2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Ein anspruchsvolles Restprogramm müssen Nierfelds Daniel Bildstein (r.) und seine Teamkollegen bewältigen. Foto: Markus Brackhagen
Ein anspruchsvolles Restprogramm müssen Nierfelds Daniel Bildstein (r.) und seine Teamkollegen bewältigen. Foto: Markus Brackhagen

Züll gehen die Alternativen aus

Trainer der Nierfelder Fußballer verspricht: „Wir werden trotzdem kämpfen” — Erftstadt im Aufwind

Auf den ersten Blick hat sich die Situation des SV Schwarz-Weiß Nierfeld und des SC Germania Erftstadt-Lechenich im Kampf um den Ligaverbleib erheblich verbessert. Zunächst wurde bekannt, dass der FC Inde Hahn seine Mannschaft zum Saisonende aus der Staffel zurückziehen will, was mittlerweile auch offiziell bestätigt ist. Kurz darauf folgte die Meldung über den sofortigen Rückzug Hilal Maroc Bergheims vom Spielbetrieb — mit der Konsequenz, dass der Tabellenletzte als Absteiger in die Bezirksliga feststeht.

Die verbleibenden sechs Spiele werden für die jeweiligen Gegner mit 2:0 Toren als gewonnen gewertet, die Ergebnisse der bereits ausgetragenen Partien bleiben bestehen. Obwohl dadurch nur noch ein weiterer Verein die Landesliga verlassen muss, hielt sich der Jubel bei den beiden Kreisvertretern in Grenzen.

„Mal ganz davon abgesehen, dass Bergheim als abgeschlagenes Schlusslicht ohnehin schon so gut wie abgestiegen war, finde ich es sehr schade, wenn sich ein Klub während der Saison komplett zurückzieht. So etwas macht man eigentlich nicht, Inde Hahn spielt die Nummer ja auch zu Ende”, kritisiert Erftstadts Trainer Paul Esser.

Ein gewisses Verständnis für die Entscheidung der Bergheimer, die alle Rückrundenbegegnungen verloren hatten, zeigt dagegen Nierfelds Coach Achim Züll: „Ich habe nach den jüngsten Ergebnissen damit gerechnet. Der Verein war offenbar nicht mehr dazu bereit, Geld aus dem Fenster zu werfen.”

Einen Vorteil für seinen SV Nierfeld sieht er ebenfalls nicht: „Unsere 0:2-Niederlage aus der Hinrunde bleibt bestehen. Der Umstand, dass das Rückspiel am vorletzten Spieltag für uns gewertet wird, hilft uns kaum, da auch Walheim und Brauweiler noch gegen die Bergheimer angetreten wären und ebenso kampflos drei Punkte bekommen.”

Womit Züll bereits die zwei (nach derzeitigem Stand) ärgsten Rivalen des SVN im Kampf um den Klassenerhalt genannt hat: Hertha Walheim mit 23 Punkten und Grün-Weiß Brauweiler (20) rangieren einen Platz vor beziehungsweise hinter den Schwarz-Weißen (23 Punkte), die ein sehr anspruchsvolles Restprogramm zu bewältigen haben.

Den Auftakt bildet am Sonntag, 15 Uhr, das Gastspiel beim SV Eilendorf, der mit Niklas Valerius den besten Torjäger der Gruppe in seinen Reihen hat. Der 22-Jährige erzielte in 22 Einsätzen (1884 Minuten) überragende 25 Treffer. Im Schnitt benötigt er nur 75 Minuten für sein nächstes Erfolgserlebnis. Ein Stürmer von diesem Format fehlt den Nierfeldern — ohne den verletzten Michael Jansen — in diesen Tag an allen Ecken und Enden, wie das mutlose 0:0 gegen Inde Hahn vor wenigen Tagen unterstrich.

Auch auf anderen Positionen gehen Züll langsam die Alternativen aus. Richard Fröbus, Dominik Spies und Maik Esser, bei dem sich der Verdacht auf einen erneuten Kreuzbandriss bestätigt hat, fallen bis zum Saisonende aus. Sebastian Scheidtweiler und Davis Jakobs stehen berufsbedingt nur eingeschränkt zur Verfügung, Daniel Bildstein ist durch einen Unterarmbruch, der das Tragen einer Manschette erforderlich macht, gehandikapt.

„Diese herben Verluste sind für uns fatal und eigentlich nicht mehr aufzufangen, aber wir werden trotzdem kämpfen”, verspricht der Übungsleiter, der mangels Personal zu Wochenbeginn das Training ausfallen lassen musste.

Nicht nur auf dem Tableau, sondern auch in puncto Moral sieht es in Erftstadt wesentlich besser aus. Zwei Dreier in Folge — darunter der Coup in Schafhausen — haben das Selbstbewusstsein von Paul Esser und seinen Schützlingen vor dem Heimauftritt gegen den 1. FC Düren II (15 Uhr) merklich ansteigen lassen.

„Sollten wir dieses Duell für uns entscheiden, sieht es in Sachen Klassenerhalt schon ganz gut für uns aus”, sagt der Coach, der sich trotzdem erst auf eine Rettung an einem späteren Termin eingerichtet hat.

Aufrufe: 09.5.2019, 20:00 Uhr
KSTA-KR / Markus BrackhagenAutor