2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
2016 war die SCP-Welt mal (kurzzeitig) in Ordnung: Im Vorjahr holte SC Pfullendorf als Verbandsligist mit einem 4:0-Finalsieg über den TSV Berg den Turniersieg beim Markdorf-Cup. Trainer Patrick Hagg tragt kurz darauf nach Querelen mit der Sportlichen L SZ-Archivfoto: khb
2016 war die SCP-Welt mal (kurzzeitig) in Ordnung: Im Vorjahr holte SC Pfullendorf als Verbandsligist mit einem 4:0-Finalsieg über den TSV Berg den Turniersieg beim Markdorf-Cup. Trainer Patrick Hagg tragt kurz darauf nach Querelen mit der Sportlichen L SZ-Archivfoto: khb
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SC Pfullendorf will Titel verteidigen

Am Sonntag beginnt die 29. Auflage des Markdorf-Cup - FV Ravensburg ist Favorit

Pfullendorf / sz - Am Sonntag um 14 Uhr ertönt auf dem Gehrenbergsportplatz wieder der Anpfiff zum Markdorf-Cup. Es beginnt die 29. Auflage des Turniers, das seit vielen Jahren von den Fußballclubs der Region zur Saisonvorbereitung genutzt wird. Titelverteidiger ist der SC Pfullendorf. Der Turniersieg am Gehrenberg 2016 blieb indes so ziemlich das einzige Positive, was nach der darauf folgenden Saison für die Linzgauer zu Buche stand. Nach einer Spielzeit, in der die Mannschaft von Trainer Marco Konrad deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb, stand der bittere Abstieg in die Landesliga Südabden. Der Abstieg des F-Teams in die Kreisliga A machte das Desaster für den einstigen regionalen Vorzeigeclub vollkommen. Klar, dass er SCP jetzt so schnell wie möglich wieder hinauf will in die Verbandsliga Südbaden. Quantitativ ist der Kader besser aufgestellt denn je, 27 Spieler stehen Konrad laut Sportchef Robert Hermanutz zur Verfügung. Wie es um die Qualität der Mannschaft bestellt ist, darauf wird der Markdorf-Cup erste seriöse Rückschlüsse zulassen. Der SCP ist gesetzt, steigt erst am Sonntag, 16. Juli ins Turnier ein.

Die prominentesten Zugänge der Linzgauer sind die Offensivspieler Luca Gruler (vom FV Ravensburg) und Daniel Abdulahad (vom TSV Berg). Dazu holten Konrad/Hermanutz ein wenig überraschend den früheren SCP-Regionalliga-Keeper Sebastian Willibald vom TSV Berg zurück. Überraschend deshalb, weil der Sportclub mit Willibald und Maximilian Ritzler nun gleich über zwei Toptorleute verfügt - und sich damit nicht nur Qualität, sondern auch ein Luxusproblem eingekauft haben dürfte. Spielen kann schließlich nur einer. Ritzler ist zwar demnächst beruflich stärker eingespannt. Landesligaspitze ist er aber zweifellos auch mit reduzierten Trainingsumfängen. Erkennbar wird da: Der neue SCP-Hauptsponsor "Extra Games" macht Personalentscheidungen möglich, die noch vor Kurzem undenkbar gewesen wären.

Turnierfavorit ist naturgemäß der FV Ravensburg, als Oberligist klassenhöchster Starter im Feld und somit ebenfalls bereits für das Hauptturnier gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Wolfram Eitel beendete die vergangene Spielzeit auf Platz sechs, mit dem beim FV niemand zufrieden war. Schließlich liebäugelt man in Ravensburg mit dem Regionaliga-Aufstieg. Auch wenn es beim FV niemand öffentlich ausspricht, ist das auch in der kommenden Saison der Fall. Neu zum Kader gestoßen sind in der Sommerpause Max Chrobok (vom Offenburger FV), Felix Hörger (SSV Ulm), Burhan Soyudogru (Stuttgarter Kickers), Bartosz Broniszweski (TSV Berg) und Burak Coban vom VfB Stuttgart II. Gegangen sind Alexander Klotz (FC Mengen), Jonas Wiest (TSG Balingen) sowie Luca Gruler und Alexander Gorte (beide zurück zum SC Pfullendorf).

