2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der SC Holzhausen will sich unter Spieltrainer Michael Maier (links) weiter in der Liga etablieren.
Der SC Holzhausen will sich unter Spieltrainer Michael Maier (links) weiter in der Liga etablieren. – Foto: Ingo Umhauer

Der Fahrstuhl soll nicht wieder zurück ins Erdgeschoss

Portrait zum Spieltag: Nach dem erneuten Aufstieg spielt der SC Holzhausen nun seine zweite Saison in Folge in der Kreisliga A

Das Schicksal einer Fahrstuhlmannschaft möchte den Meisten erspart bleiben. Nach drei Spielzeiten mit Aufs und Abs hat sich der SC Holzhausen nun wieder in der Kreisliga A etabliert und spielt die zweite Saison in Folge in der höchsten Kreisklasse. Trainer seitdem ist Michael Meier, der vom FC Rimsingen kam. In seiner Premierensaison stieg Holzhausen direkt als Erster auf. Mit 13 Punkten Vorsprung und einer positiven Tordifferenz von +67 schien man Einiges richtig gemacht zu haben. Doch die Grundvoraussetzung waren nicht die einfachsten, hatte es in der Abstiegssaison doch viel Unruhe in der Mannschaft gegeben.

Holzhausen musste zunächst eine Mannschaft bilden

„Sie waren damals sehr angeschlagen“, erklärt Maier. Nach einer guten Hinrunde sei in der Rückrunde jedoch alles schief gegangen. Und in der Tat: War man nach sieben Spieltagen noch in den Top 3 vertreten, folgte in der Rückrunde eine lange Negativserie, die den erneuten Abstieg in die Kreisliga B bedeuteten. Die Zeit für einen Umschwung war gekommen und Maier übernahm. Zwar gab so ein Umbruch viele Möglichkeiten, doch er stellte den Trainer auch vor neue Aufgaben. „Es kamen neue Spieler dazu und viele Leistungsträger verließen den Verein“, so Maier. Nun galt es, aus der neuen Truppe ein Team zu formen. Und so wurde viel Wert auf Teambuilding gelegt. „Es war wichtig, ein Konstrukt zu finden, das charakterlich und sportlich harmoniert. Wir haben klasse Spieler gefunden, die von beiden Seiten betrachtet sehr gut zusammenpassen.“

Das zeigten auch die Ergebnisse, wie der deutliche Aufstieg in der ersten Saison eindrücklich bewies. Doch in der Folgesaison 2018/2019 sah sich Holzhausen und ihr Trainer vor neue Aufgaben gestellt, denn es drohte, dass sich die Geschichte der Abstiegssaison wiederholte. Nach Abschluss der Hinrunde befand sich die Elf um Maier auf dem sechsten Platz und hatte aus 17 Spielen immerhin 27 Punkte geholt. Doch die Rückrunde konnte Holzhausen lediglich drei weitere Siege einfahren, in den letzten 17 Spielen nur 14 Punkte holen und so die Saison auf dem zwölften Platz beenden. Ein Fall, der nicht völlig unerwartet kam. „Das hatte sich schon in der Pause angedeutet“, erklärt Maier. Denn bei den jüngeren Spielern hätten sich die Prioritäten gewandelt und der Fußball habe darunter gelitten. „Der Fußball hat nicht mehr den hohen Stellenwert. Andere Freizeitgestaltungen sind nun wichtiger“, so Maier. Und so habe er in der Rückrunde viele Absagen erhalten und hatte oft personelle Schwierigkeiten in der Rückrunde.

Viele Verletzte und andere personelle Sorgen

Ein Problem, dass Holzhausen auch in der aktuellen Spielzeit plagt. Zwar ist auch jetzt die Trainingsbeteiligung „nicht immer ganz zufriedenstellend“, so Maier, doch vor allem ist der SC vom Verletzungsfluch verfolgt. In der Vorbereitung, die vielversprechend anlief, begann die Misere. Neben vielen Erfolgen bei Turnieren und in Testspielen verletzten sich immer wieder Spieler, oftmals auch langwierig. „Es gab Höhen und Tiefen, aber jetzt haben Einige einfach Trainingsrückstand, auch konditionell“, erklärt Maier. Man wolle sich nicht beschweren, das sei bei vielen Mannschaften so, dennoch erschwere es die Arbeit erheblich. „Es ist schwer, dominant aufzutreten und Konstanz zu finden.“

Und die aktuelle Spielzeit läuft durchwachsen für die Holzhausener. Nach einer Niederlage und einem Sieg in den ersten beiden Partien kam ein Folgeprogramm auf sie zu, dass sich sehen ließ. Holzhausen ließ Punkte liegen und konnte aus den nächsten fünf Partien nur zwei Punkte holen. „In den letzten Spielen hatten wir mit Jechtingen, Sasbach und March Gegner, die alle oben mitspielen“, so Maier. Doch am vergangenen Sonntag gelang Holzhausen ein kleiner Befreiungsschlag. Mit einem 4:5-Sieg gegen den SV Wasenweiler konnte man nach fünf sieglosen Spielen endlich mal wieder drei Punkte einfahren, auch wenn es zunächst nicht danach aussah. Denn zur Halbzeit lag die Elf von Maier 3:1 zurück und kam in der zweiten Halbzeit fulminant zurück. „Es war wichtig, dass wir punkten, das hatten wir angesprochen. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine angeschlagene Mannschaft so zurückkommt. Es war eine unglaubliche Moral meiner Mannschaft, das war beeindruckend“, so der Trainer stolz.

Diesen Schwung würde man nun am liebsten mitnehmen.

Die Trendwende soll erreicht werden

Doch am kommenden Spieltag empfängt Holzhausen den FC Sexau, einen Aufsteiger, der selbstbewusst auftritt und momentan auf dem sechsten Platz steht - neun Plätze über den Gastgebern. Das ist auch Maier nicht entgangen. „Sie spielen schon länger zusammen und treten stark auf. Sie versuchen stets, Fußball zu spielen“, so der SC-Trainer. Gerade der richtige Gegner, um die Momentaufnahme der Trendwende fortzuführen? „Wir müssen den Kampf annehmen und vor allem erst einmal elf Spieler auf den Platz bekommen“, erklärt Maier lachend und fügt dann ernster an: „Gewinnen wäre jetzt wichtig, um aufzuholen. Die Leidenschaft muss da sein.“

Doch trotz aller Sorgen, Holzhausen gerät nicht in Unruhe. Denn von Beginn an war man realistisch und gab keine Ziele aus, die nicht zu erreichen sind. Das Ziel ist der Klassenerhalt. Und der soll aktuell vor allem über Kampf und Einsatz erreicht werden. „Wir wollen dominanter auftreten. Der Kampf ist gut gerade, aber wir wollen auch wieder über 90 Minuten unser Spiel durchziehen“, so Maier. Das Ziel ist also neben dem Erhalt der Klasse auch, die eigene Philosophie wieder zu etablieren. Denn Maier hat Vertrauen in sein Team. „Im Gesamten sind wir ein tolles Team mit guten Fußballern. Wenn wir komplett sind, sind wir eine Mannschaft, die guten Fußball spielen kann. Das haben wir in der vergangenen Saison bewiesen und da wollen wir wieder hin.“

Aufrufe: 017.10.2019, 11:45 Uhr
Luis Friedrich (BZ)Autor