2024-04-15T13:50:30.002Z

Spielvorbericht
Der Höhenpunkt seines 45-jährigen Schaffens in der Abteilungsleitung des SC Pöcking war für Georg Enggesser vor zwei Jahren der erstmalige Aufstieg der Fußballer in die Bezirksliga. Foto: Andrea Jaksch
Der Höhenpunkt seines 45-jährigen Schaffens in der Abteilungsleitung des SC Pöcking war für Georg Enggesser vor zwei Jahren der erstmalige Aufstieg der Fußballer in die Bezirksliga. Foto: Andrea Jaksch

Langjähriger SCPP-Boss Engesser drückt alle Daumen

Der abergläubische "Tschore"

SC Pöcking-Possenhofen - Kurz vor dem Anpfiff saß Georg Engesser noch gemütlich auf der Terrasse vor dem Kiosk und genoss im Pöckinger Sportpark bei einem Getränk die frühsommerliche Sonne. Doch spätestens mit dem Anpfiff war es vorbei mit der Ruhe beim ehemaligen Fußball-Abteilungsleiter des SC Pöcking-Possenhofen.

Während der 90 Minuten am Sonntag wechselte der 65-Jährige mehrmals seine Position. In der zweiten Halbzeit stand Engesser direkt neben dem Tor der Gäste, doch auch das nutzte nichts. Es blieb beim 0:0 gegen Hertha München, das am Ende womöglich den Abstieg aus der Bezirksliga bedeutet. „Ich bin da schon ein wenig abergläubisch. Leider hat es diesmal nichts genutzt“, sagte Engesser.

Es war das erste Match für ihn nach den Neuwahlen, als der Ur-Pöckinger nach 45 Jahren in der Abteilungsleitung nicht mehr angetreten war. Begonnen hatte alles im Jahr 1972. „Eigentlich sollte ich gleich Abteilungsleiter machen, das wollte ich aber nicht“, erinnert sich Engesser, der aufgrund einer Hüfterkrankung schon mit 17 Jahren nicht mehr selbst spielen konnte. Dem Verein blieb er jedoch immer treu. 1978 übernahm Engesser, der von allen nur „Tschore“ gerufen wird, das Amt des Abteilungsleiters. Wie es zu dem Spitznamen gekommen ist, weiß Engesser nicht mehr: „Das ist schon so lange her. Irgendeiner hat mich mal so genannt, und es ist dann geblieben.“

Er durchlebte als Fußballchef einige Höhen und Tiefen. „Am Anfang waren wir eine Fahrstuhlmannschaft“, erinnert sich Engesser. Rauf in die B-Klasse (heute Kreisklasse) und wieder runter. 1985 standen die Pöckinger Fußballer vor dem Super-Gau, als zahlreiche Spieler den Verein Richtung Söcking verließen, weil sie mit der Verpflichtung von Peter Schulz als Trainer nicht einverstanden waren. „Das war eine schwierige Situation. Wir haben uns aber nicht erpressen lassen“, erinnert sich Engesser. Stattdessen ging der Club gestärkt aus dieser Situation hervor. „Wir haben große Unterstützung aus dem ganzen Ort bekommen“, freut sich Engesser noch heute. Als der SCPP dann den großen Rivalen aus Söcking auch noch mit 2:0 schlug, war die Welt in Pöcking endgültig wieder in Ordnung. Dabei ist Engesser selbst in Söcking zur Welt gekommen. „Aber nur, weil die Hebamme dort gewohnt hat“, stellt der Inhaber der Pöckinger Dorfschmiede klar.

Er durchlebte als Fußballchef einige Höhen und Tiefen. „Am Anfang waren wir eine Fahrstuhlmannschaft“, erinnert sich Engesser. Rauf in die B-Klasse (heute Kreisklasse) und wieder runter. 1985 standen die Pöckinger Fußballer vor dem Super-Gau, als zahlreiche Spieler den Verein Richtung Söcking verließen, weil sie mit der Verpflichtung von Peter Schulz als Trainer nicht einverstanden waren. „Das war eine schwierige Situation. Wir haben uns aber nicht erpressen lassen“, erinnert sich Engesser. Stattdessen ging der Club gestärkt aus dieser Situation hervor. „Wir haben große Unterstützung aus dem ganzen Ort bekommen“, freut sich Engesser noch heute. Als der SCPP dann den großen Rivalen aus Söcking auch noch mit 2:0 schlug, war die Welt in Pöcking endgültig wieder in Ordnung. Dabei ist Engesser selbst in Söcking zur Welt gekommen. „Aber nur, weil die Hebamme dort gewohnt hat“, stellt der Inhaber der Pöckinger Dorfschmiede klar.

„Bei Heimspielen war ich aber immer in Pöcking“, sagt Engesser. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. „Jetzt muss ich mich aber nicht mehr um die Kasse kümmern und kann ganz gemütlich ein Bier trinken“, freut sich der Schmied. Doch spätestens mit dem Anpfiff dürfte es mit der Gelassenheit wieder vorbei sein.

Aufrufe: 020.5.2017, 11:25 Uhr
Starnberger Merkur - Tobias HuberAutor