Am Ende hatten die einheimischen Zuschauer aber alles vergessen. Denn dieser eine Moment in der letzten Minute der Nachspielzeit entschädigte sie für Vieles. Joker Jonas Engelhardt wurde an der rechten Außenlinie gefoult. Christoph Meißner flankte den Freistoß genau auf den Kopf des ebenfalls eingewechselten Lucas Häusler, der mit seinem Kopfball aus wenigen Metern für grenzenlosen Jubel beim zuletzt so arg gebeutelten TSV sorgte. „Ein Unentschieden wäre sicher das gerechte Ergebnis gewesen. Aber wir sind für unseren Einsatz mit ein bisschen Glück belohnt worden“, sagte Schmidt.
Er hatte mit Christian Rodenwald statt Häusler in der Startelf für mehr Stabilität in der Innenverteidigung gesorgt. „Wir haben heute hinten auf Routine gesetzt“, erklärte Schmidt. Zusammen mit Meißner und Maximilian König sorgte Rodenwald dafür, dass der TSV zum ersten Mal seit fast einem Jahr zu Null spielte. Damals gewann Gilching 2:0 gegen Kaufbeuren. Die einzige Großchance der Schwaben durch Yannick Maurer machte TSV-Torwart Felix Ruml zunichte (24.).
Die Gastgeber zeigten in der Offensive zwar gute Ansätze, doch meist kam vor allem der letzte Pass nicht an. Erst in den letzten 20 Minuten wurden die Offensivbemühungen druckvoller – und belohnt. Mit Häusler, Fabian Baran und Engelhardt hatte Schmidt drei junge Spieler eingewechselt, denen die Gilchinger Fußball-Zukunft gehören soll. „Das war riskant, aber wir brauchten frische Kräfte“, sagte Schmidt, der unter anderem die zuvor sehr fleißigen Maximilian Hölzl und Florian Huber vom Feld genommen hatte.
Anders als in den beiden ersten Spielen nach dem Restart reichte eine Führung zum so wichtigen Dreier im Abstiegskampf. Schiedsrichter Assad Nouhoum pfiff die Partie nach dem Tor gar nicht mehr an. „Das ist natürlich der beste Zeitpunkt für das 1:0“, scherzte Schmidt. Einziger Wermutstropfen: Spielgestalter Maximilian Ruml knickte nach einem Gegnerkontakt unglücklich um. „Mindestens eine Bänderdehnung und ein Spiel Pause“, urteilte Schmidt. Durch den ersten Dreier seit November überholte sein Team den SV Bad Heilbrunn wieder und verließ die Abstiegs-Relegationszone.
TSV Gilching: F. Ruml – Meißner, Rodenwald, König, Freinecker – Brand, M. Ruml (53. Fauth), Huber (80. Engelhardt) – Hölzl (80. Baran), Ersoy, Kraus (63. Häusler)
SC Ichenhausen: Rrecaj – Ocker, Schlittmeier, Strohhofer, Araujo (77. Bastan), Breskott (84. Lynch), Heckelmüller, Dopfer, Kustermann. Maurer, Kiral (82. Nickel)
Tor: 1:0 Häusler (90.+3)
Schiedsrichter: Assad Nouhoum (SC Oberweikertshofen)
Zuschauer: 110
(Tobias Huber)