2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Volle Konzentration auf den Ball: Janik Noller (Mitte) erwartet mit dem Tabellenführer FC Gundelfingen den SV Bad Heilbrunn.
Volle Konzentration auf den Ball: Janik Noller (Mitte) erwartet mit dem Tabellenführer FC Gundelfingen den SV Bad Heilbrunn. – Foto: Walter Brugger

Top-Teams treffen auf Kellerkinder

Landesliga Südwest legt mit fünf Nachholspielen los

Erst einmal soll die doch noch richtig schiefe Tabelle etwas begradigt werden. Mit fünf Nachholspielen startet die Landesliga Südwest in die kurze Herbstsaison, wobei alle drei Top-Teams gegen Teams aus dem Tabellenkeller im Einsatz sind. Der Tabellendritte 1. FC Sonthofen tritt beim Schlusslicht SpVgg Kaufbeuren an, der Zweitplatzierte VfR Neuburg muss zum VfB Durach und Spitzenreiter FC Gundelfingen erwartet den SV Bad Heilbrunn.

FC Gundelfingen - SV Bad Heilbrunn (Sa, 15 Uhr) „Wir sind wirklich alle miteinander froh, dass es wieder losgeht“, fasst Martin Weng die Stimmungslage beim Spitzenreiter FC Gundelfingen zusammen. Und damit meint der Trainer nicht nur seine ihm anvertrauten Fußballer. Wobei es durchaus Einschränkungen bei der Vorfreude auf den Re-Start gibt. Was äußerlich dadurch sichtbar wird, dass die Grün-Weißen mit Trauerflor auflaufen. Es ist eine Geste des Gedenkens an den vor Wochenfrist verstorbenen Edelbert Reile. Der 90-Jährige führte den FCG von 1983 bis 1989 und war anschließend selbst nach der Ernennung zum Ehren-Vorsitzender noch bis 2007 in der Vereinsführung aktiv. Als Sportler wurde Reile mit den FCG-Fußballern 1949 schwäbischer Pokalsieger.
Dass es jetzt ernst wird, war in der laufenden Woche auch im Gundelfinger Training zu spüren. In jeder Übungseinheit waren 19 Akteure vor Ort, bis auf den am Kreuzband operierten David Anzenhofer und den im Prüfungsstress steckenden Tarik Öz wollten sich alle für einen Platz in der Startelf empfehlen. Wobei ein Fixpunkt des Teams diesmal fehlen wird, Außenverteidiger Michael Grötzinger ist verhindert. Über der Startaufstellung grübelt Trainer Weng immer noch, wobei ihm besonders die Position im rechten Mittelfeld Kopfzerbrechen bereitet. Die Frage lautet: Soll Neuzugang Sandro Caravetta beginnen oder Janik Noller? „Beide haben es sich verdient, beide sind gut in Form. Letztlich wird die taktische Marschroute für dieses Spiel den Ausschlag geben“, gibt der Coach Einblick in seine Überlegungen. (wab) Lokalsport DZ


VfB Durach - VfR Neuburg (Sa, 16 Uhr) Mit einem stark veränderten Gesicht nimmt der VfR Neuburg den Neustart in Angriff. Wenn die Lilaweißen beim VfB Durach zu Gast sind, wird nicht nur ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen, sondern auch die Mannschaft auf einigen Positionen verändert sein. Mit Dominik Schröder (FC Ingolstadt II), Ralf Schröder, Abdel Abou-Khalil (beide TSV Rain) und Michael Denz (TSV Wasserburg) verließen vier Leistungsträger, die mit Regionalliga-Erfahrung ausgestattet sind, den Verein. „Wir haben viel Qualität verloren, wenn man die Namen und deren Vita liest“, sagt Trainer Alexander Egen. „Die Abgänge tun weh, da brauchen wir nicht um den heißen Brei herumreden.“ Auch Ersatztorhüter Maximilian Oswald, der zur DJK Langenmosen zurückgekehrt ist, ist nicht mehr für die Lilaweißen aktiv. Neu im Kader sind Rückkehrer Ray Bishop (TSG Untermaxfeld), Nico von Swiontek Brzezinski (U19 ASV Neumarkt) und Hakan Düzgün (Grün-Weiß Ingolstadt).
Der bisherige Co-Trainer Alexander Egen, der Christian Krzyzanowski als Chefcoach abgelöst hat, will trotz der guten Ausgangslage als Tabellenzweiter kein Ziel formulieren sondern „von Spiel zu Spiel erfolgreich“ sein. „Bei uns gibt es einfach zu viele Fragezeichen nach dem Umbruch. Auf dem Papier sind wir in Durach Favorit.“ Die Lilaweißen können beim Start nicht aus dem Vollen schöpfen. Niko Schröttle (privat verhindert) fehlt genauso wie Matthias Riedelsheimer und Fabian Heckel, die nach ihren Verletzungen noch etwas Zeit benötigen. (sigb)