SC Markdorf vor schwerer Saison

Ebenfalls gesetzt ist Gastgeber SC Markdorf. Das Team von Trainer Bernd Filzinger hat im ersten Landesligajahr die Klasse halten können und damit auch das Saisonziel erreicht. Mit ein wenig mehr Konstanz hätte sich die Mannschaft dem Abstiegsstrudel aber auch schon ein wenig früher entziehen können. Angesichts der prominenten Abgänge ist schon jetzt klar, dass auch in der kommenden Saison nur der Landesligaverbleib das Ziel sein kann: Mit Sascha Hohmann wechselte der Toptorjäger zum VfB Friedrichshafen. Auch Michael Metzler, der in der abgelaufenen Saison stärkste Markdorfer Defensivspieler, ging an den "Hafen". Aber auch die Abgänge von Hakan Fil (SV Oberzell), Temime Ramzi (FC Überlingen) und Marco Weinert fallen schwer ins Gewicht. Ob Mergim Hasanmetaj (vom SV Worblingen), Hardy Jendrijewski (FC Kluftern), Malte Ensslin (FC Überlingen) und die beiden aus der A-Jugend geholten Talente Rashed Kohistani und Tom Konrad diese Verluste auf Anhieb kompensieren können, scheint fraglich.

Das vierte gesetzte Team im Hauptfeld ist der südbadische Verbandsligist 1. FC Rielasingen/Arlen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Rittenauer hat den Südbadischen Vereinspokal gewonnen und mit Borussia Dortmund ein Top-Los für die 1. Runde des DFB-Pokals gezogen. Das Spiel werden die Singener Vorstädter am Samstag, 12. August (15.30 Uhr) im Freiburger Schwarzwaldstadion vor rund 20 000 Zuschauern austragen - zweifellos ein absoluter Traum für jeden Amateurfußballer. Rund ein Dutzend Neuzugänge stehen bei der neuen Nummer eins des Singener Fußballs auf der Liste. Mit Christian Jeske, der unter anderem mit beim SC Pfullendorf im Gespräch ist, verzeichnet der 1. FC hingegen nur einen einzigen Abgang.

Los geht es beim Markdorf-Cup am Sonntag mit den Spielen der Qualifikationsgruppen (siehe Infokasten). Die Auftaktpartie um 14 Uhr bestreitet Bezirksliga-Absteiger FC Kluftern, der nach dem Abschied von Spielertrainer Ingo Backert auf Ex-Profi Achim Glückler (u.a. VfB Stuttgart) setzt, um in der Kreisliga A gleich wieder oben anzugreifen.

Gegner TSV Eschach hat als Aufsteiger in die Landesliga Württemberg in der abgelaufenen Saison einen starken 5. Platz erreicht. Neu beim TSV ist Trainer Nectad Fetic, der auf den zurückgetretenen Erfolgstrainer Jens Rädel folgte. Fetic war zuletzt B-Jugendtrainer des SC Pfullendorf und ist DFB-Stützpunkttrainer in Unlingen.

Spielplan für Sonntag, 9. Juli:

14 Uhr: TSV Eschach - FC Kluftern; 15 Uhr: FC Kluftern - FC Uhldingen, 16 Uhr: FC Uhldingen - TSV Eschach; 17 Uhr: VfB Friedrichshafen - FC 09 Überlingen, 18 Uhr: FC 09 Überlingen - FSG Zizenhauen; 19 Uhr: FSG Zizenhausen - VfB Friedrichshafen; (Spieldauer jeweils 45 Minuten)

Aufrufe: 07.7.2017, 11:25 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor