Bläser: "Bin eine Mischung aus Ibrahimovic und Jancker"

Dein Vertrag läuft am Saisonende aus. Wirst du verlängern?

Bisher habe ich mich noch nicht entschieden. Mir gefällt es in Olching unheimlich gut, die Mannschaft hat mich damals toll aufgenommen, auch wenn sie immer über mein Alter Witze macht. Die Jungs machen einfach Spaß! Die Leute innerhalb des Vereins sind einmalig und dieses gute Gefühl spürt man als Spieler einfach beim SCO. Von dieser Seite aus passt es zu 100 Prozent. Die Gespräche und die Planung des neuen Trainers warte ich noch ab. Sollte sich jedoch eine spannende Aufgabe als Trainer, Co-Trainer oder Spielertrainer auftun, wäre das für mich schon auch sehr interessant. Bisher kam aber noch keine konkrete Anfrage. Es ist also alles noch offen für das nächste Jahr. Irgendeine Aufgabe für mich wird sich ja hoffentlich ergeben (lacht).

"Ich war automatisch Staatsfeind"

Du warst bereits als Spielertrainer beim FC Gerolsbach aktiv. Die Zusammenarbeit war nur von kurzer Dauer und auch nicht vom Erfolg gekrönt. Würde dich das Amt des spielenden Coach wieder reizen?

Das Amt des Spielertrainers, aber auch das Amt als Trainer sind natürlich interessant. Ich bin nun in einem Alter, in dem man seine Erfahrungen weitergeben kann und will. Selbst eine interessante Aufgabe als Co-Trainer in einer höherklassigen Liga könnte ich mir durchaus vorstellen. Wichtig ist, dass die Mannschaft, der Verein und die Ziele zusammen passen und man sich wohl fühlt. In Gerolsbach war es eine andere Situation. Ich bin von der Regionalliga in die Kreisklasse gewechselt und es war meine erste Trainerstation. Wenn man von oben kommt, ist man bei dem einen oder anderen Gegner automatisch Staatsfeind. Ich musste erst lernen, damit umzugehen. Auch der Vorstand Herbert Krobarth sagte damals, dass ich teilweise gar nichts dafür konnte. Dass wir keinen Erfolg hatten, ist so nicht richtig. Der Verein wollte unbedingt aufsteigen. Wir hatten damals, auch mit einigen Verletzungen zu kämpfen und hatten zwei sehr starke Mitkonkurrenten, die beide aufgestiegen sind. Aber ich habe auch aus Fehlern gelernt, was positiv für meine Entwicklung war. Ich würde mich freuen, wenn eine Herausforderung kommen würde, weil ich überzeugt bin, etwas bewegen zu können.

Im letzten Fussball Vorort-Interview hast du davon gesprochen, dass dich die Rolle des Technischen Leiter in einem Verein faszinieren würde. Was macht einen guten technischen Leiter aus? Und warum wärst du der Richtige dafür?

Ob diese Aufgabe zum jetzigen Zeitpunkt das Richtige wäre? Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber ich denke, dass es ehr interessant sein könnte, in einem Verein die Fäden zu ziehen. Allerdings muss man auch damit klar kommen, für alle der Boxsack zu sein (schmunzelt). Ein guter technischer Leiter muss aus meiner Sicht von allem ein bisschen haben. Er muss Härte zeigen, aber auch einfühlsam sein, er muss Probleme im Vorfeld erkennen und er muss Konflikte lösen. Er muss die Sprache der Jungen sprechen, aber auch mit Führungsspielern umgehen können. Er muss den Verein und die Mannschaft formen, wissen bzw. erkennen, an was es fehlt oder was zu verbessern ist. Er ist quasi der Kapitän außerhalb des Platzes.

Auf die Frage „Messi oder Ronaldo“, hast du dich als Fan des Portugiesen geoutet. Welcher Spielertyp im Profi-Geschäft ähnelt einem Marco Bläser?

Von der Figur her auf jeden Fall Peter Crouch. Als Spielertyp wäre es wohl eine Mischung aus Carsten Jancker und Ibrahimovic. Beide sind langsam.

Das Gespräch führte Christoph Englmann