Mit Respekt an die Bergstraße

„Das war ein kleiner Dämpfer am Sonntag, wir hatten uns schon was ausgerechnet und uns sechs Punkte zum Start gewünscht. Aber das wird uns nicht zurückwerfen. Dann müssen wir die Punkte halt woanders holen“, kündigt Sandbachs Trainer Thomas Hallstein optimistisch an. Viel zu klagen gab es nach der späten 1:2-Niederlage in Michelstadt auch nicht, einzig die Kreativität hat dem Spielertrainer etwas gefehlt: „Wir hätten das Spiel in Überzahl für uns entscheiden müssen, aber wir hatten zu wenige Ideen.“ So fiel das Gegentor spät und umso ärgerlicher nach einem Missverständnis zwischen Torhüter Hallstein und seinem Abwehrspieler Tim Schadt. „Das war mein Fehler“, stellt Hallstein jedoch klar, „wenn ich rauskomme, muss ich rufen.“

Steigerungspotenzial und Verbesserungsbedarf sieht der Trainer derzeit noch „in allen Bereichen“, das sei in einer neuen Liga aber auch ganz normal. „Positiv ist auf jeden Fall, dass die Jungs heiß und motiviert sind“, lobt Hallstein. Das sollten die Sandbacher gegen den kommenden Heimgegner von der SG Unter-Abtsteinach auch sein, zählt doch nicht nur Hallstein die Bergsträßer zu den Aufstiegskandidaten. „Ich kenne noch viele Spieler dort, alles ehemalige Mitspieler. Unter-Abtsteinach gehört sicher zu den Topfavoriten der Liga, auf unserem großen Platz sollte aber was drin sein – sonst brauchen wir ja gar nicht erst spielen.“ Personell ändert sich bei Sandbach wenig, allerdings droht Hallstein selbst aus privaten Gründen auszufallen. „Aber auf der Torhüterposition sind wir gut besetzt, da haben wir insgesamt vier Mann“, lässt der Trainer seine Entscheidung noch offen.

SV 1919 Münster - VfL Michelstadt (Sonntag, 15 Uhr)

Nach der durchwachsenen Vorbereitung ist dem VfL Michelstadt der Start in die neue Runde gut geglückt, das 2:1 gegen Sandbach hat für Aufschwung gesorgt. „Die drei Punkte haben uns sehr glücklich gemacht, insbesondere, weil sie sehr hart erkämpft waren. Im Spiel hat es viele Umstände gegeben, die unsere Spielweise und Taktik immer wieder verändert haben“, sagt Trainer Mariusz Rutkowski und bezieht sich damit vor allem auf die Gelb-Rote Karte für Maximilian Latal, aber auch die frühen Verletzungsprobleme von Daniel Breitwieser. Zugleich lobt Rutkowski den Gegner: „Respekt auch an die SG Sandbach. Sie haben eine tolle Mannschaft, die uns alles abverlangt hat. Zu Beginn konnten wir das Spiel sehr gut kontrollieren, die Defensive hat wenig zugelassen. Im Laufe des Spiels hat sich das dann aber verändert.“

Nachholbedarf hat der Trainer aber auch ausgemacht: „Es gab noch ein paar Dinge, die mir nicht gefallen haben. Wir müssen beispielsweise an der Chancenverwertung arbeiten und lernen, unnötige Fouls in gefährlichen Zonen zu vermeiden. Vor allem sollten wir uns bemühen, dass wir das Spiel mit elf Spielern beenden.“

Am Sonntag steht nun die erste Auswärtspartie beim SV Münster an, der Mitfavorit RW Walldorf gerade erst ein 2:2 abtrotzen konnte. Das war auch das Ergebnis gegen den VfL in der letzten Saison – sowohl im Hin- als auch im Rückspiel. „Diese Liga ist sehr ausgeglichen, und das Ergebnis von Münster gegen Walldorf zeigt, dass der Gegner gut drauf ist. Wir werden wieder versuchen, unseren Matchplan umzusetzen und mit allem kämpfen, was wir haben“, kündigt Rutkowski an.