SC Geislingen und TSV Obere Fils fürs Derby eingeschossen

Sie haben beide kräftig die Werbetrommel gerührt. Spitzenreiter SC Geislingen durch ein in der Höhe nicht erwartetes 4:0 gegen den Dritten SGEH, der abstiegsbedrohte TSV Obere Fils durch ein 6:0 beim TSV Deizisau. Am Donnerstag um 19.30 Uhr wollen beide im Derby in Wiesensteig an diese Topleistungen anknüpfen.

So viele Tore wie TSV Obere Fils in Deizisau hat der SC in dieser Saison noch nicht geschossen, was nichts an der klaren Rollenverteilung ändert. Trainer Jasko Suvalic nimmt die Favoritenrolle „natürlich an“, weiß aber genau, was die Seinen erwartet. Für Obere Fils ist es das erste Pflichtspiel überhaupt gegen den ruhmreichen SC Geislingen. Einige Spieler der Gastgeber betrachten das Duell als „Spiel des Jahres oder gar noch mehr“, befürchtet Suvalic einen extrem motivierten Gegner.

Das kann Kollege Klaus Fischer bestätigen. Mit dem 6:0 in Deizis­au schlug sich der seit Wochen andeutende Aufwärtstrend „endlich auch im Ergebnis“ nieder, sagt Fischer. Ihm wie der gesamten Mannschaft fiel „ein Riesenstein vom Herzen“, die Punkte taten der Psyche enorm gut. So rechnen sich die Gastgeber auch gegen den Tabellenführer eine Chance aus. Beim 0:2 gegen den Zweiten Oberensingen stand der TSV dicht vor einem Punktgewinn, Fischer schätzt beide Spitzenteams „ungefähr gleich stark“ ein. Daher will er mit einer ähnlichen Defensivtaktik den Favoriten ärgern. „Jeder muss gegen den Ball arbeiten“, verlangt der Trainer.

Der SC wird daher Geduld mitbringen müssen. Trotz sechs Siegen in Folge schätzt der Coach die Gefahr bei den Seinen, einen Gegner aus den hinteren Tabellenregionen zu unterschätzen, ohnedies als gering ein. Das 6:0 des Gegners schärft die Sinne zusätzlich. Suvalic kennt die Stärken des Gegners. Mit Torjäger Burak Selcuk hat er einst zusammengespielt, Kemal Telcis Qualitäten bei Standards sind ihm ebenso vertraut wie die technischen Fähigkeiten eines Alexander Benitsch. Aber Suvalic kennt erst recht die Fähigkeiten seiner noch unbesiegten Schützlinge, die „mit ganz breiter Brust“ nach Wiesensteig fahren.

Die Geislinger kommen in Bestbesetzung, Obere Fils hat mehr Sorgen. Die Langzeitverletzten fehlen weiter, zudem bangt Fischer um die angeschlagenen Michael Allmendinger und Benitsch, geht aber von deren rechtzeitiger Genesung aus. Im Notfall stünde fürs Abwehrzentrum Florian Göser bereit, der sich trotz Knieproblemen zur Verfügung stellt. Ihn schätzt der Trainer als „absolutes Vorbild“ für alle seine Spieler. An Einsatzwillen wird’s im Derby sicher keiner fehlen lassen.