2024-05-08T14:46:11.570Z

EM2016
Günter Austermeier, Sascha Rübbelke, Matthias Austermeier (v. l.) präsentieren auf dem Sportplatz in Espeln ihre deutsch-französischen Outfits. Zusammen mit Hendrick Austermeier, der auf diesem Bild fehlt, haben sie sich am Mittwoch auf den Weg zur EM gemacht.
Günter Austermeier, Sascha Rübbelke, Matthias Austermeier (v. l.) präsentieren auf dem Sportplatz in Espeln ihre deutsch-französischen Outfits. Zusammen mit Hendrick Austermeier, der auf diesem Bild fehlt, haben sie sich am Mittwoch auf den Weg zur EM gemacht.

Espelner im EM-Einsatz

Sascha Rübbelke sowie Günter, Hendrick und Matthias Austermeier haben sich mit ganz besonderen Trikots auf den Weg nach Frankreich gemacht

Wenn die deutsche Nationalelf am heutigen Donnerstagabend in Paris gegen Polen antritt, werden Günter, Hendrick und Matthias Austermeier sowie Sascha Rübbelke aus dem Hövelhofer Ortsteil Espeln mit im Stade de France sein. Am Mittwochmorgen haben sie sich mit einem gemieteten Wohnwagen auf den Weg zur Europameisterschaft gemacht.
„Wir haben uns für alle Vorrundenspiele um Karten beworben – für dieses eine Spiel hat es geklappt“, erklärt Günter Austermeier, der sich um die Tickets gekümmert hat. Das Prozedere war schwierig: Zunächst musste jeder für 40 Euro Mitglied im deutschen Fußballbund werden – danach begann die Hoffnung, Tickets für ein Deutschlandspiel zu bekommen. Weitere 55 Euro haben sie pro Karte bezahlt. In Frankreich selbst werden die vier Espelner auf einem Campingplatz übernachten. Schon vor dem Spiel heute Abend wird gefeiert. „In der Regel gibt es große Partys in der Innenstadt. Man fühlt sich wegen der vielen Deutschland-Fans wie Zuhause“, berichtet Günter Austermeier der gemeinsam mit Hendrick Austermeier zur Europameisterschaft 2012 in der Ukraine war und das Spiel Deutschland gegen Dänemark verfolgt hat. Auch die anderen beiden haben Erfahrungen bei Fußball-Großereignissen. Matthias Austermeier und Sascha Rübbelkeflogen vor zwei Jahren mit zwei weiteren Freunden zur WM nach Brasilien. Die Zuhausegebliebenen werden über den Kurznachrichtendienst Whatsapp Fotos der vier Männer bekommen. „Ein bisschen neidisch machen muss schon sein“, sagt Matthias Austermeier mit einem Lächeln im Gesicht.

Trotz der Freude über die Tickets zum Deutschlandspiel fährt auch etwas Sorge vor Ausschreitungen und Terror mit. „Ich habe schon ein leicht mulmiges Gefühl“, sagt Matthias Austermeier. Schließlich handele es sich um ein Hochrisikospiel. Und es ist das Stadion, in dem im November das Spiel Deutschland gegen Frankreich lief, als Paris von einer Serie an Terroranschlägen überschattet wurde. „Aber ich glaube meine Mutter hat mehr Angst als ich“, fügt sein Neffe Günter Austermeier hinzu.

Definitiv auffallen werden die vier in ihren außergewöhnlichen Fantrikots – die zur Hälfte der deutschen Nationalmannschaft und zur Hälfte dem des Gastgebers Frankreich nachempfunden sind. Die Daumen drücken sie aber vorrangig der deutschen National-Elf. Beim Tipp für heute Abend sind sich die vier Fans einig: 2:1 für Deutschland. „Da geht aber noch mehr“, sagt Günter Austermeier bezugnehmend auf das letzte Spiele, welches die Nationalelf am Montag 2:0 gegen die Ukraine gewann.

Egal wie das Spiel ausgeht. Im Anschluss fahren die vier Männer noch in den Sommerurlaub an die Côte d’Azur. „Wir haben dort Bekannte, bei denen wir umsonst Urlaub machen können“, berichtet Sascha Rübbelke, der übrigens ebenso wie Matthias und Günter Austermeier für den SC GW Espeln die Fußballschuhe schnürt.

Am Sonntag gehts dann zurück nach Deutschland. Alle anderen Spiele verbringen die Männer vorm Fernseher in Espeln. Sollte es die Nationalelf ins Finale schaffen, wird es wahrscheinlich auch ein kleines Public Viewing in dem knapp 700 Einwohner zählenden Heimatort der vier Fans geben.

Aufrufe: 016.6.2016, 08:32 Uhr
Franz PuruckerAutor