2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Der Durchmarsch ist geschafft: Nach nur einem Jahr A-Klasse steigt der SC Mörslingen in die Kreisklasse auf. Beim Relegationssieg über den SC Untere Zusam kannte der Jubel keine Grenzen mehr.  Foto: Aumiller
Der Durchmarsch ist geschafft: Nach nur einem Jahr A-Klasse steigt der SC Mörslingen in die Kreisklasse auf. Beim Relegationssieg über den SC Untere Zusam kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Foto: Aumiller

»Einfach der Wahnsinn!«

SC Mörslingen schafft den Sprung in die Kreisklasse +++ Scheppach feiert den Durchmarsch

Wer kickt kommende Saison in der Kreisklasse: Der SC Untere Zusam als Vorletzter der abgelaufenen Runde in der KK-Nord II oder der SC Mörslingen als Dritter der A-Klasse West III? Diese Frage wurde am Sonntag beim entscheidenden Relegationsspiel in 120 spannenden Minuten zugunsten der Mörslinger beantwortet. „Einfach der Wahnsinn!“, freute sich nach dem Abpfiff SCM-Spielertrainer Martin Eberle: „Nach einer kleinen Talfahrt in der Punktrunde sind wir in der Relegation zweimal über die Verlängerung gegangen. Ich hätte heute fünf Tore machen müssen.“

SC Untere Zusam – SC Mörslingen n. V. 1:3
Groß war das Interesse an diesem Duell der beiden Landkreis-Teams. Das Spiel lief schon, als am Kassenhäuschen immer noch eine Schlange von Besuchern auf den Einlass wartete. Die meisten Fans hatten sich aber schon am Spielfeldrand des Höchstädter Josef-Konle-Stadions einen Platz mit guter Sicht aufs Geschehen gesichert, als ein Schuss von Sören Halm die Latte des Mörslinger Tores touchierte (6.). Die volle Aufmerksamkeit verbuchte dann in der 19. Minute Martin Eberle: Er zog von der Strafraumkante ab und traf per Aufsetzer zur 1:0-Führung für seine Farben. Eberle hatte sein Team bereits am Donnerstag in der Verlängerung des ersten Relegationsspiels zum 2:1-Sieg gegen den SV Grosselfingen geschossen.
Doch die Freude währte diesmal nur zehn Minuten: Benjamin Szabadi besorgte nach einem Eckball von Johannes Hahn frei stehend per Kopfball den 1:1-Ausgleich der Zusamtaler um ihren Trainer Karl Bühler. Kurz vor der Pause streifte ein weiterer, diesmal abgefälschter Ball von Eberle nur das SCUZ-Torgebälk (44.).
„Der Mörslinger Spielertrainer war auffälligster Akteur und Motor seiner Mannschaft, die, von den eigenen Fans toll unterstützt, die besseren Möglichkeiten verzeichnete“, fasste Stadionsprecher und SSV-Vorstandsmitglied Jürgen Filzinger das Geschehen der ersten 45 Minuten zusammen. Filzinger konnte ganz entspannt zuschauen, nachdem seine Höchstädter ja schon vor einigen Tagen mit einem 4:0-Relegationssieg über Reimlingen den Sprung in die Kreisliga geschafft hatten.
Nach dem Wechsel wollte es Mörslingen dann wissen und kam zu Großchancen durch Torjäger Robert Gutekunst (47.) sowie erneut Eberle (56.). Dann wurde der SC Untere Zusam wieder stärker, ein gefährlicher Ball von Halm verfehlte das Ziel. Die letzten Möglichkeiten der regulären Spielzeit verzeichnete aber Mörslingen (84./90.+1, Eberle) – es ging in die Verlängerung.
Und hier schrieb Martin Eberle weiter die Geschichte der Partie, als er in der 95. Minute das mögliche 2:1 um Haaresbreite verpasste. Dann wurde Benjamin Szabadi zur tragischen Figur: Der 1:1-Torschütze – anschließend aus- und dann wieder eingewechselt – lenkte den Ball zum 2:1 für Mörslingen ins eigene Gehäuse (105.+1). Der angeschlagene SCUZ-Keeper Florian Ruopp räumte für die letzten zehn Minuten seinen Platz zwischen den Pfosten, Christoph Sailer kam und hätte sich fast noch das 1:3 durch Fabian Schwenkreis eingefangen. Das besorgte dann in der letzten Minute Daniel Feldt auf Vorlage von Anton Pfeifer. Der Jubel bei Spielern und Anhang des SCM über den Durchmarsch in die Kreisklasse war riesengroß, während die Zusamtaler ihren Abstieg in die A-Klasse betrauerten.
Tore: 0:1 Martin Eberle (19.), 1:1 Benjamin Szabadi (29.), 1:2 Szabadi (105.+1/Eigentor), 1:3 Daniel Feldt (120.) - Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau) - Zuschauer: 700 (in Höchstädt)




