2024-04-19T07:32:36.736Z

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Nicht nur auf dem Rasen stark: Jean-Luca Dötsch (r.) wurde zu einem U19-Lehrgang der deutsch Futsal-Nationalmannschaft eingeladen.  Stefan Schuhbauer-von Jena
Nicht nur auf dem Rasen stark: Jean-Luca Dötsch (r.) wurde zu einem U19-Lehrgang der deutsch Futsal-Nationalmannschaft eingeladen.  Stefan Schuhbauer-von Jena

Jean-Luca Dötsch ein Talent auf dem Rasen und in der Halle

Einladung zur U19-Futsal-Nationalmannschaft

Jean-Luca Dötsch vom SC Pöcking ist nicht nur auf dem Rasen ein großes Fußballtalent. Der Deutsche Fußball-Bund hat den 17-Jährigen jetzt zu einem Sichtungslehrgang für das U19-Nationalteam eingeladen.

Pöcking Es läuft die 39. Minute im Bezirksliga-Derby zwischen den Fußballern des MTV Berg und des SC Pöcking-Possenhofen. Der Außenseiter aus Pöcking hat bereits einen 0:2-Rückstand aufgeholt, als sich Jean-Luca Dötsch den Ball für einen Freistoß aus gut 30 Metern zurechtlegt. Der erst 17 Jahre alte Mittelfeldspieler läuft an und drischt das Spielgerät mit seinem starken rechten Fuß unhaltbar für Bergs Torwart Florian Lerch zum 3:2-Siegtor ins Netz. „Diesen Moment werde ich nie vergessen“, sagt Dötsch rückblickend über seinen bisherigen Höhepunkt der Saison.

Im Sommer war er aus der U19 des FC Deisenhofen an den Starnberger See gewechselt und wurde schnell zur festen Größe beim SCPP. „Nur eine Verletzung hat mich kurzzeitig ausgebremst“, erzählt er. Mit vier Toren und drei Vorlagen ist Dötsch inzwischen einer der Leistungsträger beim SCPP.

Doch er kann es nicht nur auf dem grünen Rasen. Sein Vater Thomas Dötsch (inzwischen Trainer beim TSV Oberalting-Seefeld) ist leidenschaftlicher Vertreter des Futsals, einer immer populärer werdenden Form des Hallenfußballs. „Dank meines Vaters konnte ich in Deisenhofen schon früh mittrainieren“, berichtet Dötsch. Inzwischen liebt er Futsal mindestens genauso wie den Kick im Freien. In der vergangenen Saison lief er für den 1. FC Penzberg in der Futsal-Regionalliga auf. In acht Spielen schoss er zehn Tore und legte 16 Treffer auf.

Diese Bilanz hat für Aufsehen gesorgt. Deshalb wurde Dötsch, der sich inzwischen dem Futsal-Team des TSV 1860 München angeschlossen hat, zu einer Sichtung des Bayerischen Fußball-Verbandes am Sonntag eingeladen. Doch es kommt noch besser. Vom 6. bis zum 8. Dezember darf der dann 18-Jährige an einem U19-Sichtungslehrgang des Deutschen Fußball-Bundes teilnehmen.

Dass er irgendwann vom Futsal leben kann, glaubt Dötsch aber nicht. „Da sind uns andere Länder deutlich voraus“, sagt er. In Spanien existiert zum Beispiel bereits eine Profiliga. „In Deutschland soll es bald zumindest eine Bundesliga geben“, berichtet Dötsch.

Sein beruflicher Fokus liegt stattdessen auf der Ausbildung zum Physiotherapeuten, die der zusammen mit seinen Eltern in Deisenhofen lebende Dötsch seit einigen Monaten absolviert. Ein Abschied aus Pöcking liegt noch in weiter Ferne. „Ich fühle mich total wohl hier“, stellt er klar. Sollte seine Futsal-Karriere aber in diesem Tempo weitergehen, bliebe ihm keine andere Wahl. „Dann werde ich mich für etwas entscheiden müssen, und das wird dann wohl der Futsal sein“, sagt Dötsch.

Aufrufe: 027.11.2019, 20:17 Uhr
Starnberger Merkur / Tobias HuberAutor