2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der neue Sport-Club-Trainer: Jose Alberto da Silva Costa | Foto: SV Kenzingen
Der neue Sport-Club-Trainer: Jose Alberto da Silva Costa | Foto: SV Kenzingen

Da Silva Costa neuer Coach beim SC Freiburg-Tiengen

Die "Wundertüte" Sport-Club hat sich in der Comeback-Saison den Respekt der Liga erspielt

Schon ist ein Jahr ist rum, seitdem der Ball beim SC Freiburg-Tiengen wieder rollt. Das Fazit nach der Comeback-Saison: Als kleine Wundertüte hat sich die Mannschaft Respekt in der Liga verschafft. Und der neue Trainer für die kommende Runde steht inzwischen auch fest.
Jose Alberto da Silva Costa soll das Projekt beim Sport-Club weiterentwickeln. Vorstand Klaus Göhringer nennt die entscheidenden Kriterien, weshalb sich die Verantwortlichen für den 39-Jährigen entschieden haben: „Jose war selbst höherklassig aktiv, ist im passenden Alter und bringt auch die nötige Erfahrung als Trainer beim FC Portugiesen Freiburg und SvO Rieselfeld mit.“ Den Weg mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern will der Sport-Club weiterhin beschreiten - und dieses Konzept will da Silva Costa mittragen, das Projekt entwickeln.

Das entscheidende Kriterium bei der Trainersuche war die Erfahrung. Das Comeback hatte der Verein mit Angelo Orlando, einem Trainernovizen, in Angriff genommen. Jung und ehrgeizig ist er – vielleicht aber auch einen Tick zu ehrgeizig? Denn Orlando, so der Eindruck des Vorstandsteams um Göhringer und Rolf Schöpperle, habe sich dadurch zu sehr unter Druck gesetzt. Unmittelbar vor dem drittletzten Spieltag kam es zum Bruch, die Wege trennten sich urplötzlich. Der Coach der Reserve, der gleichnamige Angelo Orlando, sprang für die verbleibenden Partien ein. „Die Mannschaft hat dann eine Reaktion gezeigt“, sagt Göhringer. Ein Ruck ging durchs Team – und der damalige Tabellenzweite PSV Freiburg musste sich nach der überraschenden 1:2-Niederlage in Tiengen aus dem Aufstiegsrennen verabschieden. Zugleich betonen Göhringer und Schöpperle: „Wir möchten uns bei Angelo Orlando für seine Arbeit und sein Engagement bedanken und wünschen Ihm für seine Zukunft alles Gute.“ Mit der Arbeit ihres Cheftrainers waren die Verantwortlichen zufrieden – schließlich einigte man sich bereits im März auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit über den Sommer hinaus.

Wundertüte erspielt sich den Respekt

Im Vordergrund stand auch nicht die sportliche Bilanz, sondern vielmehr die Etablierung und Entwicklung der Mannschaft in der Kreisliga B. Auf dem Platz bewies der Sport-Club regelmäßig sein Potenzial, wartete mit guten Ergebnissen auf. Neben dem 2:1-Sieg gegen den PSV führen Göhringer und Schöpperle den 6:2-Sieg beim VfR Vörstetten an, ebenso das 1:1-Remis gegen den SV Breisach. Doch folgten dann oft Niederlagen gegen Gegner, die auf dem Papier eher auf Augenhöhe zu vermuten waren. Eine Achterbahnfahrt sei es gewesen, so Göhringer. Ein wenig erwies sich Tiengen als Wundertüte. „Aber die junge Truppe hat sich in der Liga den Respekt erspielt.“ Und auch der Blick auf die Reserve erfreut die Verantwortlichen. „Die zweite Mannschaft wurde in der C-Staffel Neunter, das war à la bonne heure“, loben die beiden Vorstände. Die Erste wurde in einer ausgeglichenen Staffel III schließlich Drittletzter, wäre mit der Punktzahl indes in den anderen B-Staffeln etwas weiter oben in der Tabelle gelandet.

Das Highlight der Saison? „Das 6:3 in Merdingen“, nennt Schöpperle umgehend das Derby vor 300 Zuschauern, darunter allein an die 120 aus Tiengen. „Da waren Leute dabei, die man jahrelang nicht mehr bei uns auf dem Sportplatz gesehen hatte.“ Inzwischen trifft man zahlreiche alte Bekannte wieder regelmäßig beim Sport-Club. Die beste Leistung lieferte die Mannschaft schließlich beim Coup gegen den PSV ab. „Wir waren auf der Tribüne kurz vor der La Ola“, schwärmt Göhringer vom furiosen Match beim 2:1-Sieg.

Göhringer: "Einen großen Schritt weiterkommen"

Der eine Blick zurück, der andere nach vorne: Die Kaderplanung ist auch in Tiengen in vollem Gange, weiterhin werden zwei Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet. Auch im Nachwuchs geht es weiter voran, in der neuen Runde hat der Sport-Club wieder eine eigene B-Jugend, so dass in ein, zwei Jahren junge Spieler zu den Aktiven stoßen könnten. „Unser Ziel ist es, weiter voranzukommen“, sagt Göhringer und fügt an: „Einen großen Schritt weiterzukommen.“ Sein Vorstandskollege Schöpperle verweist auf die gewachsenen Strukturen: „Das Gefüge bleibt zusammen.“ Die Spieler kennen sich, haben im ersten Jahr eine Lernphase absolviert. Automatismen dürften sich mittlerweile eingespielt haben – ein nach dem Neustart naturgemäß noch fehlendes Element, das sich in den Spielen durchaus bemerkbar machte und auch zur Achterbahnfahrt beitrug.

Auch in der Gemeinde ist der Sport-Club respektiert. Der Verein entwickelt sich weiter, steht auf solider Basis und hat „saubere Finanzen“, so Göhringer. Und alle Vereine im Dorf ziehen an einem Strang, bringen sich ins Gemeindeleben ein. Auch laufen Planungen, den Sport- und Freizeitpark Reutemattensee weiterzuentwickeln, die Infrastrukur zu verbessern. Doch das ist noch ein klein wenig Zukunftsmusik.

So richtet sich der Blick auf den bevorstehenden Saisonstart: Am 3. Juli ist Trainingsauftakt beim Sport-Club und vor dem Saisonstart hat man auch einen ersten Höhepunkt in den Kalender eingetragen: Ende Juli der Wein-Wander-Pokal, der dieses Jahr in Rimsingen ausgetragen wird. Der Vergleich mit den Nachbarclubs vom Tuniberg hat seinen besonderen Reiz, zumal Tiengen sich dann auch wieder mit höherklassigen Gegnern wie dem SV Opfingen und dem FC Rimsingen messen kann. Mal schauen, wie sich die Wundertüte dann schlagen wird.
Aufrufe: 014.6.2016, 15:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor