenz Wessel (2.), Philipp Seggelmann (3.) und Steffen Mertens (7.) aussichtsreich nicht, das runde Leder im Gästekasten unterzubringen.

Danach verflachte das Riester Spiel ein wenig. Die Sportfreunde kamen dagegen besser ins Spiel. Chancen waren beiderseits eher Mangelware. Liedmanns erster Streich war eine feine Einzelleistung, bei der der 19-Jährige einen Pass in die Schnittstelle erlief, seine Schnelligkeit ausspielte und an Torwart Malte Strothmann vorbei einschob. Die Freude der Gastgeber währte nur kurz, denn noch vor der Pause gelang Lechtingens Luca Maunert nach einer ähnlich guten Kombination der Ausgleich. Steinkamp war dennoch zufrieden und brauchte in der Kabine nicht viel zu sagen. „Jeder wusste, was zu tun ist“, meinte der 51-Jährige nachher. Seine Elf knüpfte also nach Wiederbeginn nahtlos an die erste Hälfte an und erspielte sich in der ausgeglichenen Partie weiter leichte Feldvorteile. Spektakulär wurde es wieder nach gut einer Stunde. In den letzten 20 Minuten fiel zunächst ein verunglücktes Kopfballtor durch Jamie-Lee Dögnitz. Mit einem Freistoßtrick erhöhte Rieste auf 3:1; Michael Walter hatte überraschend Liedmann den Vortritt gelassen, der sehenswert an der Mauer vorbei direkt ins Lechtinger Tor traf. Obwohl Maunert mit einem ähnlich verwandelten Freistoß Lechtingen postwendend wieder heranbrachte, ließen die Gastgeber die Köpfe nicht hängen, sondern spielten unbeirrt aus einer sicheren Abwehr heraus weiter nach vorne. Rieste eroberte dann in der Endphase den Ball, Jan Sedlik schaltete am schnellsten und bediente den spurtenden Liedmann, der den Ball an Strothmann vorbei ins lange Eck schlenzte. Seggelmann hätte die Gesamtleistung der Gastgeber krönen können; doch sein Lupfer strich über die Latte (88.). „Auf dieser Leistung wollen wir aufbauen“, freute sich Thomas Steinkamp über die gelungene Vorstellung und dachte schon an Wallenhorst, den nächsten Gegner.

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