2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Haesler

Fußballer leben mit großer Ungewissheit

Vom Verband gibt es schon länger keine offiziellen Aussagen mehr, wie es mit der aktuellen Saison weitergehen könnte. Von den heimischen Landesligisten ist Holzheim mit seinen Plänen am weitesten.

Was Pläne für die Fortsetzung der wegen Corona unterbrochenen Saison anbelangt, hat sich der Fußballverband Niederrhein zuletzt im Dezember zu Wort gemeldet.

Als der Lockdown noch bis zum 10. Januar vorgesehen war, sollten die Kicker nach Möglichkeit am Wochenende 23./24. Januar auf die Plätze zurückkehren. Doch dieses Datum ist längst passé, aber aus Duisburg verlautete nichts Offizielles mehr, auch nicht, als der Lockdown bis Mitte Februar verlängert worden war. Doch von dieser Ungewissheit lassen sich viele Vereine nicht runterziehen. Während sie auf Signale warten, wie es aktuell weitergehen könnte, laufen die Planungen für die nächste Saison vielfach schon auf Hochtouren. Von den heimischen Landesligisten ist in dieser Hinsicht die Holzheimer SG am weitesten.

Schon Mitte Dezember verkündete Trainer Hamid Derakhshan ziemlich stolz, dass schon 21 Spieler ihre Zusage für die nächste Spielzeit gegeben hätten. Ende Januar präsentierte die HSG dann in Gestalt des jungen Baran Bal den ersten prominenten Namen auf der Zugangsseite. Schließlich kommt der technisch versierte und schnelle Spieler vom Liga- und Lokalrivalen SC Kapellen. Derakhshan meinte zu dieser Verpflichtung, dass sie voll ins Konzept passe, das darauf ausgerichtet sei, vermehrt Talente aus der Region nach Holzheim zu lotsen. In dieser Hinsicht war der Verein weiter fleißig und kann jetzt die Verpflichtung weitere Akteure vermelden, und die sind noch jünger als Bal. So kommen Offensivmann Fynn Reiß und Torwart Patrick Herzke von der Reuschenberger A-Jugend, Defensivspezialist Moritz Leon Nischaan wechselt aus der A-Jugend des Regionalligisten FC Wegberg-Beeck nach Holzheim.

Wie sich der einstige Oberligist SC Kapellen für die nächste Spielzeit personell aufstellt, ist noch nicht ganz so konkret. Es gab zwar schon Gespräche, doch Trainer Jörg Ferber verweist auf ein abschließendes Treffen mit dem Vorstand am Mittwoch, um letzte Details zu klären. Derweil macht sich Ferber angesichts ausbleibender Informationen vom FVN so seine eigenen Gedanken um die aktuelle Spielzeit. „Ich bin für einen Abbruch. Keine Mannschaft kann zum jetzigen Zeitpunkt von sich behaupten, sie würde sicher den Aufstieg schaffen und auch in Sachen Abstieg gibt es noch keine klaren Tendenzen. Insofern wäre ein Abbruch die fairste Lösung“, sagt Ferber, der er es kaum für möglich hält, die für eine Wertung der Saison nötigen 50 Prozent der Spiele zu absolvieren. Je nach Länge des Lockdowns müsse die Saison teils bis Ende Juni gespielt werden. „Und dann wollen viele Spieler und Trainer in den Urlaub fahren, wenn es wieder geht. Das würde zwangsläufig zu Wettbewerbsverzerrungen führen“, betont der SCK-Coach.

Ziemlich gefrustet ist sein Kollege Norbert Müller vom SC Teutonia Kleinenbroich. Von einer Fortsetzung des Spielbetriebs wagt er kaum zu träumen: „Ich wäre schon froh, wenn wir überhaupt mal wieder auf den Trainingsplatz dürften.“ Zu seinen Spielern nur Kontakt über WhatsApp zu halten, sei sehr unbefriedigend. Zudem erschwere die Situation Planungen für die Zukunft extrem: „Mit wem soll ich denn reden, wenn ich nicht mal ansatzweise weiß, wo wir nächste Saison spielen.“

Aufrufe: 010.2.2021, 23:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor