2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
Zur Sache ging es im Derby gelegentlich schon: Der Eislinger Henry Onwuzuruike bremst Frieder Riedel. Thomas Madel
Zur Sache ging es im Derby gelegentlich schon: Der Eislinger Henry Onwuzuruike bremst Frieder Riedel. Thomas Madel
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SC Geislingen feiert Sieg, über den sich niemand freut

Abstieg in die Bezirksliga steht fest

Landesliga: Der SC Geislingen begleitet trotz 3:1-Siegs im Derby Absteiger FC Eislingen in die Bezirksliga.

Nach sechs Jahren Landesliga müssen die Geislinger zurück in die Bezirksliga. Der 3:1-Sieg gegen Mitabsteiger FC Eislingen reichte nicht, weil Konkurrent TSV Blaustein 3:0 gegen Hofherrnweiler gewann und den Relegationsplatz nicht mehr abgab.

Die Hoffnung war gering, nach der 3:0-Führung Mitte der zweiten Hälfte wurde sie größer. Noch stand es in Blaustein 0:0, als aber kurz darauf der Doppelschlag des Mitkonkurrenten im Stadion die Runde machte, wussten die Geislinger, dass ihr Sieg wertlos ist. So wurde es im Eybacher Tal mucksmäuschenstill.

„Das war heute symptomatisch für die ganze Saison. Man hat auf beiden Seiten gesehen, woran es lag“, sagte Eislingens Trainer Klaus Gromer. „Wir haben den Klassenerhalt nicht heute vergeigt“, erklärte SC-Antreiber Pascal Volk, der mit dick bandagiertem Oberschenkel knapp 70 Minuten auf die Zähne biss. Bei Okan Akcay ging es schon früher nicht mehr, er musste kurz vor der Pause angeschlagen vom Feld. „Es kam einfach viel zusammen. Teilweise war es Pech, teilweise Unvermögen“, resümmiert Volk. Trainer Jasko Suvalic hatte seiner durch viele Verletzungen und zwei Sperren dezimierten Mannschaft nichts vorzuwerfen. „Mein Rumpfteam hat alles versucht“, sagte der SC-Coach, der den A-Junioren Lukas Ziegler und Tolunay Sahin zum Punktspieldebüt in der ersten Mannschaft verhalf. Auch Andre Swoboda aus der zweiten Mannschaft kam zum Einsatz. Er traf in der 65. Minute zum 2:0, nachdem es Karlo Petricevic im dritten Versuch doch noch gelungen war, den Ball zum einschussbereiten Swoboda rüberzulegen. Der Torjäger des Kreisliga-A-Teams blieb bescheiden: „Den hätte jeder andere auch reingemacht.“

Kurz zuvor kratzten die nach Wiederbeginn plötzlich dominierenden Eislinger am Ausgleich, doch war Jonas Pangerl mit einer Glanzparade gegen Marius Nigls Kopfball zur Stelle (62.). In Hälfte eins schoss Henry Unwuzuruike bei der besten Eislinger Tormöglichkeit unbedrängt am Tor vorbei (43.).

In den ersten 45 Minuten hatten die Suvalic-Schützlinge vor 200 Zuschauern die Hoheit, führten aber nur 1:0. Nach einem schönen Pass in die Tiefe von Petricevic traf Marcel Mädel (25.). Trotz weiterer guter Chancen, aber zu überhasteter und unplatzierter Abschlüsse von Akcay, Nguyen und Petricevic blieb es bis zum Wechsel bei der knappen Führung. Die geriet nach Wiederbeginn in Gefahr, weil die Geislinger geistig nicht mehr anwesend waren. Abteilungsleiter Andreas Strehle forderte „mehr Aggressivität“. Zu der fanden die Geislinger dann und schossen sich durch Swoboda (65.) und Petricevic (69.) 3:0 in Front.

Der Pflichtsieg war erreicht, jetzt hätten nur noch die Blausteiner mitspielen müssen. Aber die machten mit einem Doppelschlag in der 69. und 71. Minute alle Geislinger Hoffnungen auf den Relegationsplatz endgültig zunichte. Nach Bekanntwerden des Zwischenstandes war die Luft raus und Moritz Gutmann gelang gegen resignierende Gastgeber der Eislinger Ehrentreffer (81.). Die Latte verhinderte gegen Konstantinos Kostidis ein zweites Tor des FCE (89.).

Aufrufe: 06.6.2017, 08:25 Uhr
NWZ / Frank HöhmannAutor