TSV Burgau II – SV Scheppach n. V. 2:4
Nach einem zähen Ringen hat der SV Scheppach den Durchmarsch von der B- in die Kreisklasse geschafft. Der Tabellenzweite der A-Klasse West 2 besiegte vor 600 Zuschauern im Relegationsspiel in Röfingen die Reserve des TSV Burgau mit 4:2 nach Verlängerung.
In der ersten Halbzeit traten beide Teams zunächst voll aufs Gaspedal. Die Burgauer hatten bereits in der 3. Minute drei Ecken am Stück, die aber nichts einbrachten. Scheppach hatte durch Martin Mayr eine Großchance, doch dessen Schuss aus zehn Metern parierte Burgaus Schlussmann Bernd Niederhofer stark (6.). Auf der Gegenseite lief Dejan Ninkovic nach einem präzisen Steilpass von Burhan Bastan alleine aufs Scheppacher Tor zu, sein Schuss verfehlte aber knapp das Tor. Scheppach blieb zwar leicht feldüberlegen, doch die letzten Tormöglichkeiten der Halbzeit hatte Burgau: Sascha Petroschka traf nach einem Pass von Bastan nur den Außenpfosten (34.). Und Dejan Ninkovic jagte den Ball aus 20 Metern übers Tor (40.).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit dominierten die Burgauer die Partie. Burhan Bastan eröffnete den Chancenreigen nach einem tollen Solo, sein Schuss segelte aber übers Tor (48.). Danach verfehlte Bastan noch zweimal haarscharf das Ziel (54./56.). Ein Teamkollege machte es auf Vorlage von Bastan schließlich besser: Sascha Petroschka nahm eine Flanke von Bastan sehenswert an und schob den Ball sicher und überlegt ins Scheppacher Tor (65.).
Der SVS ließ sich aber nicht unterkriegen und schlug zehn Minuten nach dem Rückstand zurück: Der eingewechselte Lukasz Kalafarsky erzielte nach einer Flanke von Martin Mayr den umjubelten Ausgleichstreffer für die Scheppacher (75.). Außer einem Versuch aus 30 Metern von Bastan tat sich in der regulären Spielzeit nichts mehr.
In der Verlängerung hatten die Scheppacher schließlich den längeren Atem. Nach einem Gewühl im Strafraum nutzte Martin Mayr die Gunst der Stunde und staubte ab, nachdem zuvor TSV-Torwart Niederhofer und ein Abwehrspieler zwei Schüsse abgeblockt hatten (91.). Burgau kämpfte sich noch einmal zurück zum Gleichstand als Scheppachs Torwart Stefan Werner den Ball nach einer Ecke nicht aus der Gefahrenzone brachte. Patrick Schwaiger schoss aus kurzer Distanz ein (98.).
Beide Teams hatten jeweils noch eine große Chance: Bei Burgau verzog Kevin Wirth, bei den Scheppachern schoss Mayr über das Tor. Doch dann setzte Lukasz Kalafarsky den entscheidenden Wirkungstreffer. Nach einer Flanke von Daniel Ungar war der Stürmer zur Stelle und netzte für Scheppach ein (110.). Und in der 118. Minute beseitigte Kalafarsky mit einem Schuss aus zehn Metern zum 4:2 auch noch die letzten Zweifel. Nach dem Spiel war der Jubel bei den Aufsteigern riesengroß.

Aufrufe: 015.6.2014, 20:51 Uhr
Augsburger Allgemeine / Hödl/ulanAutor