2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Stephan Bethke gelang in letzter Sekunde der Ausgleich für Prenzlau F: Bock
Stephan Bethke gelang in letzter Sekunde der Ausgleich für Prenzlau F: Bock

Prenzlau verkürzt in Velten Rückstand auf Teltow

Nach dem Unentschieden ist für den SC Blau-Weiß Energie noch die Vizemeisterschaft drin

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Mit einem hauchdünnen 1:1 in buchstäblich letzter Sekunde überstrahlte der Punktgewinn eine eher schwache Begegnung, die am Ende jedoch für die Uckermärker zum Vorteil geriet.

Drei Punkte hieß der Abstand auf den – letztlich völlig wertlosen – Vizerang, den der RSV Teltow seit nun bereits 19 Spieltagen inne hält. Aber ob Bronze oder Silber, das tolle Abschneiden des uckermärkischen Aufsteigers ist schon jetzt als großartiger Erfolg in einer grandiosen Saison einzustufen. Den Traum vom „Durchmarsch“ mussten die Prenzlauer ebenso, wie die Teltower ihren vom direkten Wiederaufstieg bereits am letzten Wochenende begraben. Bernau sicherte sich verdient die Meisterschaft und zieht in die Brandenburgliga ein. Für die Veltener ging es auch um nichts mehr, der Klassenerhalt ist nach dem „Rückzug“ der Borgsdorfer sicher. Ähnlich entwickelte sich diese vorletzte Saisonpartie dann auch. „Es war kein gutes Spiel von uns“, beschrieb Stürmer Stephan Bethke die Szenerie sehr treffend. Früh hatte der 30-Jährige bereits eingenetzt, ein sehr umstrittener Abseitspfiff aber unterbrach jäh den Torjubel. Ähnlich ging es weiter, Velten agierte erwartungsgemäß defensiv gut gestaffelt und lauerte auf Konter. Im ersten Durchgang ging der Plan von Coach Bastian Peschel bestens auf, die Platzherren erarbeiteten sich ein Übergewicht, aber auch die Uckermärker kamen immer wieder zu Möglichkeiten. Insgesamt viermal trafen die Blau-Weißen ins Schwarze, einmal war es wohl tatsächlich Abseits. „Aber die beiden anderen Treffer hätten auch zählen müssen!“, selbst der Veltener Coach bestätigte die klaren Fehlentscheidungen. Seine Mannen durften daher zufrieden sein mit dem torlosen Remis zur Pause, die Jungs von Prenzlaus Trainer Heiko Stäck eher weniger. Einem wiederholten Foulspiel von Prenzlaus Jaroslaw Filiks folgte prompt die Verwarnung. Die Prenzlauer Bank reagierte sofort – den Offensivakteur ersetzte noch vor der Pause A-Junior Danny Blume.

Nach dem Wechsel stellte Heiko Stäck seine Verteidigung von der anfänglichen Dreier- zurück auf die gewohnte Viererkette um. Velten brach nun zwar deutlich weniger in die Gefahrenzone durch, aber eine Großchance gab es dann doch. Prenzlau verlor in der gegnerischen Hälfte den Ball – die Gastgeber schalteten sofort um. Kevin Purrmann stürmte allein mit dem Ball auf Keeper Marcin Markiewicz zu und ließ dem Goalie keine Chance – 1:0 (78.). In dieser wenig ansprechenden Partie dauerte es lange bis zum ersten Treffer, der allerdings fiel durchaus verdient. Alles sah nach einem Heimsieg aus, die Gäste kamen aber noch einmal auf. Nach einem tollen Freistoß von Marcel Blume aus halblinker Position kam Torjäger Stephan Bethke an den Ball und konnte ihn mit der Brust über die Linie drücken – 1:1 (90+2.). „Insgesamt ein gerechtes Ergebnis“, befanden auch die Prenzlauer Akteure danach, „…wir hätten einen Sieg auch keineswegs verdient gehabt, denn auch die Veltener kamen speziell im ersten Durchgang zu einer Reihe von richtig gefährlichen Möglichkeiten, da war das 0:0 zur Halbzeit durchaus etwas schmeichelhaft.“ Der Prenzlauer Ausgleichstreffer fiel tatsächlich im letzten Moment in dieser sehr fairen Begegnung, aber auch der war verdient – nicht nur angesichts der nicht gegebenen Tore zuvor.

Natürlich gingen direkt nach dem Abpfiff in der Kabine die Smartphones an, speziell das Ergebnis aus Schwedt interessierte, wo der RSV aus Teltow gastierte. Erstaunen und Respekt zum einen über den 4:2-Sieg der uckermärkischen Nachbarn, gleichzeitig aber mischte Enttäuschung in die blau-weiße Gefühlslage. Mit einem erwarteten Favoritensieg der Energie-Elf wäre der erhoffte Sprung auf Platz zwei dank der Schützenhilfe aus der Oderstadt perfekt geglückt und der Stäck-Elf angesichts der Ansetzung am letzten Spieltag wohl auch kaum noch zu nehmen gewesen. „Nun wird es wohl nichts mehr, denn Teltow ist zuhause enorm stark, das ist also sehr unwahrscheinlich“, sagte Enrico Bressel und schloss sich damit seinen Teamkollegen an. Tatsächlich ist der RSV daheim noch immer unbesiegt, lediglich drei Remis stehen zu buche. Perleberg müsste diese Festung am Samstag schon entern und wenigstens einen Zähler mitnehmen, während Prenzlau gegen die längst abgestiegenen „Füchse“ vom Tabellenende quasi standesgemäß zum gewinnen „verpflichtet“ ist. Nur noch so könnte, ja würde es im Uckerstadion die Silbermedaille geben. Selbst bei einer ersten RSV-Niederlage im heimischen Stahnsdorfer Stadion, würde ein paralleles Remis in Prenzlau nicht reichen, dann nützt den Uckermärkern auch das klar bessere Torverhältnis nichts.

Aufrufe: 013.6.2017, 14:19 Uhr
Ulrike SchwahnAutor