SC Olching - FV Illertissen II (Sa, 15 Uhr) „Wir sind alle froh, dass es endlich wieder los geht“, ist Illertissens Trainer Markus Schaicherleichtert. Beim FVI II hat es enorme Veränderungen gegeben. Neun neue Spieler wurden in den Kader geholt, lediglich sieben aus der Zeit vor der Corona-Unterbrechung stehen noch zur Verfügung. Das ohnehin schon niedrige Illertisser Durchschnittsalter ist dadurch noch einmal gesunken. Zum Auftakt spielt Schaich mit seiner „Krabbelgruppe“ beim SC Olching. (jürs) Lokalsport IZ

SV Mering - SC Ichenhausen (So, 16 Uhr) Am 16. November 2019 bestritt der SC Ichenhausen sein bislang letztes Punktspiel. Jetzt rollt der Ball wieder. Und SCI-Trainer Oliver Unsöld ist „gottfroh, dass es losgeht.“
Lange acht Wochen Vorbereitung liegen hinter den Ichenhauser Fußballern. Die Geschmeidigkeit im Bewegungsablauf hat arg gelitten während der langen Pause. Zwar beklagen die Königsblauen derzeit keine Muskelverletzungen, für ein paar Patienten kommt der Neustart aber immer noch zu früh. Pierre Heckelmüller, Andreas Beckmann, Tim Dopfer und Julian Riederle fallen für die Partie in Mering aus; von den zuletzt Angeschlagenen könnte es allenfalls Marco Schlittmeier rechtzeitig schaffen.
Die drei Neuzugänge Enes Bastan, Ugur Kiral und Miguel Malheiro sind einsatzfähig. Wobei sich zumindest der Portugiese vermutlich gleich über einen Platz in der Anfangsformation freuen darf. Das kündigt Unsöld im Vorfeld einigermaßen klar an. Nach den ersten Trainingseindrücken lobt er Malheiro: „Er ist genau der Spieler, den wir uns im Offensivbereich gewünscht haben. Er kann einen super Ball schlagen. Und er belebt auch die Konkurrenz. Ich bin mehr als glücklich, dass wir ihn bekommen haben.“
Auch Merings Trainer Ajet Abazi ist „heiß“ auf den Re-Start am Sonntag. Mit welchem Personal die Meringer dann auflaufen werden, steht noch nicht endgültig fest. Schließlich sind einige Akteure angeschlagen. So etwa die Angreifer Markus Gärtner und Jeton Abazi: „Wir müssen sehen, aber im Kader sind beide. Wir sind froh, dass die lange Vorbereitungsphase jetzt vorbei ist und wir endlich wieder um Punkte spielen. Das ist es, was alles Fußballer wollen – spielen unter Wettkampfbedingungen“, so Ajet Abazi. Sicher nicht mit dabei sein werden Nico Gröb (Knieverletzung) und Simon Spickner (Nasen-OP). Ansonsten geht der Coach aber fest davon aus, eine schlagkräftige Truppe auf das Feld zu schicken.
Dass es für die Meringer gleich mit zwei Heimspielen am Stück losgeht, begrüßt der Coach: „Ich beginne immer lieber zuhause. Es ist eine besondere Situation. Ich hoffe, dass wir möglichst viele Zuschauer haben werden, denn es war schon blöd, dass bislang keine Fans dabei sein dürften.“ (ica, sry) Lokalsport GZ / Lokalsport FA

SpVgg Kaufbeuren - 1. FC Sonthofen (So, 16 Uhr) Vor maximal 200 Zuschauern wird das Allgäuer Duell steigen, mehr sind auf der Tribüne des Parkstadions nicht zugelassen. Und denen will SVK-Trainer Joachim Dewein zeigen, dass „die Entwicklung positiv ist.“ Wobei der 54-Jährige kein Traumtänzer ist: „Wir müssen uns nichts vormachen. Bei dieser Tabellensituation ist es unser Ziel, die Mannschaft auf die nächste Saison vorzubereiten. Da wollen wir eine wichtige Rolle spielen.“ Stammkeeper Frank Schmitt fällt nicht nur gegen Sonthofen aus, er wird den Kaufbeurern länger verletzt fehlen. Ob Christian Hamatschek oder Peter Klement zwischen den Pfosten stehen wird, ist laut Dewein vollkommen offen.
Die Sonthofer wollen mittelfristig in die Bayernliga zurück, kurzfristig geht es darum, den zweiten Platz und die Aufstiegsrelegation fix zu machen. Ob Spitzenreiter FC Gundelfingen sogar noch einmal in Reichweite kommt, könnte sich schon beim Gipfeltreffen am kommenden Wochenende entscheiden. Doch zuvor wartet auf den FCS die Aufgabe beim Schlusslicht. Im Vorfeld hat Trainer Benjamin Müller mit seinem Kader viel am Spielaufbau und Ballbesitz gearbeitet, schließlich sind die Oberallgäuer gegen tief stehende Gegner meist in der Pflicht, das Spiel selbst zu gestalten.
Für neue Impulse sollen auch die Zugänge sorgen. Im Tor wird Marco Zettler zum Zuge kommen, der ebenso wie der neue Spielmacher Markus Notz vom FC Memmingen nach Sonthofen wechselte. Auch die Ex-Kotterner Ali Odaci und Umut Akan haben sich als Verstärkungen erwiesen. Die Innenverteidiger Tom Liebherr und Kevin Hailer fallen derzeit aus.

Aufrufe: 018.9.2020, 22:05 Uhr
Walter BruggerAutor