2024-04-19T07:32:36.736Z

Der Spieltag
– Foto: Walter Brugger

Jozinovic hält fast alles

Neuburgs Keeper verhindert eine Auftaktniederlage in Durach +++ Der 1. FC Sonthofen gibt sich in Kaufbeuren keine Blöße +++ Spitzenreiter FC Gundelfingen müht sich zum 2:0-Sieg gegen Bad Heilbrunn

Mehr als sechs Monate ruhte der Ball in der Landesliga Südwest, dass es da zum Re-Start mitunter etwas holprig läuft, ist nachvollziehbar. So mühte sich der Spitzenreiter FC Gundelfingen zum 2:0-Sieg gegen den abstiegsgefährdeten SV Bad Heilbrunn, der bisherige Tabellenzweite VfR Neuburg musste sich nach dem 1:1 beim VfB Durach bei seinem Keeper Dominik Jozinovic bedanken, dass wenigstens ein Punkt im Reisegepäck blieb. Dagegen setzte der 1. FC Sonthofen mit dem 5:1 bei der SpVgg Kaufbeuren ein Ausrufezeichen und rückte rechtzeitig vor dem Gipfeltreffen beim FC Gundelfingen auf den zweiten Rang vor.

Die Neuburger mussten sich am Ende sogar bei ihrem Schlussmann Dominik Jozinovic bedanken, dass sie nicht gänzlich mit leeren Händen die Heimfahrt vom VfB Durach antreten mussten. Dabei begann es recht verheißungsvoll für die Lila-Weißen. Marco Friedl traf aus spitzem Winkel nur den Pfosten (11.). In der 21. Minute bekamen die Gastgeber einen Freistoß zugesprochen, den Bastian Hartmann in den Winkel des VfR-Gehäuses zielte. Aber Jozinovic lenkte den Ball um den Pfosten.
Es sollte nicht das einzige Mal sein, dass Jozinovic gefordert war, doch er ließ sich weder von Bastian Hartmann (26.) noch von Tobias Seger (33.) bezwingen. Die neu formierte VfR-Elf versuchte es hingegen zumeist mit Schüssen aus der zweiten Reihe, die aber allesamt in der vielbeinigen Abwehr der Duracher hängen blieben.
Der erste „Paukenschlag“ folgte in der 47. Minute: Fabian Scharbatke drang von rechts in den Strafraum ein und konnte nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte er selbst zur insgesamt sicherlich etwas schmeichelhaften Führung. Bereits in der 58. Minute gelang den Hausherren allerdings der verdiente Ausgleich. Seger schlängelte sich durch die Abwehr und gab den Ball zu Niklas Eggensberger. Dessen Schuss wurde noch abgefälscht – 1:1. Danach hatte Seger noch zwei Großchancen auf den Siegtreffer der Allgäuer, doch auch diese wurden vom besten Akteur auf dem Platz, Dominik Jozinovic, vereitelt. (heiß) Lokalsport NR

Für den FV Illertissen II hat sich die Fahrt in den Landkreis Fürstenfeldbruck gelohnt. Zum Re-Start gewann er beim SC Olching mit 3:1. Das weitgehend neu formierte und extrem junge Team von Trainer Markus Schaich ging in der 34. Minute durch Felix Hafner in Führung. Olching war bis dahin wie befürchtet ein unangenehmer Gegner, blieb vor dem Illertisser Tor jedoch weitgehend harmlos. Erst in der 66. Minute gelang Meriton Vrenezi der Ausgleich (66.). Dominik Trautmann brachte den FVI wiederum in Front (75.) und Fahrudin Dzehverovic beseitigte mit einem Heber zum 3:1-Endstand alle Zweifel. „Olching war der erwartet unangenehme Gegner, aber wir haben die Chancen genutzt“, sagte Illertissens neuer Co-Trainer Walter Berg. (jürs) Lokalsport IZ

Gut gemacht: Die Gundelfinger Torschützen Sandro Caravetta (links) und Manuel Müller (17) beglückwünschen sich eher erleichtert als überschwänglich gegenseitig.
Gut gemacht: Die Gundelfinger Torschützen Sandro Caravetta (links) und Manuel Müller (17) beglückwünschen sich eher erleichtert als überschwänglich gegenseitig. – Foto: Walter Brugger

