2024-03-28T15:56:44.387Z

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Wolfgang Zemitzsch wirkt weiter selbstbewusst. | Foto: Daniel Fleig
Wolfgang Zemitzsch wirkt weiter selbstbewusst. | Foto: Daniel Fleig

Zemitzsch: “Unser Aufwand wurde nicht belohnt“

BZ-Interview zum Spieltag mit Wolfgang Zemitzsch, dem Trainer des Landesliga-Absteigers SC Offenburg

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Mit zwei souveränen Siegen zum Saisonauftakt hatte Landesliga-Absteiger SC Offenburg seine Stellung als Mitfavorit der Liga untermauert. Ausgerechnet im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn FV Unterharmersbach musste der SCO nach einer 2:0-Führung die Punkte noch abgeben. Wolfgang Künstle unterhielt sich mit Trainer Wolfgang Zemitzsch.

BZ: Verloren nach überlegenem Spiel und souveräner Führung – was ist passiert?
Zemitzsch: Wir haben die erste Hälfte klar dominiert und einen hohen Aufwand betrieben, der sich leider nicht in Toren widergespiegelt hat. Wir hätten zur Pause bereits mit 4:0 oder 5:0 führen müssen, dann wäre Unterharmersbach auch nicht mehr ins Spiel gekommen. Doch wir haben uns totgelaufen und so mussten wir bei der Hitze am Samstag dem hohen Tempo Tribut zollen. Wir sind nicht mehr richtig in die Zweikämpfe gegangen und haben unglückliche Tore kassiert. Ich will überhaupt nicht hochnäsig rüberkommen und die Leistung der Unterharmersbacher überhaupt nicht schmälern. Sie haben das sehr geschickt gemacht. Sie haben einige Chancen gehabt und diese genutzt. Insofern haben sie verdient gewonnen.


BZ: War der Aufwand in der ersten Hälfte zu hoch?
Zemitzsch: Das würde ich nicht so sagen. Das Problem war, dass der hohe Aufwand nicht belohnt worden ist. Wenn wir unsere Tore machen, ist alles gut. Aber so haben wir uns bei mehr als dreißig Grad verausgabt und die Gäste wieder ins Spiel gebracht. Und die haben ihre Chancen genutzt.


BZ: Wie haben Sie die Gegentore erlebt?
Zemitzsch: Das 1:2 war ein Freistoßtreffer nach einem dummen Foul von uns am Strafraumeck. Die Mauer springt hoch, Matthias Lehmann schießt darunter durch und trifft flach ins kurze Eck. Beim zweiten Treffer konnte Bühler den Ball dreißig Meter vor unserem Tor annehmen und unbehelligt durch unsere Abwehr spazieren. Am Ende kam’s, wie’s kommen musste – unser Verteidiger lässt einen Ball auf der Torlinie von der Brust abtropfen. Doch statt nach vorne geht der Ball seitlich ins Tor. Da war es passiert.


BZ: Es war die Partie Zweiter gegen Dritter. War die Begegnung für Sie eine Standortbestimmung?
Zemitzsch: Ja, auf alle Fälle. Der SV Unterharmersbach gehört zu den besseren Mannschaften der Liga und werden eine gute Rolle spielen.


BZ: Ist diese Heimniederlage nach zwei souveränen Auftaktsiegen ein Rückschlag für Sie und den SCO?
Zemitzsch: Nein, auf gar keinen Fall. Wie gesagt, wir haben ja gut gespielt, bloß wollten die Tore nicht fallen. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen. Die Saison ist noch jung und wir haben nun unser erstes Spiel verloren. Deshalb wird mir nicht bange. Es wird vermutlich nicht die letzte Niederlage gewesen sein. Es gibt in dieser Klasse einige Mannschaften, die sehr stark einzuschätzen sind – wie auch zum Beispiel der FV Langenwinkel, gegen die wir am kommenden Wochenende antreten.


BZ: Sie wirken durch die Niederlage nicht verunsichert...
Zemitzsch: Nein, sicherlich nicht. Wir werden weiterhin ins Training gehen wie üblich und uns darauf vorbereiten, gegen Langenwinkel drei Punkte zu holen. Unsere Mannschaft besitzt einen sehr breiten Kader, mit dem wir Ausfälle sehr gut kompensieren können. Im Moment sind ja noch einige namhafte Spieler wie Narek Sermanoukian oder Tonio Bayer angeschlagen und deshalb nicht einsatzfähig. Da haben wir noch einiges an Potential in Reserve.

Aufrufe: 027.8.2017, 23:00 Uhr
Wolfgang Künstle (BZ)Autor