2024-05-10T08:19:16.237Z

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Nach Oliver Schmid, Martin Wenni und Markus Riesenegger nun Oliver Unsöld: Der frühere Profi wird ab Januar der vierte Ichenhauser Trainer in der laufenden Landesliga-Saison.   F.: Pressefoto Eibner
Nach Oliver Schmid, Martin Wenni und Markus Riesenegger nun Oliver Unsöld: Der frühere Profi wird ab Januar der vierte Ichenhauser Trainer in der laufenden Landesliga-Saison. F.: Pressefoto Eibner

Mit Unsöld in die Zukunft

Der SC Ichenhausen verpflichtet den früheren Bundesliga-Kicker als neuen Trainer +++ Ein Sprücheklopfer ist der 44-Jährige nicht

Oliver Unsöld wird neuer Trainer des Landesligisten SC Ichenhausen. Der 44-jährige frühere Bundesliga-Profi (33 Partien für den SSV Ulm 1846) wird die Mannschaft am 1. Januar offiziell übernehmen. Seine sportlichen Ziele bei den Königsblauen formuliert der Versicherungskaufmann ähnlich vorsichtig, wie er auch alle anderen Details im Leben angeht: „Ich weiß, es ist eine Floskel, aber wir schauen von Spiel zu Spiel, wollen uns weiter entwickeln und in der Tabelle noch weiter von unten wegkommen.“

Die ersten Meter Strecke seien ja bereits gemacht, lobt der Elchinger die Arbeit seiner unmittelbaren Vorgänger Martin Wenni und Markus Riesenegger. „Die Mannschaft ist auf einem absolut richtigen Weg, sie ist intakt und hat Charakter. Wenn man wie zuletzt in Gundelfingen nach einem 0:2 zurückkommt und 4:3 gewinnt, spricht das Bände“, sagt er.

Die Verantwortlichen in der Fußball-Abteilung des SCI betonen derweil, dass sie Unsöld seit Beginn ihrer Überlegungen (die wurden mit dem damals überraschenden Rücktritt des langjährigen Coaches Oliver Schmid Anfang September notwendig) auf dem Zettel hatten. Zwei Übergangstrainer später ist er nun der vierte Mann, der in der laufenden Spielzeit Verantwortung übernimmt. Der sportliche Leiter Rudi Schiller betont: „Er ist ein Fußball-Verrückter, hat bei seiner Vorstellung einen super Eindruck hinterlassen. Deshalb haben wir gar nicht nach einem anderen gesucht.“ Und Unsöld bekräftigt: „Es war von beiden Seiten relativ schnell klar, dass das passt.“

Als Trainer war Unsöld zuletzt für den FC Burlafingen in der württembergischen Bezirksliga Donau-Iller tätig; Mitte Oktober hatte er dort aufgehört. Arbeitsnachweise bringt er von der Kreisliga B in seinem Wohnort Elchingen bis hin zur U 7-Bundesliga und Bundeswehr-Nationalmanschaft mit, die er auch aktuell trainiert. Unvergessen bei den Fans in der Region ist er natürlich als Spatzen-Profi. In der zweiten Liga spielte er für Ulm, Fürth und Reutlingen. Seine aktive Karriere hat der 44-Jährige definitiv beendet, als Spieler wird man ihn im Hindenburgpark also nicht erleben. Auf die im Spaß gestellte Frage, ob er in der bayerischen Landesliga überhaupt noch mithalten könnte, antwortet er mit einem Lachen: „Spielerisch wahrscheinlich ja, konditionell wahrscheinlich nein.“

Dass er genau weiß, wie man den Ball treten muss und wie man sich als Fußballer in bestimmten Situationen verhält, lässt sich allein aus Unsölds Profi-Vergangenheit ablesen. Die unterstützt ihn auch in anderer Weise bei der Arbeit als Trainer, hält der 44-Jährige fest. „Wenn du mal da oben unterwegs warst, hast du auch ganz andere Trainer gehabt als im Amateurbereich. Wenn ich nur an Ralf Rangnick und Hermann Gerland denke – da kann man immer was mitnehmen und lernen. Sich in verschiedene Spielsituationen und -phasen zu denken, kann ich ganz gut, glaube ich.“

Für die ersten Wochen seiner Tätigkeit in Ichenhausen wird Unsöld jetzt einen konkreten Trainingsplan erstellen. Über Neuzugänge sei bis jetzt nicht laut nachgedacht worden, bemerkt der Trainer. „Zu 1000 Prozent zufrieden“ ist er, dass der Verein (wie bereits vor einem Jahr angekündigt) heuer auf die Hallen-Runde verzichtet. „Ich bin gottfroh, dass wir keinen Hallenfußball spielen. Die Verletzungsgefahr ist zu groß“, formuliert Unsöld.

Wie lange der Neue beim SCI bleiben wird, war bisher kein Thema für die Partner. „Über Vertragslaufzeiten haben wir nicht gesprochen“, sagt er. Eine Erfolgsgarantie gibt es ohnehin nie, hält Schiller zu diesem Thema fest. Begleitet von einem Achselzucken sagt der SCI-Funktionär (und er betont, dass er sich da mit seinen Kollegen in der Spartenführung einig ist): „Der Trainerjob ist immer auch ein bisschen Glückssache. Wir haben aber ein gutes Gefühl.“

Aufrufe: 030.11.2017, 07:08 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor