2024-03-28T15:56:44.387Z

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So sehen Aufsteiger aus: kollektiver Jubel der Offenburger. | Foto: Matthias Konzok
So sehen Aufsteiger aus: kollektiver Jubel der Offenburger. | Foto: Matthias Konzok

SC Offenburg feiert Aufstieg in die Verbandsliga

2:1-Erfolg gegen FV Lörrach-Brombach bringt die Verbandsliga

Eine Landesligasaison, die nicht allzu berauschend begann, hat für den SC Offenburg letztlich doch noch das bestmögliche Ergebnis geliefert: der Aufstieg in die Verbandsliga. Grüßte man nach fünf Spieltagen noch vom vorletzten Tabellenplatz, steht nun der Aufstieg in die Verbandsliga zu Buche. Die Elf von Trainer Heinz Braun konnte das Herzschlagfinale in Lörrach mit 2:1 (2:1) für sich entscheiden und dem scheidenden Chefcoach somit das schönste Abschiedsgeschenk mit auf den Weg geben.
Arm in Arm standen die Ersatzspieler aufgereiht in den letzten Minuten des Spiels. Fieberten dem Schlusspfiff entgegen, der die Erlösung brachte. Kein Halten kannten sie, stürmten den Rasen, lagen sich in den Armen. Tanzten ausgelassen um den Mittelkreis. Von der gegenüberliegenden Seite stürmte der eigene Anhang ihnen entgegen. Trainer Heinz Braun wusste gar nicht, wie ihm geschah, schon hatte er den Boden unter den Füßen verloren, wurde von seinen Spielern in die Luft geworfen.

Brauns Herzensangelegenheit, wie er die Arbeit beim SC Offenburg selbst bezeichnete, hatte gerade ihr gutes Ende gefunden. Denn zuvor mussten sich seine Mannen knapp sechzig Minuten in Unterzahl den Lörracher Angriffen erwehren. Felipe Rodas hatte nach einem unnötigen Foulspiel auf Höhe der Mittellinie die Rote Karte vom guten Schiedsrichter Justus Zorn gesehen. Ein harte, aber korrekte Entscheidung. Gut für Braun und den SCO: die Ortenauer lagen zu diesem Zeitpunkt bereits in Führung. 25 Minuten waren im Grüttpark absolviert, als Narek Sermanoukian die Schwarz-Weißen in Führung gebracht hatte. Nach einer Ecke von Hakan Güldüren war er am höchsten gestiegen und hatte den Ball per Kopf über die Linie befördert.

Die schon erwähnte Rote Karte schockte die Offenburger jedoch keineswegs, vielmehr antworteten sie nur drei Minuten später mit dem zweiten Tor. Yusuf Mutlu eroberte im Lörracher Sechzehner das Leder, legte quer auf Tonio Bayer, der ohne große Mühen den Ball an FVLB-Keeper Marco Hermann vorbei in die Maschen schieben konnte. Der SCO war auf die Siegerstraße eingebogen und wurde dennoch in der Folge noch kräftig gefordert.

„Meine Mannschaft hat heute eine überragend kämpferische Leistung an den Tag gelegt. Vor allem in der zweiten Hälfte hat sie unheimlich gefightet“, war Braun voll des Lobes für seine Truppe. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, erhielt er auch schon die obligatorische Bierdusche von seinem Kapitän Daniel Künstle verpasst.

„Der SC Offenburg ist für mich eine Herzensangelegenheit“ Trainer Heinz Braun

Der Offenburger Torhüter war an diesem Nachmittag ein ums andere Mal der Garant dafür, dass sie letztlich als Sieger den Platz verlassen konnten. Immer wieder fischte er die Bälle, die in seinen Strafraum flogen, aus der Luft und brachte die FVLB-Angreifer mit seinen Rettungstaten schier zur Verzweiflung. Lediglich einmal war Künstle chancenlos, kurz vor der Pause konnte sich Witali Semenschuk durchsetzten und zum Anschlusstreffer einnetzen (42.). Realisieren konnte Künstle den Aufstieg unmittelbar nach Schlusspfiff noch nicht wirklich, erzählte auch, dass ihm zwischenzeitlich nach dem Platzverweis regelrecht bange war.

Richtig stolz auf seine Elf zeigte sich auch der Vorsitzende Uwe Suhm. „Das sind gerade Emotionen pur. Die sechzig Minuten in Unterzahl zeigen, welch ein Charakter in der Elf steckt.“ Am Vorabend hatte nach dem verpassten Aufstieg der Reserve noch Trübsal im SCO-Lager geherrscht.
Und Suhm versprach sogleich: „Auch in der Verbandsliga werden wir von unserem Weg und unserer Philosophie nicht abrücken. Die Mannschaft bleibt zusammen und wir werden weiter auf Eigengewächse setzen.“

FV Lörrach-Brombach – SC Offenburg 1:2 (1:2)
FV Lörrach-Brombach: Hermann; Zielinski, Bernstein (67. Mundinger), Triller, Wassmer; Nickel, Rabe; Wehrle (62. Streule), Malzacher, Erdogan; Semenschuk (72. Wengenmayr).
SC Offenburg: Künstle, Grüner, Hartfiel, Burghard (53. Bergmann), Männle, Güldüren, Rodas, Sermanoukian, Mutlu, Zulum (79. Flügler), Bayer (89. Pleger). Tore: 0:1 Sermanoukian (25.), 0:2 Bayer (34.), 1:2 Semenschuk (42.). Rot: Rodas (31./SCO). Schiedsrichter: Justus Zorn (Freiburg). Zuschauer: 1800.
Aufrufe: 015.6.2014, 20:43 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor