Derbykracher: Oberweikertshofen empfängt den SC Olching

In der abgelaufenen Spielzeit mussten die Hausherren die Führungsrolle im Landkreis an die damals frisch aufgestiegenen Olchinger abtreten. Während Oberweikertshofen den Klassenerhalt erst in der Relegation schaffte, erreichte Olching einen starken siebten Platz in der Endabrechnung. Und auch in den direkten Duellen hatten die Kicker aus dem Landkreis-Osten gegenüber dem Dorfklub mit 2:1 und 0:0 die Nase vorne.

Dass er seine Mannschaft besonders motivieren muss, glaubt Gastgeber-Coach Sven Kresin nicht. Auf die Feststellung, dass die Akteure spielerisch im Vergleich zur 0:2-Pleite gegen Aystetten zulegen müssen, antwortete der Übungsleiter kurz und trocken: „Dem gibt es nichts hinzuzufügen.“

Fest steht, dass die Hausherren auch im fünften Saisonspiel wieder mit einer neuen Aufstellung auflaufen müssen. Zwar stellte sich die Verletzung von Ludwig Steinhart aus dem Aystetten-Spiel nur als Pferdekuss heraus. „Er wird spielen können“, sagt Manager Uli Bergmann. Sicher fehlen wird nach seiner roten Karte dagegen Stürmer Mehmet Ayvaz. Und auch im Tor gibt es einen Wechsel. Nachdem die bisherige Nummer eins Georgios Blantis im Urlaub weilt, wird diesmal der Brasilianer Joao Pedro Werneck da Silva Rocha zwischen den Pfosten stehen. „In ihm haben wir einen guten Vertreter, der auch in Eins-gegen-eins-Situationen stark ist“, sagt Bergmann.

Ob der fünfte Spieltag so ein wichtiger Fixpunkt für den weiteren Verlauf der Saison ist, vermag Olchings Trainer Dario Casola nicht zu sagen. „Dazu ist es vielleicht doch noch ein wenig zu früh.“ Aber nach drei Niederlagen aus vier Spielen ist ihm schon bewusst, dass man jetzt auch beim schnöden Zahlenwerk der Tabelle zulegen müsse. So gesehen kommt ihm der Motivationsschub, den ein Derby mit sich bringt, ganz gelegen.

So versucht Casola gar nicht erst, sich in die Floskel zu flüchten, es gehe nur um drei Punkte wie in allen anderen Spielen auch. Ein Sieg sei selbstverständlich wichtig. „Aber es ist schon klar, dass viel Prestige dahinter steckt.“ Er spüre das Kribbeln schon, das im Verein, bei den Fans und vor allem bei seinen Spielern herrsche. Die Nummer eins zu sein, vor einem bestimmten Rivalen zu stehen, mache eben eine breite Brust. „Das ist in der Bundesliga genauso wie in der sechsten Liga“, erklärt Casola. Vergleichbares habe er in seiner Planegger Zeit bei den Duellen gegen Neuried oder Grünwald erlebt. Dass man in Olching das Gefühl, die Nummer eins zu sein, durchaus gepflegt hat, ist Casola ebenfalls nicht entgangen.

In Oberweikertshofen muss er aber auf Bernhard Dehmel verzichten, bei dem sich wieder eine Verletzung am Sprunggelenk bemerkbar gemacht hat. „Wir geben ihm jetzt die Pause, dass er das auskurieren kann“, informiert Casola. Der Ausfall wiegt schwer. Dehmel war in der Vorsaison erfolgreichster Torschütze der Amperstädter.

Text: Andreas Daschner und Hans Kürzl