„Das Ergebnis war sicherlich das Positivste“, lautete deshalb der Kommentar von Gundelfingens Trainer Martin Weng, der bemängelte, „dass wir lange Zeit nicht präzise waren. Weder beim Abspiel noch im Abschluss.“ Wobei der Coach insgeheim schon damit gerechnet hatte: „Bad Heilbrunn wollte das Tempo aus dem Spiel nehmen und hinten die Räume extrem eng machen, das ist ihnen gelungen.“ Und um ein Haar hätten die Oberbayern sogar einen schmerzhaften Nadelstich in der Offensive gesetzt. Anton Krinner hatte in der 24. Minute freie Bahn Richtung FCG-Tor, nur Elias Weichler hechelte dem HSV-Torjäger hinterher. Als Krinner dann zum Schuss ausholte, war Weichler zur Stelle und grätschte in höchster Not den Ball aus der Gefahrenzone.
Wer weiß, wie die Partie beim Stand von 0:1 gegen elf Oberbayern gelaufen wäre, so aber blieb es beim 0:0 – und der Spitzenreiter war ab der 41. Minute sogar in Überzahl. Benedikt Specker hatte Gundelfingens Mittelfeldspieler unweit der Mittellinie umgegrätscht, Schiedsrichter Sebastian Eder zückte den roten Karton und schickte den Angreifer vom Platz. Aber selbst zu zehnt ärgerten die Gäste den FCG weiter – und Trainer Weng reagierte. Er brachte mit Sandro Caravetta und Benedikt Ost zwei Offensivkräfte – was sich auszahlen sollte. In der 68. Minute wurde Jonas Schneider im HSV-Strafraum gestoppt, Referee Eder ließ weiterspielen und entschied dann doch auf Elfmeter, als der nachsetzende Caravetta umgestoßen wurde. Der SV Bad Heilbrunn protestierte lange gegen diese Entscheidung, Manuel Müller ließ sich davon nicht beirren und verwandelte den Strafstoß zum 1:0. Fünf Minuten vor dem Ende traf Caravetta dann selbst nach Zuspiel von Ost zum 2:0 und strahlte über sein Premierentor im FCG-Trikot übers ganze Gesicht.

Mehr Möglichkeiten in der Offensive und vor allem mehr Tore hatten sich die Verantwortlichen des SC Ichenhausen erhofft, als sie während der ewig langen Corona-Spielpause ihre Fühler nach neuen Spielern ausstreckten. Das Ergebnis lässt sich gut an. Beim SV Mering siegte das Team von Trainer Oliver Unsöld gleich mal mit 3:1.
Bis zur 20. Minute tat sich dabei erst einmal gar nichts. Beide Abwehrreihen standen sicher und dem Spiel nach vorne fehlte die Risikobereitschaft. Dann wurde es besser – zunächst aufseiten der Königsblauen. Eine Vorlage von Kilian Kustermann erreichte Ugur Kiral, der aus zwölf Metern abzog und an Merings Torwart Adrian Wolf scheiterte, der eine klasse Fußabwehr zeigte (20.). Zwei Minuten später ergab eine Koproduktion Ichenhauser Neuzugänge den Führungstreffer. Miguel Malheiro gelang eine tolle Hereingabe, Kiral kam einen Hauch vor Wolf an den Ball und spitzelte ihn ins Netz.
Gut eine halbe Stunde benötigte der Gastgeber, um ansatzweise zur ersten Chance zu kommen. Manuel Utz zielte aber aus 20 Metern in den dritten Stock. Im Glück war der SCI, als Maximilian Lutz eine scharfe Hereingabe um Zentimeter verfehlte (37.). Ein Traumtor zum 1:1 gelang dann Utz, der den Ball in den Winkel köpfte (40.). Aber noch vor dem Seitenwechsel brachte Kilian Kustermann die Königsblauen mit 2:1 in Führung.
Die Ichenhauser ließen der sehr ordentlichen ersten eine deutlich schwächere zweite Halbzeit. In der 70. Minute verhinderte Liridon Rrecaj gegen Patrick Szilagyi den Ausgleich, auf der Gegenseite sorgte SCI-Neuzugang Kiral acht Minuten später für die Entscheidung. (ica) Lokalsport GZ

Mit den Abstandsregeln nahmen es die Kaufbeurer etwas zu genau. Die Kicker des Schlusslichts standen noch gar nicht richtig auf dem Platz, da hieß es bereits 2:0 für dien 1. FC Sonthofen, der durch Routinier Marc Penz und Torjäger Kevin Haug die Freiräume genutzt hatte. Da waren gerade einmal sieben Minuten gespielt. Zwar verkürzte Fabian Müller ebenfalls noch in der Anfangsphase auf 1:2, doch die wenigen Zuschauer in diesem Allgäuer Duell konnten sich nur kurz auf ein wirklich spannendes Spiel freuen. Zu deutlich war der Leistungsunterschied, zu klar dominierten die Sonthofer, die durch Patrick Littig (31.) und Manuel Wiedemann (59.) endgültig die Weichen auf Sieg stellten. Für den Schlusspunkt in der einseitigen Partie sorgte FCS-Neuzugang Umut Akan mit dem 5:1 fünf Minuten vor dem Abpfiff.

Aufrufe: 020.9.2020, 21:12 Uhr
Walter BruggerAutor