2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Aufsteiger SC Luhe-Wildenau (rechts) musste sich zum Auftakt gegen den Nachbarn aus Etzenricht knapp geschlagen geben.
Aufsteiger SC Luhe-Wildenau (rechts) musste sich zum Auftakt gegen den Nachbarn aus Etzenricht knapp geschlagen geben. – Foto: Dagmar Nachtigall

Koppmann-Treffer bringt Etzenricht den Derbysieg

Landesligaabsteiger gewinnt mit dem knappsten aller Ergebnisse beim SC Luhe-Wildenau +++ Über 600 Zuschauer beim Ligadebüt der Rittner-Elf +++ Schlussspurt des Gastgebers ohne den erhofften Ausgleichstreffer

Aufsteiger SC Luhe-Wildenau ist mit einer Niederlage in die Bezirksligasaison 2019/20 gestartet. Vor der beeindruckenden Kulisse von 600 Zuschauern verlor die Mannschaft von Roland Rittner gegen den SV Etzenricht mit 0:1. Nach dem letztlich spielentscheidenden Gegentreffer in der 73. Spielminute durch Andreas Koppmann setzte der Gastgeber wohl alles auf eine Karte, die Drangperiode wurde allerdings nicht mehr belohnt.

Von Beginn an legten die Platzherren bei drückenden Temperaturen ein hohes Tempo vor, die Handschrift des Cheftrainers Roland Rittner war deutlich zu erkennen. Es entwickelte sich ein munteres Duell, in dem beide Teams gleich die Scheuklappen ablegten. Nach 7 Zeigerumdrehungen die erste nennenswerte Chance der Heimelf. Nach einer gelungenen Ballstafette im Mittelfeld stürmte SC Angreifer Nico Argauer alleine auf Gästetorwart Florian Veigl zu, dieser konnte jedoch in höchster Not vor dem Strafraum klären.

In der Folgezeit zog sich der SV Etzenricht weit in die eigene Hälfte zurück, spielte abwartend, hatte aber zunächst die besseren Einschusschancen. So sahen die zahlreichen Fans in der 12. Spielminute einen Gästeangriff über den agilen Stephan Herrmann, doch der in Szene gesetzte SV-Stürmer Johannes Pötzl scheiterte mit seinem Kopfball aus 8 Metern fast schon kläglich. Und auch Martin Pasieka sowie Sebastian Ermer bot sich in der 14. Minute eine gute Doppelchance, doch auch sie fanden in SC-Schlussmann Roland Frischholz ihren Meister. Ansonsten bekamen die in blau-schwarz gekleideten Fuhrmann-Männer nur selten richtig Zug ins Offensivspiel – und wenn, dann ging es über die rechte Seite mit dem auffälligen Andreas Koppmann.

Mit zunehmender Spieldauer egalisierten sich beide Teams, Torchancen waren in der Zwischenzeit Mangelware geworden. Kurz vor dem Pausenpfiff dann doch zwei „Aufreger“: Zunächst eine Möglichkeit für den SV Etzenricht, als ein 20-Meter-Geschoß von SV-Angreifer Johannes Pötzl – er war von Andreas Koppmann über die rechte Seite bedient worden – nur am Außenpfosten des SC- Gehäuses landete. Einen direkten Gegenzug leitete SC-Spieler Michael Gleißner dann durch eine feine Einzelaktion ein. Er setzte sich auf dem Flügel stark durch, passte scharf nach innen, wo ein sehenswerter Flugkopfball von Ludwig Tannhäuser aus etwa acht Metern knapp das Ziel verfehlte.

Nach Wiederbeginn wurde sichtbar, dass der SV Etzenricht besser aus den Kabinen gekommen war. Er drückte sofort auf die Führung, ohne jedoch zu einem Erfolgserlebnis zu kommen. Die Mannschaft von Roland Rittner dagegen brauchte etwas, um sich von dieser Drangperiode zu erholen, setzte dann aber zur besten Phase an. Andre Bertelshofer hatte nach feinem Zuspiel von Nico Argauer die Führung auf dem Fuß, sein Schuss aus 10 m ging knapp am Tor vorbei (63.)

Als Michael Gleißner nach einem Zusammenprall verletzt ausscheiden musste, nutzte Etzenricht eine dadurch entstandene Phase der Unsicherheit in der SC-Abwehr sofort eiskalt aus und markierte durch Andreas Koppmann den zu diesem Zeitpunkt glücklichen Führungstreffer in der 73. Spielminute. Die Gäste wollten nun mehr und hatten durch Martin Pasieka die Chance, auf ein vorentscheidendes 2:0 zu erhöhen, doch scheiterte dieser am toll reagierenden SC-Keeper Roland Frischholz.

Mit dem Mute der Verzweiflung setzte der Gastgeber nun alles auf ein Karte. Doch sollte lange gegen einen Gegner, der nur noch den Ball vom eigenen Strafraum weg halten wollte, bis auf einige weitere Eckbälle nichts mehr gelingen. Erst in der Nachspielzeit „brannte“ es noch zwei Mal in der „Box“ der Gäste: Zunächst parierte Gästeschlussmann Veigl einen Schuss von Michael Frischholz aus halbrechter Position (94.), ehe Marvin Melchner nach einem Eckball von Ludwig Tannhäuser knapp über das Tor köpfte und damit die letzte große Chance auf den Ausgleich liegen ließ.

Trotz der Niederlage war SC-Trainer Roland Rittner mit dem ersten Auftritt seines Teams zufrieden: „Wir hatten ein gutes Gefühl und uns viel Mut eingeredet. Wir standen kompakt, haben in den Umschaltmomenten konzentriert in die Tiefe gespielt. Das Gegentor resultierte aus unseren eigenen Fehlern. Wenn wir die noch weglassen, dann klappt es auch mit den Punkten. Ich habe heute viele gute Dinge gesehen, die uns Vertrauen in unsere Stärke geben können.“

Schiedsrichter: Julian Roidl (Ensdorf) - Zuschauer: 630

Tor: 0:1 Andreas Koppmann (73.)

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Christian Ermer (92./ SV Etzenricht/wiederholtes Foulspiel)

SC Luhe-Wildenau: Frischholz, Rudlof, Urban B., Gleissner (73. Melchner), Urban S. (62. M. Frischholz), Stadler (62. Shabani) , Argauer, Tannhäuser, Schönberger, Broz, Bertelshofer

SV Etzenricht: Veigl, Strehl, Stauber, Danzer (46. C. Ermer), Koppmann, Pasieka, St. Herrmann, Pötzl (73. Scheler), Wexlberger, Diermeier, S. Ermer

Aufrufe: 022.7.2019, 10:30 Uhr
Thomas Diertl / Werner SchaupertAutor