2024-04-23T06:39:20.694Z

Transfers
Der von vielen Vereinen umworbene Tobias Flitsch gibt als neuer Trainer beim SC Geislingen künftig die Kommandos am Spielfeldrand.  Eibner
Der von vielen Vereinen umworbene Tobias Flitsch gibt als neuer Trainer beim SC Geislingen künftig die Kommandos am Spielfeldrand. Eibner
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Der SC Geislingen wechselt den Trainer

Die erste Station als Cheftrainer war für Daniel Avgustinovic eine kurze.

Nach nur einem halben Jahr ist Schluss. Die erste Station als Cheftrainer war für Daniel Avgustinovic eine kurze. Am vergangenen Freitag teilte ihm sein Chef Andreas Strehle die sofortige Trennung mit. Nachfolger wird mit Tobias Flitsch einer der aufstrebenden Trainer in der Region, der sich bereits überregional einen Namen gemacht hat.

Avgustinovic sollte mit dem SC um die Aufstiegsplätze mitspielen, nach 16 Spielen sprechen Platz sieben und acht Zähler Rückstand auf Spitzenreiter TSV Neu-Ulm eine andere Sprache. „Wir haben keine Stabilität und keinen Rhythmus reinbekommen“, erklärt Strehle seine ständig gewachsenen Zweifel an Avgustinovic. Pech für den jungen Coach, dass gerade in dieser Phase ein Top-Mann wie Flitsch verfügbar war. Der hat im Vorjahr mit den Stuttgarter Kickers nur haarscharf den Aufstieg in die Regionalliga verpasst und musste deshalb gehen. Zuvor hatte er Regionalligist SSV Ulm 1846 zum Klassenverbleib und zum WFV-Pokalsieg geführt. „Wenn so ein Trainer auf dem Markt ist und Lust darauf hat, dann muss man zuschlagen“, erklärt Strehle die Verpflichtung.

Flitsch strebt in den Profibereich, muss dafür aber noch den Fußball-Lehrer-Schein in Köln absolvieren. Dafür hat er momentan keine Zeit, weil er sich um sein Sportartikel-Geschäft in Jebenhausen kümmern muss. Nach einem ersten Gespräch mit Strehle kam die Lust an der Aufgabe. Er schwärmt vom SC Geislingen als einem Verein, „der von der Struktur her alles hat“: Stadion, Kunstrasen, Tradition, großes Fan-Potenzial.

Nur aus Begeisterung für die Struktur hat der von vielen Vereinen Umworbene dem SC nicht den Zuschlag erteilt. Er brennt vor Ehrgeiz und hat sich in seiner Karriere „noch nie mit Mittelmaß zufriedengegeben“. Der 40-Jährige hat „klare Vorstellungen“, was seine Spieler und deren Umfeld zu leisten haben. Bei acht Zählern Rückstand auf Platz eins und deren sieben zum Relegationsrang will der Neue nicht gleich vom Aufstieg fabulieren, „aber vorne mitspielen“ soll seine künftiges Team in der Rückrunde schon. Deshalb hat Flitsch den für 17. Januar vorgesehenen Trainingsauftakt um eine Woche vorgezogen, am kommenden Freitag stellt er sich der Mannschaft vor und startet in die Vorbereitung.

Flitsch reicht ein Co-Trainer

Mit Flitschs Verpflichtung hat der SC den zuletzt eingeschlagenen Kurs korrigiert. Zuletzt hatte Strehle Jasko Suvalic und Avgustinovic vertraut, zwei eher wenig erfahrenen Trainern. Jetzt findet er, dass „ein starker Mann auf dieser Position“ ein wichtiger Faktor für Erfolg sein könnte. Mit Avgustinovic muss auch dessen Assistent Sezgen Karabiyik gehen. Flitsch bringt keinen Stab mit, er begnügt sich mit einem Helfer, dem bisherigen spielenden Co-Trainer Jan-Philipp Klein.

Ein schriftlicher Vertragsentwurf zwischen SC und Flitsch existiert noch nicht. Strehle ist nach den zuletzt vielen Wechseln auf der Trainerbank aber an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Die kann sich auch Flitsch vorstellen, will darüber aber erst im Frühjahr entscheiden. Bis dahin müssen ihm seine neuen Schützlinge das Gefühl vermitteln, den anspruchsvollen Weg ihres Trainers mitgehen zu können und zu wollen.

Aufrufe: 07.1.2020, 08:32 Uhr
Thomas Friedrich (GEISLINGER ZEITUNG)Autor