Konrads Vorfreude auf Omar Jatta

Mit der Verpflichtung des 27-jährigen Ex-Profis Omar Jatta könnte das Problem nun vielleicht behoben werden. Doch der frühere U20-Nationalspieler Gambias, der 2008 als Asylbewerber nach Deutschland gekommen war, wo er sich dann dem FV Ravensburg anschloss, ist nicht nur Chance, sondern auch Risiko: Sowohl beim FV Ravensburg, wohin er nach seiner Profizeit bei den Stuttgarter Kickers (2011 bis 2014) und der Spvgg. Unterhaching (Rückrunde Saison 13/14) wieder zurückkehrte, als auch bei seinem letzten Club FC 08 Villingen hat sich Jatta das Image eines "Problembären" eingehandelt. Geschadet hat seiner Reputation vor allem immer wieder mal das unentschuldigte Fehlen bei Trainingseinheiten. In Ravensburg tauchte er am Ende gar gänzlich ab - und beim FC 08 Villingen wieder auf. Doch auch dort wurden Spieler und Verein letztlich nicht glücklich miteinander.

Nur wenige kennen Jatta aber so gut wie SCP-Trainer Marco Konrad, der ihn während seiner Zeit als Coach des FV Ravensburg trainierte. Konrad sagt über den Afrikaner: "Omar ist im Grunde ein feiner Kerl. Er hatte es während seiner Zeit in Deutschland nicht immer leicht. Er ist ein emotionaler Typ und hat in der Vergangenheit mal das ein oder andere Disziplinproblem gehabt. Aber er kann bei uns zum Führungsspieler werden. Das hat man schon am Sonntag gesehen bei seinem Einsatz im F-Team, wo er auch gleich das entscheidende Tor für uns erzielt hat." In der 75. Minute glich Jatta per Foulelfmeter die Denkinger 1:0-Führung von Florian Bezikofer zum 1:1-Endstand aus.

"Ich freue mich riesig, dass Omar jetzt bei uns ist", so Konrad.

Der Verein versuche jetzt, dem Gambier eine Lehrstelle zu vermitteln. "Es ist wichtig für ihn, dass er sich ein berufliches Standbein schafft", sagt Konrad.

Jatta ist ab sofort spielberechtigt, wird also am Sonntag im Auswärtsspiel bei Tabellenschlusslicht FC Bötzingen erstmal für den Sportclub auf Torejagd gehen. Für den FV Ravensburg traf er in der Verbandsliga einst 32 Mal, machte den FVR damit zum Meister. Bei seiner Mission in Pfullendorf lautet das Ziel zwar "nur" Klassenerhalt. Doch das zu erreichen wird mindestens genauso schwer.