2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
F: Heinemann
F: Heinemann

Saric belohnt geduldigen Tabellenführer spät

SC Paderborn 07 II gewinnt 1:0 in Nottuln - Delbrück erlebt gegen Clarholz das nächste Desaster

Die U23 des SC Paderborn 07 hat die Tabellenführung in der Westfalenliga verteidigt – und das in letzter Minute. Das Tor beim Auswärtsspiel gegen GW Nottuln fiel erst 60 Sekunden vor dem Ende. Tristesse herrscht derweil beim Delbrücker SC. Die Ergebniskrise wird immer schlimmer. Im Heimspiel gegen Victoria Clarholz setzte es eine 0:3 (0:0)-Klatsche.

GW Nottuln - SC Paderborn 07II 0:1 (0:1): „Wir haben uns spät aber verdient für unseren Aufwand belohnt. Die Jungs haben Ruhe bewahrt und auf ihre Chance gelauert“, lobte SCPII-Trainer Markus Krösche. Auf dem langsamen Nottulner Kunstrasen bekamen die Paderborner in der ersten Halbzeit immer wieder Probleme mit den Kontern der Gastgeber, die nach Ballverlusten des SCP-II schnell umschalteten. „Sie waren taktisch gut eingestellt und haben es uns von Beginn an schwer gemacht“, sagte Krösche. Zum Glück für die Paderborner blieben die besten Nottulner Konterszenen in der 12. und in der 34. Minute ungefährlich. Auf Paderborner Seite vergab Mirnes Pepic zweimal aus guter Position (32. Min. u. 42.). Auch nach der Pause schien sich die Partie ähnlich zu entwickeln. Nottuln kam wieder zu einer guten Kontergelegenheit, die aber erneut nichts einbrachte. „Erst danach hatten wir das Spiel dann mehr und mehr im Griff“, so Krösche, der dafür auch taktisch umgestellt hatte. Mit Marcel Salokat und Marcel Rump kamen weitere Offensivkräfte. Krösche wechselte dafür unter anderem Linksverteidiger Hendrik Müller aus und stellte auf eine Dreierkette um. Das zeigte direkt Wirkung, denn Salokat kam frei zum Schuss. Nottulns Torwart Wilmsen konnte diesen jedoch parieren (73.). „Wir haben weiter Druck aufgebaut und sind dann mit dem Tor belohnt worden“, freute sich Krösche. Mirnes Pepic legte für Admir Saric auf. Der Stürmer drehte sich am Elfmeterpunkt um seinen Gegenspieler und traf zum umjubelten 1:0-Endstand (89.).
SCPII: Nübel – Brauer, Welker, Aydincan, Müller (70. Rump) – Soyak – Saric, M. Pepic, H. Pepic, Kaynak (80. Domingues) – Maier (66. Salokat).

Delbrücker SC - Victoria Clarholz 0:3 (0:3): Und täglich grüßt das Murmeltier, heißt ein Film aus dem Jahr 1993, in dem der US-Schauspieler Bill Murray ein und denselben Tag immer wieder erlebt. Bezogen auf die Westfalenligaspieltage fühlt sich auch der Delbrücker SC derzeit im falschen Film. Seit Wochen ist die Dramaturgie gleich. Der DSC ist bemüht, macht die eine Riesenchance zur Führung nicht und verliert am Ende die Partie. So wie nun beim 0:3 (0:0) im Heimspiel gegen Victoria Clarholz. 
„Das ist eine Kopfsache, weil uns immer wieder die gleichen Dinge passieren. Wir sprechen sie an, jeder ist einsichtig, am Wochenende läuft es wieder falsch und gegen uns. Das ist eine ganz schwere Situation“, fand Delbrücks-Trainer Carsten Droll unmittelbar nach Spielschluss klare Worte zur Situation. Er hatte Toptorjäger Manuel Eckel auf der Bank gelassen und stattdessen Nachwuchshoffnung Patrick Kurzen in den Sturm beordert, der seine Sache gut machte. Die Situation ist auch deshalb schwer, weil dem Team mangelnder Einsatz wirklich nicht vorzuwerfen ist, aber genau da vielleicht das Problem liegt. Denn mehr als eben diesen Einsatz hat Delbrücker derzeit nicht zu bieten. Der DSC ging als Tabellendreizehnter in die Partie, die Gäste aus Clarholz hatten als Zwölfter auch nicht gerade eine breite Brust. Die Gäste waren aber mutiger, ballsicherer und konsequenter im Spiel nach vorne. Bereits in den ersten 20 Minuten erspielten sie sich zwei Großchancen. Einmal parierte DSC-Torwart Thomas Bauer, dann klärte Kapitän Ole Siegel in höchster Not. Und als sie dann kam, die große Delbrücker Chance, brachte Eugen Dreichel sie nicht im Tor unter. Er lief alleine auf den Gästetorwart zu, versuchte ihn zu umspielen und kam zu Fall. Schiedsrichter Kiala entschied auf Schwalbe und zeigte Gelb. Große Proteste gab es von Dreichel nicht. Nach der Pause schlug sich der DSC dann selbst. Siegel vertendelte den Ball, was Clarholz zur Führung nutzte (52.). Zwei Minuten später fabrizierte Bauer einen zu kurzen Abstoß und die Gäste erhöhten auf 0:2 (54.). Delbrück war geschlagen, kassierte noch das 0:3 und hätte ohne die Paraden von Bauer noch deutlich höher verlieren können. „Ich nehme das Ergebnis voll auf meine Kappe“, stand Siegel nach dem Abpfiff zu seinem schweren Fehler, der Droll jedoch nur wenig besänftigen konnte. „Ole ist ein guter Kapitän, übernimmt Verantwortung und geht voran. Das er sich stellt ist charakterlich einwandfrei, bringt uns aber nicht weiter, weil jede Woche die gleichen Fehler passieren.“ So leicht wie Bill Murray, wird der DSC aus der Krise nicht rauskommen. „Ich möcht jetzt einfach schnell in die Winterpause und den Kopf freibekommen“, meinte Droll. Das könnte helfen.
DSC: Bauer – Siegel, Schröder, Riemer, Austenfeld (62. Ferber) – Frenz, Walter – Dreichel, Grund (53. Eckel), Freise (70. Henksmeier) – Kurzen.

Aufrufe: 030.11.2014, 18:40 Uhr
Mark HeinemannAutor