Trainer Jürgen Gessat war nach Spielschluss dennoch nicht unzufrieden: „Wir hätten natürlich gerne gewonnen. Aber mit dem Unentschieden können wir auch wegen zweier englischer Wochen nacheinander und wenig personeller Alternativen durchaus leben. Wir haben heute wieder gezeigt, dass wir konditionell gut aufgestellt sind und in den letzten Spielminuten noch frischer waren als der Gegner.“
Dafür gehörte die Anfangsphase dem VfL, der in den ersten fünf Minuten für einige Verwirrung in Melles Hintermannschaft sorgte. Nach zwei schnellen Möglichkeiten zappelte der Ball in der sechsten Minute tatsächlich im Netz der Gastgeber: Oy thes Dennis Jex war per Lupfer erfolgreich. Melle benötigte ein paar Minuten, um sich von dem Schock zu erholen. Dann kombinierten sich die Platzherren ihrerseits vielversprechend Richtung gegnerischer Strafraum. Nach einem gefühlvollen Pass von Constantin Jelezneacov in die Tiefe erzielte Niklas Dröge im Nachsetzen den Ausgleich (16.).
Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs spielte sich das Geschehen überwiegend in Oythes Hälfte ab, doch Chancen waren bis auf einen sehenswerten Distanzschuss von Jelezneacov (25.) Mangelware. Stattdessen hatten die ansonsten untergetauchten Gäste kurz vor der Pause die Führung auf dem Schuh: Doch der Freistoß von Fabian Meyer aus 20 Metern krachte an die Latte. Nach dem Seitenwechsel versuchten es Lukas Kleine-Kalmer (63.), Ustim Schröder (67.) und Jelezneacov (69.) mit Schüssen aus der Distanz – vergeblich. Die Gäste hatten ihr Offensivspiel derweil komplett eingestellt.
Mit der Einwechslung von Christian Mäscher (76.) begann die SCM-Schlussoffensive. Mäscher stürmte über rechts und legte den Ball quer zum mitgelaufenen Artöm Pfannenstiel in den Strafraum. Dessen Abschluss parierte Oythes Schlussmann Wilhelm Heise etwas glücklich mit der Schulter (82.). In der anschließenden Aktion vergab Schröder aus ganz spitzem Winkel. Melle drängte mit aller Wucht auf das Siegtor. Die finale Chance vergab Mäscher: Nach Zuspiel von Jelezneacov lief er allein auf das VfL-Gehäuse zu und guckte sich den Torwart aus, doch sein Schuss landete am Pfosten (90.).