2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Haesler

Sturm und Drang trifft auf Routine

Der SC Kapellen hat es mit dem Rather SV zu tun, der einer der Landesliga-Topfavoriten ist.

Nach dem Kantersieg in der Vorwoche bekommt es der SC Kapellen in der Landesliga mit dem heißen Titelanwärter Rather SV zu tun. Die Holzheimer SG reist nach überwundenem Corona-Schock nach Wülfrath.
Während der SC Teutonia Kleinenbroich in der 15er-Staffel der Fußball-Landesliga am Wochenende die Mannschaft ist, die spielfrei hat, sind der SC Kapellen nach dem Trainerwechsel samt sportlichem Befreiungsschlag und die Holzheimer SG nach der Aufregung um die Corona-Fälle im Verein am Sonntag wieder gefordert.

Das gilt in ganz besonderem Maße für die Kapellener, die beim heißen Titelanwärter Rather SV antreten müssen. Eine Mannschaft, bei der es durchaus Verbindungen an die Erft gibt. So wechselten dort in Gestalt von Timo Welky (30) und Christos Pappas (30) gleich zwei Spieler hin, die vergangene Saison noch für die Kapellener aufliefen. Darüber hinaus kickt für die Düsseldorfer im Glehner Robert Norf (29) ein Spieler, der Teile seiner Jugendzeit beim SCK verbrachte und dort auch eine Saison (2014/2015) in der Oberliga spielte. „Rath hat schon eine tolle Mannschaft mit vielen erfahrenen Spielern“, sagt SCK-Coach Jörg Ferber, der den RSV ein wenig als Gegenmodell zum dem Weg sieht, den die Kapellener nach dem Corona-bedingten Abbruch der vergangenen Spielzeit eingeschlagen haben. Während sie einen Umbruch eingeleitet hätten, indem sie verstärkt auf jugendliche Unbekümmertheit und Begeisterungsfähigkeit setzen, zähle der Gegner mehr auf nachgewiesene Qualität und Routine.

„Das ist wie vorige Saison bei uns: So eine Mannschaft musst du motivieren und bei Laune halten. Unsere Jungs geben dagegen Gas ohne Ende, dafür fehlt in vielen Situationen aber die Erfahrung“, erklärt Ferber. Da ist es sicher nicht von Nachteil, dass der 6:1-Kantersieg bei der SG Unterrath im ersten Spiel nach der Ablösung von Juppi Schmitz durch Jörg Ferber für eine zusätzliche Portion Euphorie gesorgt hat. Entsprechend gut war die Stimmung bei den Trainingseinheiten unter der Woche und entsprechend groß die Bereitschaft der Spieler, die Trainingsintensität weiter zu erhöhen. „Das müssen wir allerdings erst mal auf den Platz bringen“, betont der SCK-Coach, der vor einer schweren personellen Entscheidung steht. Auch weil gegen Unterrath Stephan Wanneck (31) noch rotgesperrt fehlte, setzte er auf eine junge Doppelsechs mit David Balaban (21) und Mark Schiffer (22). Davor zog sein Sohn Maik Ferber (24) im Mittelfeld die Fäden. „Normalerweise gibt es keinen Grund, irgendetwas zu wechseln. Doch das hängt natürlich auch vom Gegner ab. Wenn, gibt es aber nur punktuelle Änderungen“, sagt Ferber. Würde sein Team etwas Zählbares aus Rath mitbringen, wäre der Kapellener Saisonstart für ihn gelungen.

Solche Gedanken sind bei der Holzheimer SG seit dem vergangenen Wochenende etwas in den Hintergrund getreten, als die Heimpartie gegen Germania Reusrath wegen zweier Corona-Verdachtsfälle im Verein abgesagt werden musste. Beide veranlassten Tests fielen zwar negativ aus und sorgten für große Erleichterung bei der HSG, doch vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Wülfrath verschärften die Holzheimer mit Blick auf die Infektionsgefahr noch mal ihre Vorsichtsmaßnahmen. „Das war wie ein Warnschuss für uns und hat noch mal die Sinne geschärft“, meint HSG-Coach Hamid Derakhshan. Wenn die Spielabsage etwas Gutes hatte, dann dass die verletzungsbedingten Ausfälle der so wichtigen Defensivkräfte Tom Nilgen und Marcus Buchen gar nicht groß ins Gewicht fielen, beide sind gegen Wülfrath wieder fit. Das ist schon deshalb wichtig, weil Derakhshan große Stücke auf die Gastgeber hält und sie sehr offensivstark einschätzt. „Das ist auf jeden Fall eine Mannschaft für die Top 5“, betont Derakhshan. Doch eine Überraschung traut er seinen Mannen zu – trotz Corona-Schock.

Aufrufe: 03.10.2020, 10:58 Uhr
RP / David BeinekeAutor